gegen sehr zähe wie ein verdickter Theer (so der Bergtheer, Maltha); eben so verschieden in Farbe und Durchsichtigkeit; jenes z. B. von mancherley gelber Farbe; dieser hingegen bis ins schwarzbraune; (der echte Barbados-Theer grün- lich-braun;) jenes durchsichtig; dieser hingegen kaum in dünnen Faden durchscheinend. Mittel- Gewicht = 0,850. Starkriechend. Fundort, zu- mahl die Naphtha auf den brennenden Feldern am Caspischen Meer, das Bergtheer besonders auf Barbados, aber auch hier zu Lande z. B. bey Edemißen im Amte Meinersen. Gebrauch der Naphtha zum Brennen, selbst zur Feuerung etc. des Berghteers zu Arzney etc.*)
3. Erdpech, Judenpech, Asphalt. (Fr. Bi- tume de Judee.)
Meist schwarz und nur in Splittern braun durchscheinend; theils Fettglanz, theils Glas- glanz; meist muschelicher Bruch; sehr spröde, brüchig; gibt leberbraunen Strich; hat meist einen eigenen bitterlichen Geruch; brennt mit dickem Dampf. Gewicht = 1104. Fundort zumahl auf dem todten Meere, daher der Nahme Asphalt. Ward von den alten Aegyptiern zu ihren Compo- sitionen zur Mumienbereitung genommen. Jetzt brauchen es die Türken, Araber etc. häufigst in Oel aufgelößt zum Bestreichen ihres Pferdege- schirres, um die Stechfliegen etc. abzuhalten.
*) Herr Baron von Asch hat im Türkenkriege a. 1770 den Moldauischen Berghteer mit glücklichem Erfolg als Digestivsalbe in Pestzufällen verordnet; und der von Barbados wird jetzt als ein bewährtes Heilmittel bey hartnäckigen Hautkrankheiten und sogar bey krebsartigen Uebeln gebraucht.
gegen sehr zähe wie ein verdickter Theer (so der Bergtheer, Maltha); eben so verschieden in Farbe und Durchsichtigkeit; jenes z. B. von mancherley gelber Farbe; dieser hingegen bis ins schwarzbraune; (der echte Barbados-Theer grün- lich-braun;) jenes durchsichtig; dieser hingegen kaum in dünnen Faden durchscheinend. Mittel- Gewicht = 0,850. Starkriechend. Fundort, zu- mahl die Naphtha auf den brennenden Feldern am Caspischen Meer, das Bergtheer besonders auf Barbados, aber auch hier zu Lande z. B. bey Edemißen im Amte Meinersen. Gebrauch der Naphtha zum Brennen, selbst zur Feuerung ꝛc. des Berghteers zu Arzney ꝛc.*)
3. Erdpech, Judenpech, Asphalt. (Fr. Bi- tume de Judée.)
Meist schwarz und nur in Splittern braun durchscheinend; theils Fettglanz, theils Glas- glanz; meist muschelicher Bruch; sehr spröde, brüchig; gibt leberbraunen Strich; hat meist einen eigenen bitterlichen Geruch; brennt mit dickem Dampf. Gewicht = 1104. Fundort zumahl auf dem todten Meere, daher der Nahme Asphalt. Ward von den alten Aegyptiern zu ihren Compo- sitionen zur Mumienbereitung genommen. Jetzt brauchen es die Türken, Araber ꝛc. häufigst in Oel aufgelößt zum Bestreichen ihres Pferdege- schirres, um die Stechfliegen ꝛc. abzuhalten.
*) Herr Baron von Asch hat im Türkenkriege a. 1770 den Moldauischen Berghteer mit glücklichem Erfolg als Digestivsalbe in Pestzufällen verordnet; und der von Barbados wird jetzt als ein bewährtes Heilmittel bey hartnäckigen Hautkrankheiten und sogar bey krebsartigen Uebeln gebraucht.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000026"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><prendition="#l1em"><pbfacs="#f0654"xml:id="pb632_0001"n="632"/>
gegen sehr zähe wie ein verdickter Theer (so der<lb/>
Bergtheer, Maltha); eben so verschieden in<lb/>
Farbe und Durchsichtigkeit; jenes z. B. von<lb/>
mancherley gelber Farbe; dieser hingegen bis ins<lb/>
schwarzbraune; (der echte Barbados-Theer grün-<lb/>
lich-braun;) jenes durchsichtig; dieser hingegen<lb/>
kaum in dünnen Faden durchscheinend. Mittel-<lb/>
Gewicht = 0,850. Starkriechend. Fundort, zu-<lb/>
mahl die Naphtha auf den brennenden Feldern<lb/>
am Caspischen Meer, das Bergtheer besonders<lb/>
auf Barbados, aber auch hier zu Lande z. B.<lb/>
bey Edemißen im Amte Meinersen. Gebrauch<lb/>
der Naphtha zum Brennen, selbst zur Feuerung ꝛc.<lb/>
des Berghteers zu Arzney ꝛc.<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Herr Baron von Asch hat im Türkenkriege <hirendition="#aq">a</hi>. 1770<lb/>
den Moldauischen Berghteer mit glücklichem Erfolg<lb/>
als Digestivsalbe in Pestzufällen verordnet; und<lb/>
der von Barbados wird jetzt als ein bewährtes<lb/>
Heilmittel bey hartnäckigen Hautkrankheiten und<lb/>
sogar bey krebsartigen Uebeln gebraucht.</p></note></p><prendition="#indent-1">3. Erdpech, Judenpech, Asphalt. (Fr. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Bi-<lb/>
tume de Judée</hi></hi>.)</p><prendition="#l1em">Meist schwarz und nur in Splittern braun<lb/>
durchscheinend; theils Fettglanz, theils Glas-<lb/>
glanz; meist muschelicher Bruch; sehr spröde,<lb/>
brüchig; gibt leberbraunen Strich; hat meist einen<lb/>
eigenen bitterlichen Geruch; brennt mit dickem<lb/>
Dampf. Gewicht = 1104. Fundort zumahl auf<lb/>
dem todten Meere, daher der Nahme Asphalt.<lb/>
Ward von den alten Aegyptiern zu ihren Compo-<lb/>
sitionen zur Mumienbereitung genommen. Jetzt<lb/>
brauchen es die Türken, Araber ꝛc. häufigst in<lb/>
Oel aufgelößt zum Bestreichen ihres Pferdege-<lb/>
schirres, um die Stechfliegen ꝛc. abzuhalten.</p></div></div></div></body></text></TEI>
[632/0654]
gegen sehr zähe wie ein verdickter Theer (so der
Bergtheer, Maltha); eben so verschieden in
Farbe und Durchsichtigkeit; jenes z. B. von
mancherley gelber Farbe; dieser hingegen bis ins
schwarzbraune; (der echte Barbados-Theer grün-
lich-braun;) jenes durchsichtig; dieser hingegen
kaum in dünnen Faden durchscheinend. Mittel-
Gewicht = 0,850. Starkriechend. Fundort, zu-
mahl die Naphtha auf den brennenden Feldern
am Caspischen Meer, das Bergtheer besonders
auf Barbados, aber auch hier zu Lande z. B.
bey Edemißen im Amte Meinersen. Gebrauch
der Naphtha zum Brennen, selbst zur Feuerung ꝛc.
des Berghteers zu Arzney ꝛc. *)
3. Erdpech, Judenpech, Asphalt. (Fr. Bi-
tume de Judée.)
Meist schwarz und nur in Splittern braun
durchscheinend; theils Fettglanz, theils Glas-
glanz; meist muschelicher Bruch; sehr spröde,
brüchig; gibt leberbraunen Strich; hat meist einen
eigenen bitterlichen Geruch; brennt mit dickem
Dampf. Gewicht = 1104. Fundort zumahl auf
dem todten Meere, daher der Nahme Asphalt.
Ward von den alten Aegyptiern zu ihren Compo-
sitionen zur Mumienbereitung genommen. Jetzt
brauchen es die Türken, Araber ꝛc. häufigst in
Oel aufgelößt zum Bestreichen ihres Pferdege-
schirres, um die Stechfliegen ꝛc. abzuhalten.
*) Herr Baron von Asch hat im Türkenkriege a. 1770
den Moldauischen Berghteer mit glücklichem Erfolg
als Digestivsalbe in Pestzufällen verordnet; und
der von Barbados wird jetzt als ein bewährtes
Heilmittel bey hartnäckigen Hautkrankheiten und
sogar bey krebsartigen Uebeln gebraucht.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 632. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/654>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.