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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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Der Atramentstein ist ein mit fremden erdichten
Theilen gemengter Eisenvitriol von verschiednen Far-
ben, roth, grau, gelb etc.

3. Zinkvitriol, weisser Vitriol, Gallizenstein.

Weiß; am Geschmack ähnelt er dem vorigen.

B) Salpetersaures Mittelsalz.

5. Salpeter, nitrum prismaticum, alcali
vegetabile nitratum
.

Salpetersäure mit vegetabilischem Alkali. Gibt auf
der Zunge eine eigne Empfindung von Kälte. Wird
hin und wieder in der alten und neuen Welt theils
als wollichter Beschlag, theils doch auch stalactitisch,
häufiger aber und in bewohnten Gegenden sehr allge-
mein verbreitet als Salpetererde mit Kalkerde etc.
vermengt gefunden.

C) Rochsalzsaure Mittelsalze.

6. Steinsalz, sal gemmae, muria montana.

Salzsäure mit mineralischem Laugensalz. Von dem
bekannten Geschmack, zerspringt im Feuer mit Knistern.
Findet sich selten ganz farbenlos, sondern mehrentheils
weißlich, grau etc. zuweilen auch Ziegelroth, Saphir-
blau etc. selten durchsichtig, gewöhnlich mehr oder we-
niger durchscheinend, zuweilen crystallisirt in Würfel-
form: auch seine Bruchgestalt ist cubisch; das Gefüge ge-
wöhnlich dicht, häufig körnicht, theils auch blättricht,
fasericht etc. oft so hart daß er sich zu kleinen Kunst-

Der Atramentstein ist ein mit fremden erdichten
Theilen gemengter Eisenvitriol von verschiednen Far-
ben, roth, grau, gelb ꝛc.

3. Zinkvitriol, weisser Vitriol, Gallizenstein.

Weiß; am Geschmack ähnelt er dem vorigen.

B) Salpetersaures Mittelsalz.

5. Salpeter, nitrum prismaticum, alcali
vegetabile nitratum
.

Salpetersäure mit vegetabilischem Alkali. Gibt auf
der Zunge eine eigne Empfindung von Kälte. Wird
hin und wieder in der alten und neuen Welt theils
als wollichter Beschlag, theils doch auch stalactitisch,
häufiger aber und in bewohnten Gegenden sehr allge-
mein verbreitet als Salpetererde mit Kalkerde ꝛc.
vermengt gefunden.

C) Rochsalzsaure Mittelsalze.

6. Steinsalz, sal gemmae, muria montana.

Salzsäure mit mineralischem Laugensalz. Von dem
bekannten Geschmack, zerspringt im Feuer mit Knistern.
Findet sich selten ganz farbenlos, sondern mehrentheils
weißlich, grau ꝛc. zuweilen auch Ziegelroth, Saphir-
blau ꝛc. selten durchsichtig, gewöhnlich mehr oder we-
niger durchscheinend, zuweilen crystallisirt in Würfel-
form: auch seine Bruchgestalt ist cubisch; das Gefüge ge-
wöhnlich dicht, häufig körnicht, theils auch blättricht,
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[680/0696] Der Atramentstein ist ein mit fremden erdichten Theilen gemengter Eisenvitriol von verschiednen Far- ben, roth, grau, gelb ꝛc. 3. Zinkvitriol, weisser Vitriol, Gallizenstein. Weiß; am Geschmack ähnelt er dem vorigen. B) Salpetersaures Mittelsalz. 5. Salpeter, nitrum prismaticum, alcali vegetabile nitratum. Salpetersäure mit vegetabilischem Alkali. Gibt auf der Zunge eine eigne Empfindung von Kälte. Wird hin und wieder in der alten und neuen Welt theils als wollichter Beschlag, theils doch auch stalactitisch, häufiger aber und in bewohnten Gegenden sehr allge- mein verbreitet als Salpetererde mit Kalkerde ꝛc. vermengt gefunden. C) Rochsalzsaure Mittelsalze. 6. Steinsalz, sal gemmae, muria montana. Salzsäure mit mineralischem Laugensalz. Von dem bekannten Geschmack, zerspringt im Feuer mit Knistern. Findet sich selten ganz farbenlos, sondern mehrentheils weißlich, grau ꝛc. zuweilen auch Ziegelroth, Saphir- blau ꝛc. selten durchsichtig, gewöhnlich mehr oder we- niger durchscheinend, zuweilen crystallisirt in Würfel- form: auch seine Bruchgestalt ist cubisch; das Gefüge ge- wöhnlich dicht, häufig körnicht, theils auch blättricht, fasericht ꝛc. oft so hart daß er sich zu kleinen Kunst-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/696>, abgerufen am 22.11.2024.