So endlos mannigfaltig die Bildung und der Bau der Thiere ist, so scheinen sie doch sämmt- lich (oder höchstens bis auf wenige Ausnahmen mancher so genannten Infusionstierchen etc.) einen Mund mit einander gemein zu haben, durch welchen sie dem Körper seine Nahrung zuführen: und statt daß die Pflanzen ihren sehr einfachen Nahrungssaft aus Luft, Wasser und Erde ein- saugen, so ist hingegen der Thiere ihr Futter äußerst mannigfaltig, und wird beynahe ohne Ausnahme aus den organisirten Reichen selbst entlehnt; und sie müssen es durch die peinlichen Gefühle des Hungers getrieben, mittelst will- kürlicher Bewegung zu sich nehmen, um dadurch ihre Selbsterhallung zu bewirken.
§. 23.
Bey den insgemein so genannten vollkomm- neren Thieren wird der abgesonderte Nahrungs- saft zuvor mit dem Blute, das in seinen Adern circulirt, vermischt, und von da erst in die übri- gen Bestandtheile des Körpers abgesetzt. Die- ses eigentlich so genannte Blut ist von rother
Dritter Abschnitt. Von den Thieren überhaupt.
§. 22.
So endlos mannigfaltig die Bildung und der Bau der Thiere ist, so scheinen sie doch sämmt- lich (oder höchstens bis auf wenige Ausnahmen mancher so genannten Infusionstierchen ꝛc.) einen Mund mit einander gemein zu haben, durch welchen sie dem Körper seine Nahrung zuführen: und statt daß die Pflanzen ihren sehr einfachen Nahrungssaft aus Luft, Wasser und Erde ein- saugen, so ist hingegen der Thiere ihr Futter äußerst mannigfaltig, und wird beynahe ohne Ausnahme aus den organisirten Reichen selbst entlehnt; und sie müssen es durch die peinlichen Gefühle des Hungers getrieben, mittelst will- kürlicher Bewegung zu sich nehmen, um dadurch ihre Selbsterhallung zu bewirken.
§. 23.
Bey den insgemein so genannten vollkomm- neren Thieren wird der abgesonderte Nahrungs- saft zuvor mit dem Blute, das in seinen Adern circulirt, vermischt, und von da erst in die übri- gen Bestandtheile des Körpers abgesetzt. Die- ses eigentlich so genannte Blut ist von rother
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Dritter Abschnitt.
Von den Thieren überhaupt.
§. 22.
So endlos mannigfaltig die Bildung und der
Bau der Thiere ist, so scheinen sie doch sämmt-
lich (oder höchstens bis auf wenige Ausnahmen
mancher so genannten Infusionstierchen ꝛc.) einen
Mund mit einander gemein zu haben, durch
welchen sie dem Körper seine Nahrung zuführen:
und statt daß die Pflanzen ihren sehr einfachen
Nahrungssaft aus Luft, Wasser und Erde ein-
saugen, so ist hingegen der Thiere ihr Futter
äußerst mannigfaltig, und wird beynahe ohne
Ausnahme aus den organisirten Reichen selbst
entlehnt; und sie müssen es durch die peinlichen
Gefühle des Hungers getrieben, mittelst will-
kürlicher Bewegung zu sich nehmen, um
dadurch ihre Selbsterhallung zu bewirken.
§. 23.
Bey den insgemein so genannten vollkomm-
neren Thieren wird der abgesonderte Nahrungs-
saft zuvor mit dem Blute, das in seinen Adern
circulirt, vermischt, und von da erst in die übri-
gen Bestandtheile des Körpers abgesetzt. Die-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/55>, abgerufen am 27.11.2024.
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