Daher sie den wichtigsten Hauptgegenstand des practischen Bergbaues ausmachen.
Von ihnen haben auch diese Gebirge der zweyten Classe selbst den Nahmen, Gang-Ge- birge, weil sich in ihnen, zwar nicht ausschließ- lich, aber doch die mehresten und ergiebigsten Erzgänge finden.
§. 232.
Eine dritte Classen von Gebirgen von noch späterer Entstehung, daher sie auf den vorigen aufsitzt, unterscheidet sich wiederum auffallend von denselben. Sie sind nähmlich zwar auch stratificirt, aber meist in weit flacheren und mehrentheils wellenförmigen Lagen, von mehr abwechselnder Mannigfaltigkeit der Stoffe. Auch machen sie insgemein*) nur die niedern Berg- rücken, gleichsam die Vorgebirge aus. Be- sonders aber unterscheiden sie sich dadurch von den Gebirgen der vorigen beiden Classen, daß sie großentheils von versteinten Resten organi- sirter Körper gleichsam wimmeln, von welchen hingegen jene Arten von Gebirgen höchstens nur
*) Insgemein: - denn hin und wieder finden sich auch Gebirge dieser dritten Classe (wie z. B. selbst in Europa zwischen manchen Savonischen- und Schweizer-Alpen) weit über 1000 Clafter doch über der Meeresfläche; und andrerseits weit nie- drigere Urgebirge, wie z. B. unser Brocken auf dem Harze, dessen oberste Fläche nur 573 Clafter über des Meeres seiner erhaben ist.
Daher sie den wichtigsten Hauptgegenstand des practischen Bergbaues ausmachen.
Von ihnen haben auch diese Gebirge der zweyten Classe selbst den Nahmen, Gang-Ge- birge, weil sich in ihnen, zwar nicht ausschließ- lich, aber doch die mehresten und ergiebigsten Erzgänge finden.
§. 232.
Eine dritte Classen von Gebirgen von noch späterer Entstehung, daher sie auf den vorigen aufsitzt, unterscheidet sich wiederum auffallend von denselben. Sie sind nähmlich zwar auch stratificirt, aber meist in weit flacheren und mehrentheils wellenförmigen Lagen, von mehr abwechselnder Mannigfaltigkeit der Stoffe. Auch machen sie insgemein*) nur die niedern Berg- rücken, gleichsam die Vorgebirge aus. Be- sonders aber unterscheiden sie sich dadurch von den Gebirgen der vorigen beiden Classen, daß sie großentheils von versteinten Resten organi- sirter Körper gleichsam wimmeln, von welchen hingegen jene Arten von Gebirgen höchstens nur
*) Insgemein: – denn hin und wieder finden sich auch Gebirge dieser dritten Classe (wie z. B. selbst in Europa zwischen manchen Savonischen- und Schweizer-Alpen) weit über 1000 Clafter doch über der Meeresfläche; und andrerseits weit nie- drigere Urgebirge, wie z. B. unser Brocken auf dem Harze, dessen oberste Fläche nur 573 Clafter über des Meeres seiner erhaben ist.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000026"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0536"xml:id="pb514_0001"n="514"/>
Daher sie den wichtigsten Hauptgegenstand des<lb/>
practischen Bergbaues ausmachen.</p><p>Von ihnen haben auch diese Gebirge der<lb/>
zweyten Classe selbst den Nahmen, Gang-Ge-<lb/>
birge, weil sich in ihnen, zwar nicht ausschließ-<lb/>
lich, aber doch die mehresten und ergiebigsten<lb/>
Erzgänge finden.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 232.</head><lb/><p>Eine dritte Classen von Gebirgen von noch<lb/>
späterer Entstehung, daher sie auf den vorigen<lb/>
aufsitzt, unterscheidet sich wiederum auffallend<lb/>
von denselben. Sie sind nähmlich zwar auch<lb/>
stratificirt, aber meist in weit flacheren und<lb/>
mehrentheils wellenförmigen Lagen, von mehr<lb/>
abwechselnder Mannigfaltigkeit der Stoffe. Auch<lb/>
machen sie insgemein<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Insgemein: – denn hin und wieder finden sich<lb/>
auch Gebirge dieser dritten Classe (wie z. B. selbst<lb/>
in Europa zwischen manchen Savonischen- und<lb/>
Schweizer-Alpen) weit über 1000 Clafter doch<lb/>
über der Meeresfläche; und andrerseits weit nie-<lb/>
drigere Urgebirge, wie z. B. unser Brocken auf<lb/>
dem Harze, dessen oberste Fläche nur 573 Clafter<lb/>
über des Meeres seiner erhaben ist.</p></note> nur die niedern Berg-<lb/>
rücken, gleichsam die Vorgebirge aus. Be-<lb/>
sonders aber unterscheiden sie sich dadurch von<lb/>
den Gebirgen der vorigen beiden Classen, daß<lb/>
sie großentheils von versteinten Resten organi-<lb/>
sirter Körper gleichsam wimmeln, von welchen<lb/>
hingegen jene Arten von Gebirgen höchstens nur<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[514/0536]
Daher sie den wichtigsten Hauptgegenstand des
practischen Bergbaues ausmachen.
Von ihnen haben auch diese Gebirge der
zweyten Classe selbst den Nahmen, Gang-Ge-
birge, weil sich in ihnen, zwar nicht ausschließ-
lich, aber doch die mehresten und ergiebigsten
Erzgänge finden.
§. 232.
Eine dritte Classen von Gebirgen von noch
späterer Entstehung, daher sie auf den vorigen
aufsitzt, unterscheidet sich wiederum auffallend
von denselben. Sie sind nähmlich zwar auch
stratificirt, aber meist in weit flacheren und
mehrentheils wellenförmigen Lagen, von mehr
abwechselnder Mannigfaltigkeit der Stoffe. Auch
machen sie insgemein *) nur die niedern Berg-
rücken, gleichsam die Vorgebirge aus. Be-
sonders aber unterscheiden sie sich dadurch von
den Gebirgen der vorigen beiden Classen, daß
sie großentheils von versteinten Resten organi-
sirter Körper gleichsam wimmeln, von welchen
hingegen jene Arten von Gebirgen höchstens nur
*) Insgemein: – denn hin und wieder finden sich
auch Gebirge dieser dritten Classe (wie z. B. selbst
in Europa zwischen manchen Savonischen- und
Schweizer-Alpen) weit über 1000 Clafter doch
über der Meeresfläche; und andrerseits weit nie-
drigere Urgebirge, wie z. B. unser Brocken auf
dem Harze, dessen oberste Fläche nur 573 Clafter
über des Meeres seiner erhaben ist.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/536>, abgerufen am 25.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.