1. +. Familiaris. der Hund. (Fr. le chien. Engl. the dog.) C. cauda recuruata; subindedi- gito spurio ad pedes posticos.
Dieser treue Gefährte des Menschen, der sich besonders durch die ausnehmende Schärfe seiner Sinne, verbunden mit seiner großen Gelehrigkeit, aber auch durch vielseitige andre Brauchbarkeit empfiehlt, ist längst mit ihm über alle fünf Welt- theile verbreitet. Denn auch in America scheinen wenigstens die Eskimos ihre Hunde nicht von den Europäern bekommen zu haben.
Ob alle die verschiednen Hunde-Rassen als bloße Varietäten einer und derselben Gattung anzusehn sind, und ob diese selbst vom Wolf oder Schakal abstamme, ist schwerlich zu entscheiden. Mir scheinen manche Rassen, z. B. der Dachshund, das Windspiel etc. viel eignes zu besondern Func- tionen abzweckendes in ihrer Bildung zu haben, daß ich diese zweckmäßigen Eigenheiten nicht wohl für zufällige Folge der bloßen Ausartung halten kann.
*) Dieß bezeugen Ol. Worm im Museum S. 320. Rolof in den Mem. de Berlin a. a. O. Büffon, Dr. Schulze in Meyers Magaz. für Thiergesch. 1. B. 2. St. u. a.
geschickt zum Fassen, zum einweichen oder ab- waschen seines Futters*) ꝛc. Wird überhaupt sehr kirre.
1. †. Familiaris. der Hund. (Fr. le chien. Engl. the dog.) C. cauda recuruata; subindedi- gito spurio ad pedes posticos.
Dieser treue Gefährte des Menschen, der sich besonders durch die ausnehmende Schärfe seiner Sinne, verbunden mit seiner großen Gelehrigkeit, aber auch durch vielseitige andre Brauchbarkeit empfiehlt, ist längst mit ihm über alle fünf Welt- theile verbreitet. Denn auch in America scheinen wenigstens die Eskimos ihre Hunde nicht von den Europäern bekommen zu haben.
Ob alle die verschiednen Hunde-Rassen als bloße Varietäten einer und derselben Gattung anzusehn sind, und ob diese selbst vom Wolf oder Schakal abstamme, ist schwerlich zu entscheiden. Mir scheinen manche Rassen, z. B. der Dachshund, das Windspiel ꝛc. viel eignes zu besondern Func- tionen abzweckendes in ihrer Bildung zu haben, daß ich diese zweckmäßigen Eigenheiten nicht wohl für zufällige Folge der bloßen Ausartung halten kann.
*) Dieß bezeugen Ol. Worm im Museum S. 320. Rolof in den Mém. de Berlin a. a. O. Büffon, Dr. Schulze in Meyers Magaz. für Thiergesch. 1. B. 2. St. u. a.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000026"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><prendition="#l1em"><pbfacs="#f0119"xml:id="pb097_0001"n="97"/>
geschickt zum Fassen, zum einweichen oder ab-<lb/>
waschen seines Futters<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Dieß bezeugen Ol. Worm im <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Museum</hi></hi> S. 320.<lb/>
Rolof in den <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Mém. de Berlin</hi></hi> a. a. O. Büffon,<lb/><hirendition="#aq">Dr</hi>. Schulze in Meyers Magaz. für Thiergesch.<lb/>
1. B. 2. St. u. a.</p></note>ꝛc. Wird überhaupt<lb/>
sehr kirre.</p><prendition="#indent-1">29. <hirendition="#g"><hirendition="#k"><hirendition="#aq">Canis</hi></hi></hi>. <hirendition="#aq">Dentes</hi><hirendition="#i"><hirendition="#aq">primores</hi></hi><hirendition="#aq">superiores</hi> 6.<lb/><hirendition="#aq">laterales longiores distantes, intermedii<lb/>
lobati; inferiores</hi> 6. <hirendition="#aq">lobati omnes</hi>; <hirendition="#i"><hirendition="#aq">lania-<lb/>
rii</hi></hi><hirendition="#aq">solitarii, incuruati</hi>.</p><prendition="#indent-2">1. †. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Familiaris</hi></hi>. der Hund. (Fr. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">le chien</hi></hi>. Engl.<lb/><hirendition="#i"><hirendition="#aq">the dog</hi></hi>.) <hirendition="#aq">C. cauda recuruata</hi>; <hirendition="#i"><hirendition="#aq">subinde</hi></hi><hirendition="#aq">di-<lb/>
gito spurio ad pedes posticos</hi>.</p><prendition="#l1em">Dieser treue Gefährte des Menschen, der sich<lb/>
besonders durch die ausnehmende Schärfe seiner<lb/>
Sinne, verbunden mit seiner großen Gelehrigkeit,<lb/>
aber auch durch vielseitige andre Brauchbarkeit<lb/>
empfiehlt, ist längst mit ihm über alle fünf Welt-<lb/>
theile verbreitet. Denn auch in America scheinen<lb/>
wenigstens die Eskimos ihre Hunde nicht von den<lb/>
Europäern bekommen zu haben.</p><prendition="#l1em">Ob alle die verschiednen Hunde-Rassen als bloße<lb/>
Varietäten einer und derselben Gattung anzusehn<lb/>
sind, und ob diese selbst vom Wolf oder Schakal<lb/>
abstamme, ist schwerlich zu entscheiden. Mir<lb/>
scheinen manche Rassen, z. B. der Dachshund,<lb/>
das Windspiel ꝛc. viel eignes zu besondern Func-<lb/>
tionen abzweckendes in ihrer Bildung zu haben, daß<lb/>
ich diese zweckmäßigen Eigenheiten nicht wohl für<lb/>
zufällige Folge der bloßen Ausartung halten kann.</p></div></div></div></body></text></TEI>
[97/0119]
geschickt zum Fassen, zum einweichen oder ab-
waschen seines Futters *) ꝛc. Wird überhaupt
sehr kirre.
29. Canis. Dentes primores superiores 6.
laterales longiores distantes, intermedii
lobati; inferiores 6. lobati omnes; lania-
rii solitarii, incuruati.
1. †. Familiaris. der Hund. (Fr. le chien. Engl.
the dog.) C. cauda recuruata; subinde di-
gito spurio ad pedes posticos.
Dieser treue Gefährte des Menschen, der sich
besonders durch die ausnehmende Schärfe seiner
Sinne, verbunden mit seiner großen Gelehrigkeit,
aber auch durch vielseitige andre Brauchbarkeit
empfiehlt, ist längst mit ihm über alle fünf Welt-
theile verbreitet. Denn auch in America scheinen
wenigstens die Eskimos ihre Hunde nicht von den
Europäern bekommen zu haben.
Ob alle die verschiednen Hunde-Rassen als bloße
Varietäten einer und derselben Gattung anzusehn
sind, und ob diese selbst vom Wolf oder Schakal
abstamme, ist schwerlich zu entscheiden. Mir
scheinen manche Rassen, z. B. der Dachshund,
das Windspiel ꝛc. viel eignes zu besondern Func-
tionen abzweckendes in ihrer Bildung zu haben, daß
ich diese zweckmäßigen Eigenheiten nicht wohl für
zufällige Folge der bloßen Ausartung halten kann.
*) Dieß bezeugen Ol. Worm im Museum S. 320.
Rolof in den Mém. de Berlin a. a. O. Büffon,
Dr. Schulze in Meyers Magaz. für Thiergesch.
1. B. 2. St. u. a.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/119>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.