Kleiner als das Llacma. Läßt sich nicht zäh- men, sondern wird seines rothbraunen Haares wegen, das die bekannte Vicugna-Wolle gibt, jährlich in großen Treibjagden haufenweis gefan- gen. Auch der Occidentalische Bezoarstein kommt von diesem Thier.
1. +. Ouis. das Schaf. (Fr. le brebis. Engl. the sheep.) C. mento imberbi, cornibus compressis lunatis.
Diese Gattung findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich wild; scheint auch nicht ein Mahl nur wieder verwildern zu können: wird aber fast in der ganzen alten Welt als eins der allernutz- barsten Hausthiere gehalten, und ist auch bald nach der Entdeckung von America dorthin ver- pflanzt worden. Eine Folge dieser gänzlichen Un- terjochung und dadurch eben so gänzlich umgeschaf- fenen Lebensart des Thiers ist es aber auch wohl, daß wenige andere Thiere so vielen Krankheiten unterworfen, und von so vielerley Ungeziefer geplagt sind.
Unter den verschiedenen Rassen der Schafe sind vor allen die Tibetanischen, aus deren feinster Wolle (so wie aus manchem zarten Ziegen- haar) der Schaul verfertigt wird; die Spa- nischen, aus Segovien, und dann die Engli- schen ebenfalls wegen ihrer ausnehmenden Wolle; die Isländischen mit vier, sechs oder acht Hör- nern; und die Arabischen und Aegyptischen mit dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett- Schwanze, zu merken. Die zwischen den Wende-
Kleiner als das Llacma. Läßt sich nicht zäh- men, sondern wird seines rothbraunen Haares wegen, das die bekannte Vicugna-Wolle gibt, jährlich in großen Treibjagden haufenweis gefan- gen. Auch der Occidentalische Bezoarstein kommt von diesem Thier.
1. †. Ouis. das Schaf. (Fr. le brebis. Engl. the sheep.) C. mento imberbi, cornibus compressis lunatis.
Diese Gattung findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich wild; scheint auch nicht ein Mahl nur wieder verwildern zu können: wird aber fast in der ganzen alten Welt als eins der allernutz- barsten Hausthiere gehalten, und ist auch bald nach der Entdeckung von America dorthin ver- pflanzt worden. Eine Folge dieser gänzlichen Un- terjochung und dadurch eben so gänzlich umgeschaf- fenen Lebensart des Thiers ist es aber auch wohl, daß wenige andere Thiere so vielen Krankheiten unterworfen, und von so vielerley Ungeziefer geplagt sind.
Unter den verschiedenen Rassen der Schafe sind vor allen die Tibetanischen, aus deren feinster Wolle (so wie aus manchem zarten Ziegen- haar) der Schaul verfertigt wird; die Spa- nischen, aus Segovien, und dann die Engli- schen ebenfalls wegen ihrer ausnehmenden Wolle; die Isländischen mit vier, sechs oder acht Hör- nern; und die Arabischen und Aegyptischen mit dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett- Schwanze, zu merken. Die zwischen den Wende-
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Kleiner als das Llacma. Läßt sich nicht zäh-
men, sondern wird seines rothbraunen Haares
wegen, das die bekannte Vicugna-Wolle gibt,
jährlich in großen Treibjagden haufenweis gefan-
gen. Auch der Occidentalische Bezoarstein
kommt von diesem Thier.
33. Capra. Cornua caua rugosa scabra.
Dentes primores superiores nulli, infe-
riores 8; laniarii nulli.
1. †. Ouis. das Schaf. (Fr. le brebis. Engl.
the sheep.) C. mento imberbi, cornibus
compressis lunatis.
Diese Gattung findet sich wohl nirgends mehr
ursprünglich wild; scheint auch nicht ein Mahl
nur wieder verwildern zu können: wird aber fast
in der ganzen alten Welt als eins der allernutz-
barsten Hausthiere gehalten, und ist auch bald
nach der Entdeckung von America dorthin ver-
pflanzt worden. Eine Folge dieser gänzlichen Un-
terjochung und dadurch eben so gänzlich umgeschaf-
fenen Lebensart des Thiers ist es aber auch wohl,
daß wenige andere Thiere so vielen Krankheiten
unterworfen, und von so vielerley Ungeziefer
geplagt sind.
Unter den verschiedenen Rassen der Schafe sind
vor allen die Tibetanischen, aus deren feinster
Wolle (so wie aus manchem zarten Ziegen-
haar) der Schaul verfertigt wird; die Spa-
nischen, aus Segovien, und dann die Engli-
schen ebenfalls wegen ihrer ausnehmenden Wolle;
die Isländischen mit vier, sechs oder acht Hör-
nern; und die Arabischen und Aegyptischen mit
dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/134>, abgerufen am 22.11.2024.
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