Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.X. Wismuthgeschlecht. Der Wismuth, marcasita officinalis (Fr. 1. Gediegen. Meist taubenhälsig angelaufen; meist unge- 2. Wismuthglanz, grau Wismuth-Erz. Blaugrau; meist gelblich angelaufen; blätte- 3. Wismuthocher. Gelblich ins Grünliche oder Graue; meist erdig; *) Den Wismuth mit halb so viel Zinn und halb so
viel Bley zusammengeschmolzen gibt das so ge- nannte Rosensche Metall, das schon im kochenden Wasser schmilzt. X. Wismuthgeschlecht. Der Wismuth, marcasita officinalis (Fr. 1. Gediegen. Meist taubenhälsig angelaufen; meist unge- 2. Wismuthglanz, grau Wismuth-Erz. Blaugrau; meist gelblich angelaufen; blätte- 3. Wismuthocher. Gelblich ins Grünliche oder Graue; meist erdig; *) Den Wismuth mit halb so viel Zinn und halb so
viel Bley zusammengeschmolzen gibt das so ge- nannte Rosensche Metall, das schon im kochenden Wasser schmilzt. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000026"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0701" xml:id="pb679_0001" n="679"/> <head rendition="#c">X. <hi rendition="#g">Wismuthgeschlecht</hi>.</head><lb/> <p>Der Wismuth, <hi rendition="#aq">marcasita</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">officinalis</hi></hi> (Fr.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">étain de glace</hi></hi>, Engl. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">tin glass</hi></hi>), hat eine<lb/> aus dem Silberweißen ins Röthliche fallende<lb/> Farbe; blätterichtes Gefüge; ist sehr spröde;<lb/> Gewicht = 9822; schmilzt ehe er glüht<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Den Wismuth mit halb so viel Zinn und halb so<lb/> viel Bley zusammengeschmolzen gibt das so ge-<lb/> nannte Rosensche Metall, das schon im kochenden<lb/> Wasser schmilzt.</p></note>;<lb/> wird aus seiner Auflösung in Salpetersäure durch<lb/> reines Wasser als weißer Kalk (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">blanc d'Espagne</hi></hi>)<lb/> gefällt. Ueberhaupt ein nicht häufiges Erz. Ge-<lb/> brauch unter andern zum Schnell- oder Zinn-Loth.</p> <p rendition="#indent-1">1. Gediegen.</p> <p rendition="#l1em">Meist taubenhälsig angelaufen; meist unge-<lb/> formt; theils gestrickt; selten crystallisirt in kleinen<lb/> Würfeln ꝛc.; blätterichter Bruch. Fundort nebst<lb/> beiden folgenden Gattungen dieses Geschlechts<lb/> zumahl im sächsischen und böhmischen Erzgebirge.</p> <p rendition="#indent-1">2. Wismuthglanz, grau Wismuth-Erz.</p> <p rendition="#l1em">Blaugrau; meist gelblich angelaufen; blätte-<lb/> richter, theils strahlichter Bruch; meist ungeformt;<lb/> selten in spiesigen der Länge nach eingewachsenen<lb/> Crystallen; sehr weich, schneidbar; brennt auf<lb/> Kohlen gebröckelt mit Schwefelflamme. Gehalt<lb/> = 60 pro Cent Wismuth, durch Schwefel vererzt,<lb/> theils mit etwas Eisen, Arsenik ꝛc.</p> <p rendition="#indent-1">3. Wismuthocher.</p> <p rendition="#l1em">Gelblich ins Grünliche oder Graue; meist erdig;<lb/> angeflogen oder eingesprengt.</p> </div> <div n="3"> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [679/0701]
X. Wismuthgeschlecht.
Der Wismuth, marcasita officinalis (Fr.
étain de glace, Engl. tin glass), hat eine
aus dem Silberweißen ins Röthliche fallende
Farbe; blätterichtes Gefüge; ist sehr spröde;
Gewicht = 9822; schmilzt ehe er glüht *);
wird aus seiner Auflösung in Salpetersäure durch
reines Wasser als weißer Kalk (blanc d'Espagne)
gefällt. Ueberhaupt ein nicht häufiges Erz. Ge-
brauch unter andern zum Schnell- oder Zinn-Loth.
1. Gediegen.
Meist taubenhälsig angelaufen; meist unge-
formt; theils gestrickt; selten crystallisirt in kleinen
Würfeln ꝛc.; blätterichter Bruch. Fundort nebst
beiden folgenden Gattungen dieses Geschlechts
zumahl im sächsischen und böhmischen Erzgebirge.
2. Wismuthglanz, grau Wismuth-Erz.
Blaugrau; meist gelblich angelaufen; blätte-
richter, theils strahlichter Bruch; meist ungeformt;
selten in spiesigen der Länge nach eingewachsenen
Crystallen; sehr weich, schneidbar; brennt auf
Kohlen gebröckelt mit Schwefelflamme. Gehalt
= 60 pro Cent Wismuth, durch Schwefel vererzt,
theils mit etwas Eisen, Arsenik ꝛc.
3. Wismuthocher.
Gelblich ins Grünliche oder Graue; meist erdig;
angeflogen oder eingesprengt.
*) Den Wismuth mit halb so viel Zinn und halb so
viel Bley zusammengeschmolzen gibt das so ge-
nannte Rosensche Metall, das schon im kochenden
Wasser schmilzt.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 679. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/701>, abgerufen am 16.02.2025. |