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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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Dann die Encriniten und Pentacriniten zwey
ansehnliche Petrefactenarten, die der Seepalme aus
der jetzigen Schöpfung (S. 458) zwar ähneln aber
nicht gleichen; und aus einem vielarmigen Körper
bestehen, der auf einem langen gegliederten ein-
fachen Stängel ohne Aeste sitzt.

Bey den Encriniten oder Seelilien*), die
sich meist im dichten Kalkstein finden, sind die Arme
des Körpers meist zusammengefaltet, da er dann
einige Aehnlichkeit mit einer Maiz-ähre oder einer
noch unaufgeblühten Lilie hat, und deßhalb Lilien-
stein genannt wird. Der Stängel muß mit seinem
untern Ende auf dem Meeresboden der Vorwelt
festgesessen haben. Seine wirbelartigen Glieder, die
die Gestalt kleiner Mühlsteine mit sonnenförmiger
Zeichnung haben, sind unter dem Nahmen der
Trochiten, Rädersteinchen, Bonifaciuspfennige, Hü-
nenthränen (Engl. St. Cuthbert's beads) allge-
mein bekannt.

Von einem ähnlichen Geschöpfe scheinen die so
genannten Schraubensteine (S. 666) herzurühren,
die sich zu Rübeland am Harz, und im Catharin-
burgischen in Sibirien finden.

Der Pentacrinit oder die Medusenpalme**)

*) Mich. Reinh. Rosini tentaminis de lithozois ac
lithophytis prodromus
. Hamb. 1719. 4.Sam. Chr. Hollmann descriptio pentacrinorum.
Gott. 1784. 4.Voigts Magazin VI. B. 4. St. S. 1 n.f. tab. 1.
**) Eberh. Fr. Hiemeri caput medusae vtpote nouum
diluuii vniuersalis monumentum
. Stuttg. (1724) 4.

Dann die Encriniten und Pentacriniten zwey
ansehnliche Petrefactenarten, die der Seepalme aus
der jetzigen Schöpfung (S. 458) zwar ähneln aber
nicht gleichen; und aus einem vielarmigen Körper
bestehen, der auf einem langen gegliederten ein-
fachen Stängel ohne Aeste sitzt.

Bey den Encriniten oder Seelilien*), die
sich meist im dichten Kalkstein finden, sind die Arme
des Körpers meist zusammengefaltet, da er dann
einige Aehnlichkeit mit einer Maiz-ähre oder einer
noch unaufgeblühten Lilie hat, und deßhalb Lilien-
stein genannt wird. Der Stängel muß mit seinem
untern Ende auf dem Meeresboden der Vorwelt
festgesessen haben. Seine wirbelartigen Glieder, die
die Gestalt kleiner Mühlsteine mit sonnenförmiger
Zeichnung haben, sind unter dem Nahmen der
Trochiten, Rädersteinchen, Bonifaciuspfennige, Hü-
nenthränen (Engl. St. Cuthbert's beads) allge-
mein bekannt.

Von einem ähnlichen Geschöpfe scheinen die so
genannten Schraubensteine (S. 666) herzurühren,
die sich zu Rübeland am Harz, und im Catharin-
burgischen in Sibirien finden.

Der Pentacrinit oder die Medusenpalme**)

*) Mich. Reinh. Rosini tentaminis de lithozois ac
lithophytis prodromus
. Hamb. 1719. 4.Sam. Chr. Hollmann descriptio pentacrinorum.
Gott. 1784. 4.Voigts Magazin VI. B. 4. St. S. 1 n.f. tab. 1.
**) Eberh. Fr. Hiemeri caput medusae vtpote nouum
diluuii vniuersalis monumentum
. Stuttg. (1724) 4.
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[710/0732] Dann die Encriniten und Pentacriniten zwey ansehnliche Petrefactenarten, die der Seepalme aus der jetzigen Schöpfung (S. 458) zwar ähneln aber nicht gleichen; und aus einem vielarmigen Körper bestehen, der auf einem langen gegliederten ein- fachen Stängel ohne Aeste sitzt. Bey den Encriniten oder Seelilien *), die sich meist im dichten Kalkstein finden, sind die Arme des Körpers meist zusammengefaltet, da er dann einige Aehnlichkeit mit einer Maiz-ähre oder einer noch unaufgeblühten Lilie hat, und deßhalb Lilien- stein genannt wird. Der Stängel muß mit seinem untern Ende auf dem Meeresboden der Vorwelt festgesessen haben. Seine wirbelartigen Glieder, die die Gestalt kleiner Mühlsteine mit sonnenförmiger Zeichnung haben, sind unter dem Nahmen der Trochiten, Rädersteinchen, Bonifaciuspfennige, Hü- nenthränen (Engl. St. Cuthbert's beads) allge- mein bekannt. Von einem ähnlichen Geschöpfe scheinen die so genannten Schraubensteine (S. 666) herzurühren, die sich zu Rübeland am Harz, und im Catharin- burgischen in Sibirien finden. Der Pentacrinit oder die Medusenpalme **) *) Mich. Reinh. Rosini tentaminis de lithozois ac lithophytis prodromus. Hamb. 1719. 4. Sam. Chr. Hollmann descriptio pentacrinorum. Gott. 1784. 4. Voigts Magazin VI. B. 4. St. S. 1 n.f. tab. 1. **) Eberh. Fr. Hiemeri caput medusae vtpote nouum diluuii vniuersalis monumentum. Stuttg. (1724) 4.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 710. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/732>, abgerufen am 25.11.2024.