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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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III. Thongeschlecht.

Die Thon-Erde (terra argillosa) heißt
auch Alaun-Erde (terra aluminosa, Fr.
alumine), weil sie mit der Schwefelsäure den
Alaun bildet. Sie wird außerdem auch in der
Salpetersäure und Salzsäure aufgelöst, und aus
der Auflösung durch Pottasche wieder gefällt.
Für sich ist sie im Feuer unschmelzbar, verhärtet
aber darin; und wird dabey (und zwar nach
Verhältniß des Grades der Hitze) in einen kleinern
Raum zusammen gezogen. - Viele thonartige
Fossilien geben, wenn sie angehaucht werden,
den eigenen Thongeruch von sich. Die weichen
kleben meist an der Zunge, und manche dersel-
ben saugen das Wasser ein und lassen sich darin
erweichen.

In dieses Geschlecht gehören zuförderst -
so auffallend es auch auf den ersten Blick scheinen
muß - die mehrsten farbichten Edelsteine, da
manche derselben, wie ihre genaueste Analyse
gelehrt hat, aus bloßem Thone bestehen, der auf
eine unbegreifliche Weise zu so ausnehmend har-
ten, durchsichtigen, feurigen, edlen Steinarten
verbunden ist (§. 237. S. 521).

1. Chrysoberyll.

Meist aus dem Citrongelben ins Spargelgrüne
(so der Brasilische), theils ins Olivengrüne (so der
Ceilanische); jener opalisirt ins Blaue; durch-

III. Thongeschlecht.

Die Thon-Erde (terra argillosa) heißt
auch Alaun-Erde (terra aluminosa, Fr.
alumine), weil sie mit der Schwefelsäure den
Alaun bildet. Sie wird außerdem auch in der
Salpetersäure und Salzsäure aufgelöst, und aus
der Auflösung durch Pottasche wieder gefällt.
Für sich ist sie im Feuer unschmelzbar, verhärtet
aber darin; und wird dabey (und zwar nach
Verhältniß des Grades der Hitze) in einen kleinern
Raum zusammen gezogen. – Viele thonartige
Fossilien geben, wenn sie angehaucht werden,
den eigenen Thongeruch von sich. Die weichen
kleben meist an der Zunge, und manche dersel-
ben saugen das Wasser ein und lassen sich darin
erweichen.

In dieses Geschlecht gehören zuförderst –
so auffallend es auch auf den ersten Blick scheinen
muß – die mehrsten farbichten Edelsteine, da
manche derselben, wie ihre genaueste Analyse
gelehrt hat, aus bloßem Thone bestehen, der auf
eine unbegreifliche Weise zu so ausnehmend har-
ten, durchsichtigen, feurigen, edlen Steinarten
verbunden ist (§. 237. S. 521).

1. Chrysoberyll.

Meist aus dem Citrongelben ins Spargelgrüne
(so der Brasilische), theils ins Olivengrüne (so der
Ceilanische); jener opalisirt ins Blaue; durch-

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[549/0571] III. Thongeschlecht. Die Thon-Erde (terra argillosa) heißt auch Alaun-Erde (terra aluminosa, Fr. alumine), weil sie mit der Schwefelsäure den Alaun bildet. Sie wird außerdem auch in der Salpetersäure und Salzsäure aufgelöst, und aus der Auflösung durch Pottasche wieder gefällt. Für sich ist sie im Feuer unschmelzbar, verhärtet aber darin; und wird dabey (und zwar nach Verhältniß des Grades der Hitze) in einen kleinern Raum zusammen gezogen. – Viele thonartige Fossilien geben, wenn sie angehaucht werden, den eigenen Thongeruch von sich. Die weichen kleben meist an der Zunge, und manche dersel- ben saugen das Wasser ein und lassen sich darin erweichen. In dieses Geschlecht gehören zuförderst – so auffallend es auch auf den ersten Blick scheinen muß – die mehrsten farbichten Edelsteine, da manche derselben, wie ihre genaueste Analyse gelehrt hat, aus bloßem Thone bestehen, der auf eine unbegreifliche Weise zu so ausnehmend har- ten, durchsichtigen, feurigen, edlen Steinarten verbunden ist (§. 237. S. 521). 1. Chrysoberyll. Meist aus dem Citrongelben ins Spargelgrüne (so der Brasilische), theils ins Olivengrüne (so der Ceilanische); jener opalisirt ins Blaue; durch-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 549. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/571>, abgerufen am 22.11.2024.