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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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auf Bäumen. Sie legen mehrentheils an ein-
ander gekettete Eyer, und ihre Kinnladen sind
nicht, wie bey andern Thieren, fest eingelenkt,
sondern zum Kauen ungeschickt, indem sie sich
weit von einander dehnen lassen, so daß die
Schlangen andere Thiere, die oft weit dicker
als sie selbst sind, ganz verschlingen können.*)
Manche sind mit heftigem Gift in besondern
Bläschen des Oberkiefers versehen, was ihnen
als Digestivmittel, aber auch zum Fang ihres
Raubes und zur Vertheidigung dient**)

*) Seba vol. II. tab. 8. 17. 19.
**) Die giftigen Schlangen sind mit bezeichnet.Zu den zwar nicht ganz exceptionslosen, doch
in den bey weiten mehrsten Fällen eintreffenden
Kennzeichen, wodurch sich die giftigen Schlangen
auszeichnen, gehört 1) ein breiter Kopf mit klei-
nen Sildchen; 2) kielförmige Schuppen (d. h.
mit einem scharfkantigen Rücken); und 3) ein
kurzer Schwanz, der nähmlich weniger als 1/5 der
Länge des Thiers mißt. s. Dr. Gray in den phi-
losophical Transactions
Vol. LXXIX. P. I.Die Stärke des Giftes steht bey diesen Thie-
ren mit ihrem Alter in Verhältniß, so daß man
z. B. versichert, der Biß von ganz jungen Klap-
perschlangen sey unbedeutend, und hingegen der

auf Bäumen. Sie legen mehrentheils an ein-
ander gekettete Eyer, und ihre Kinnladen sind
nicht, wie bey andern Thieren, fest eingelenkt,
sondern zum Kauen ungeschickt, indem sie sich
weit von einander dehnen lassen, so daß die
Schlangen andere Thiere, die oft weit dicker
als sie selbst sind, ganz verschlingen können.*)
Manche sind mit heftigem Gift in besondern
Bläschen des Oberkiefers versehen, was ihnen
als Digestivmittel, aber auch zum Fang ihres
Raubes und zur Vertheidigung dient**)

*) Seba vol. II. tab. 8. 17. 19.
**) Die giftigen Schlangen sind mit ♂ bezeichnet.Zu den zwar nicht ganz exceptionslosen, doch
in den bey weiten mehrsten Fällen eintreffenden
Kennzeichen, wodurch sich die giftigen Schlangen
auszeichnen, gehört 1) ein breiter Kopf mit klei-
nen Sildchen; 2) kielförmige Schuppen (d. h.
mit einem scharfkantigen Rücken); und 3) ein
kurzer Schwanz, der nähmlich weniger als 1/5 der
Länge des Thiers mißt. s. Dr. Gray in den phi-
losophical Transactions
Vol. LXXIX. P. I.Die Stärke des Giftes steht bey diesen Thie-
ren mit ihrem Alter in Verhältniß, so daß man
z. B. versichert, der Biß von ganz jungen Klap-
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[241/0263] auf Bäumen. Sie legen mehrentheils an ein- ander gekettete Eyer, und ihre Kinnladen sind nicht, wie bey andern Thieren, fest eingelenkt, sondern zum Kauen ungeschickt, indem sie sich weit von einander dehnen lassen, so daß die Schlangen andere Thiere, die oft weit dicker als sie selbst sind, ganz verschlingen können. *) Manche sind mit heftigem Gift in besondern Bläschen des Oberkiefers versehen, was ihnen als Digestivmittel, aber auch zum Fang ihres Raubes und zur Vertheidigung dient **) *) Seba vol. II. tab. 8. 17. 19. **) Die giftigen Schlangen sind mit ♂ bezeichnet. Zu den zwar nicht ganz exceptionslosen, doch in den bey weiten mehrsten Fällen eintreffenden Kennzeichen, wodurch sich die giftigen Schlangen auszeichnen, gehört 1) ein breiter Kopf mit klei- nen Sildchen; 2) kielförmige Schuppen (d. h. mit einem scharfkantigen Rücken); und 3) ein kurzer Schwanz, der nähmlich weniger als 1/5 der Länge des Thiers mißt. s. Dr. Gray in den phi- losophical Transactions Vol. LXXIX. P. I. Die Stärke des Giftes steht bey diesen Thie- ren mit ihrem Alter in Verhältniß, so daß man z. B. versichert, der Biß von ganz jungen Klap- perschlangen sey unbedeutend, und hingegen der

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/263>, abgerufen am 23.11.2024.