Aus dem Schwarzen ins Grauliche, Blauliche und theils auch ins Grünliche; von sehr ungleichen Korn; mehr oder weniger dicht; theils in unebe- nen schieferigen Ablosungen, theils wie aus runden Körnern zusammengebacken etc. Ueberhaupt aber entweder ungeformt, oder säulenförmig (- aber nicht crystallisirt - s. oben S. 519. not. ***). Diese Säulen, von drey bis neun Seiten, stehen theils zu tausenden dicht aneinander; meist schräg, wie angelehnt, theils aber auch aufrecht; theils gebogen; theils gar aufs regelmäßigste geglie- dert*); und diese Glieder zuweilen durch Ver- witterung kugelicht abgerundet. Ueberhaupt von sehr verschiedener Härte, specifischem Gewicht, und Gehalt. Wirkt theils sehr stark auf den Magnet. Hält gemeiniglich eine oder mehrere Gattungen von mancherley andern Fossilien eingemengt, zu- mahl Olivin, Augit, Glimmer, Feldspath, Zeolith, basaltische Hornblende etc. Mancher ist mit ge- meiner Hornblende wie innig gemengt, und zeigt dann ein splitteriges, theils schuppichtes Korn (dahin gehört mancher so genannte Grünstein).
*) So vor allen die unzähligen mächtig großen Ba- saltsäulen die eins der prodigiosesten Phänomene in der physischen Erdkunde, nähmlich den Riesen- damm (Giant's Causeway) an der Nordküste von Island ausmachen. - Ich besitze von diesen be- rühmtesten aller Basalte vier zusammenpassende Glieder, die zusammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich, da alle bisher davon gegebenen Vorstellungen ungetreu sind, eine genaue Zeichnung im zweyten Hefte der Abbildungen naturhist. Ge- genständetab. 18 geliefert habe. - Immer bleibt die äußerst regelmäßige Articulation dieser Säulen eines der räthselhaftesten und merkwürdigsten Phä- nomene der Geogenie.
28. Basalt.
Aus dem Schwarzen ins Grauliche, Blauliche und theils auch ins Grünliche; von sehr ungleichen Korn; mehr oder weniger dicht; theils in unebe- nen schieferigen Ablosungen, theils wie aus runden Körnern zusammengebacken ꝛc. Ueberhaupt aber entweder ungeformt, oder säulenförmig (– aber nicht crystallisirt – s. oben S. 519. not. ***). Diese Säulen, von drey bis neun Seiten, stehen theils zu tausenden dicht aneinander; meist schräg, wie angelehnt, theils aber auch aufrecht; theils gebogen; theils gar aufs regelmäßigste geglie- dert*); und diese Glieder zuweilen durch Ver- witterung kugelicht abgerundet. Ueberhaupt von sehr verschiedener Härte, specifischem Gewicht, und Gehalt. Wirkt theils sehr stark auf den Magnet. Hält gemeiniglich eine oder mehrere Gattungen von mancherley andern Fossilien eingemengt, zu- mahl Olivin, Augit, Glimmer, Feldspath, Zeolith, basaltische Hornblende ꝛc. Mancher ist mit ge- meiner Hornblende wie innig gemengt, und zeigt dann ein splitteriges, theils schuppichtes Korn (dahin gehört mancher so genannte Grünstein).
*) So vor allen die unzähligen mächtig großen Ba- saltsäulen die eins der prodigiosesten Phänomene in der physischen Erdkunde, nähmlich den Riesen- damm (Giant's Causeway) an der Nordküste von Island ausmachen. – Ich besitze von diesen be- rühmtesten aller Basalte vier zusammenpassende Glieder, die zusammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich, da alle bisher davon gegebenen Vorstellungen ungetreu sind, eine genaue Zeichnung im zweyten Hefte der Abbildungen naturhist. Ge- genständetab. 18 geliefert habe. – Immer bleibt die äußerst regelmäßige Articulation dieser Säulen eines der räthselhaftesten und merkwürdigsten Phä- nomene der Geogenie.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000026"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0588"xml:id="pb566_0001"n="566"/><prendition="#indent-1">28. Basalt.</p><prendition="#l1em">Aus dem Schwarzen ins Grauliche, Blauliche<lb/>
und theils auch ins Grünliche; von sehr ungleichen<lb/>
Korn; mehr oder weniger dicht; theils in unebe-<lb/>
nen schieferigen Ablosungen, theils wie aus runden<lb/>
Körnern zusammengebacken ꝛc. Ueberhaupt aber<lb/>
entweder ungeformt, oder säulenförmig (– aber<lb/>
nicht crystallisirt – s. oben S. 519. <hirendition="#aq">not</hi>. ***).<lb/>
Diese Säulen, von drey bis neun Seiten, stehen<lb/>
theils zu tausenden dicht aneinander; meist schräg,<lb/>
wie angelehnt, theils aber auch aufrecht; theils<lb/>
gebogen; theils gar aufs regelmäßigste geglie-<lb/>
dert<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>So vor allen die unzähligen mächtig großen Ba-<lb/>
saltsäulen die eins der prodigiosesten Phänomene<lb/>
in der physischen Erdkunde, nähmlich den Riesen-<lb/>
damm (<hirendition="#i"><hirendition="#aq">Giant's Causeway</hi></hi>) an der Nordküste von<lb/>
Island ausmachen. – Ich besitze von diesen be-<lb/>
rühmtesten aller Basalte vier zusammenpassende<lb/>
Glieder, die zusammen auf 400 Pfund wiegen,<lb/>
und wovon ich, da alle bisher davon gegebenen<lb/>
Vorstellungen ungetreu sind, eine genaue Zeichnung<lb/>
im zweyten Hefte der <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Abbildungen naturhist. Ge-<lb/>
genstände</hi></hi><hirendition="#aq">tab</hi>. 18 geliefert habe. – Immer bleibt<lb/>
die äußerst regelmäßige Articulation dieser Säulen<lb/>
eines der räthselhaftesten und merkwürdigsten Phä-<lb/>
nomene der Geogenie.</p></note>; und diese Glieder zuweilen durch Ver-<lb/>
witterung kugelicht abgerundet. Ueberhaupt von<lb/>
sehr verschiedener Härte, specifischem Gewicht, und<lb/>
Gehalt. Wirkt theils sehr stark auf den Magnet.<lb/>
Hält gemeiniglich eine oder mehrere Gattungen<lb/>
von mancherley andern Fossilien eingemengt, zu-<lb/>
mahl Olivin, Augit, Glimmer, Feldspath, Zeolith,<lb/>
basaltische Hornblende ꝛc. Mancher ist mit ge-<lb/>
meiner Hornblende wie innig gemengt, und zeigt<lb/>
dann ein splitteriges, theils schuppichtes Korn<lb/>
(dahin gehört mancher so genannte Grünstein).<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[566/0588]
28. Basalt.
Aus dem Schwarzen ins Grauliche, Blauliche
und theils auch ins Grünliche; von sehr ungleichen
Korn; mehr oder weniger dicht; theils in unebe-
nen schieferigen Ablosungen, theils wie aus runden
Körnern zusammengebacken ꝛc. Ueberhaupt aber
entweder ungeformt, oder säulenförmig (– aber
nicht crystallisirt – s. oben S. 519. not. ***).
Diese Säulen, von drey bis neun Seiten, stehen
theils zu tausenden dicht aneinander; meist schräg,
wie angelehnt, theils aber auch aufrecht; theils
gebogen; theils gar aufs regelmäßigste geglie-
dert *); und diese Glieder zuweilen durch Ver-
witterung kugelicht abgerundet. Ueberhaupt von
sehr verschiedener Härte, specifischem Gewicht, und
Gehalt. Wirkt theils sehr stark auf den Magnet.
Hält gemeiniglich eine oder mehrere Gattungen
von mancherley andern Fossilien eingemengt, zu-
mahl Olivin, Augit, Glimmer, Feldspath, Zeolith,
basaltische Hornblende ꝛc. Mancher ist mit ge-
meiner Hornblende wie innig gemengt, und zeigt
dann ein splitteriges, theils schuppichtes Korn
(dahin gehört mancher so genannte Grünstein).
*) So vor allen die unzähligen mächtig großen Ba-
saltsäulen die eins der prodigiosesten Phänomene
in der physischen Erdkunde, nähmlich den Riesen-
damm (Giant's Causeway) an der Nordküste von
Island ausmachen. – Ich besitze von diesen be-
rühmtesten aller Basalte vier zusammenpassende
Glieder, die zusammen auf 400 Pfund wiegen,
und wovon ich, da alle bisher davon gegebenen
Vorstellungen ungetreu sind, eine genaue Zeichnung
im zweyten Hefte der Abbildungen naturhist. Ge-
genstände tab. 18 geliefert habe. – Immer bleibt
die äußerst regelmäßige Articulation dieser Säulen
eines der räthselhaftesten und merkwürdigsten Phä-
nomene der Geogenie.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/588>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.