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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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5. Bituminoses Holz. Oryctodendron,
lignum fossile bituminosum
.

Haarbraun; theils ins Schwarzbraune; (wie
z. B. das Isländische Surtar-brandr oder Schwarz-
holz) mit mehr oder minder deutlicher Holztextur.
Uebergang in manche Abarten von Steinkohlen;
zumahl in Braunkohle und in Pechkohle; theils
in mächtigen Flözen*); theils Alaunhaltig.

Die bituminose Holz-Erde, wohin auch manche
Umber gehört, ist durch Verwitterung dieses
Holzes entstanden, und findet sich theils bey
demselben in Flözen, theils aber auch in auf-
geschwemmten Lande, Torfmooren**)

*) Mann hat die bituminosen Holzflötze - diese großen
für die Geogenie so merkwürdigen Denkmahle einer
catastrophirten Vorwelt - für eine Art Treibholz
halten wollen, das, so wie das an den Küsten der
jetzigen nordischen Erde durch Strömungen etc. in
solche mächtige Lagen zusammen geschwemmt wor-
den sey. Mir scheint es hingegen nach genauer
Prüfung, besonders da ich mehrmahlen die Risse
und Spalten des Treibholzes, das bey Stade an-
geschwemmt wird, mit Blau-Eisen-Erde gefüllt
gefunden habe, sehr wahrscheinlich, daß selbst
manches von diesem aus Flözlagen von bituminosem
fossilem Holze losgerissen und an die Küsten ge-
trieben wird.
**) Der Torf selbst (Fr. tourbe, Engl. peat) besteht
aus vermoderten, oder auch nur dicht zusammen-
gefilzten, mit Erdharz mehr oder weniger durch-
zogenen Pflanzen, zumahl von Mooßen und Grä-
sern (S. 507); in theils Gegenden auch von Hei-
dekraut etc. und diese Torfarten sind freylich großen-
theils von neuerer Entstehung, wodurch denn
manche Naturforscher bewogen worden, den Torf
überhaupt gar nicht zu den Mineralien zu zählen.

5. Bituminoses Holz. Oryctodendron,
lignum fossile bituminosum
.

Haarbraun; theils ins Schwarzbraune; (wie
z. B. das Isländische Surtar-brandr oder Schwarz-
holz) mit mehr oder minder deutlicher Holztextur.
Uebergang in manche Abarten von Steinkohlen;
zumahl in Braunkohle und in Pechkohle; theils
in mächtigen Flözen*); theils Alaunhaltig.

Die bituminose Holz-Erde, wohin auch manche
Umber gehört, ist durch Verwitterung dieses
Holzes entstanden, und findet sich theils bey
demselben in Flözen, theils aber auch in auf-
geschwemmten Lande, Torfmooren**)

*) Mann hat die bituminosen Holzflötze – diese großen
für die Geogenie so merkwürdigen Denkmahle einer
catastrophirten Vorwelt – für eine Art Treibholz
halten wollen, das, so wie das an den Küsten der
jetzigen nordischen Erde durch Strömungen ꝛc. in
solche mächtige Lagen zusammen geschwemmt wor-
den sey. Mir scheint es hingegen nach genauer
Prüfung, besonders da ich mehrmahlen die Risse
und Spalten des Treibholzes, das bey Stade an-
geschwemmt wird, mit Blau-Eisen-Erde gefüllt
gefunden habe, sehr wahrscheinlich, daß selbst
manches von diesem aus Flözlagen von bituminosem
fossilem Holze losgerissen und an die Küsten ge-
trieben wird.
**) Der Torf selbst (Fr. tourbe, Engl. peat) besteht
aus vermoderten, oder auch nur dicht zusammen-
gefilzten, mit Erdharz mehr oder weniger durch-
zogenen Pflanzen, zumahl von Mooßen und Grä-
sern (S. 507); in theils Gegenden auch von Hei-
dekraut ꝛc. und diese Torfarten sind freylich großen-
theils von neuerer Entstehung, wodurch denn
manche Naturforscher bewogen worden, den Torf
überhaupt gar nicht zu den Mineralien zu zählen.
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[634/0656] 5. Bituminoses Holz. Oryctodendron, lignum fossile bituminosum. Haarbraun; theils ins Schwarzbraune; (wie z. B. das Isländische Surtar-brandr oder Schwarz- holz) mit mehr oder minder deutlicher Holztextur. Uebergang in manche Abarten von Steinkohlen; zumahl in Braunkohle und in Pechkohle; theils in mächtigen Flözen *); theils Alaunhaltig. Die bituminose Holz-Erde, wohin auch manche Umber gehört, ist durch Verwitterung dieses Holzes entstanden, und findet sich theils bey demselben in Flözen, theils aber auch in auf- geschwemmten Lande, Torfmooren **) *) Mann hat die bituminosen Holzflötze – diese großen für die Geogenie so merkwürdigen Denkmahle einer catastrophirten Vorwelt – für eine Art Treibholz halten wollen, das, so wie das an den Küsten der jetzigen nordischen Erde durch Strömungen ꝛc. in solche mächtige Lagen zusammen geschwemmt wor- den sey. Mir scheint es hingegen nach genauer Prüfung, besonders da ich mehrmahlen die Risse und Spalten des Treibholzes, das bey Stade an- geschwemmt wird, mit Blau-Eisen-Erde gefüllt gefunden habe, sehr wahrscheinlich, daß selbst manches von diesem aus Flözlagen von bituminosem fossilem Holze losgerissen und an die Küsten ge- trieben wird. **) Der Torf selbst (Fr. tourbe, Engl. peat) besteht aus vermoderten, oder auch nur dicht zusammen- gefilzten, mit Erdharz mehr oder weniger durch- zogenen Pflanzen, zumahl von Mooßen und Grä- sern (S. 507); in theils Gegenden auch von Hei- dekraut ꝛc. und diese Torfarten sind freylich großen- theils von neuerer Entstehung, wodurch denn manche Naturforscher bewogen worden, den Torf überhaupt gar nicht zu den Mineralien zu zählen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 634. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/656>, abgerufen am 23.11.2024.