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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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II. Laugensalz.

1. Mineralisches Laugensalz, natrum, der
Alten ihr nitrum; Borech der Persianer,
Kien der Schinesen.

Kann für ein natürliches Laugensalz angenommen
werden, ohngeachtet es freylich so wie es in der Erde
gefunden wird wohl immer mit Luftsäure verbunden
und dadurch neutralisirt ist. Gewöhnlich ist es locker
mit Thonerde gemengt wie z. B. um Debrezin etc. in
Ungarn, wo man es zur Seife braucht, auch den
Schafen gibt etc. Selten findet es sich derb und cry-
stallinisch wie das aus der Barbarey in großen Fin-
gersdicken Schollen. Die alten Aegyptier beizten ihre
Leichen einen Monatlang in diesem Salze ein ehe sie
dieselben zu Mumien bereiteten: und den Kaufleuten
am Ufer des Belus soll es bekanntlich zur Erfindung
des Glasmachens Anlaß gegeben haben. Noch jetzt
wird es in den Morgenländern häufig zu diesem letztern
Zweck, so wie zur Seife, zum Bleichen und Färben
der Zeuge, auch in Aegypten zum Brodteig und sonst
an die Speisen verwandt.

Mancher fälschlich so genannte Salpeter der aus
feuchten Mauren wie wollichter Schimmel ausschlägt,
ist ebenfalls ein unreines Natrum (alcali calcareum).

II. Laugensalz.

1. Mineralisches Laugensalz, natrum, der
Alten ihr nitrum; Borech der Persianer,
Kien der Schinesen.

Kann für ein natürliches Laugensalz angenommen
werden, ohngeachtet es freylich so wie es in der Erde
gefunden wird wohl immer mit Luftsäure verbunden
und dadurch neutralisirt ist. Gewöhnlich ist es locker
mit Thonerde gemengt wie z. B. um Debrezin ꝛc. in
Ungarn, wo man es zur Seife braucht, auch den
Schafen gibt ꝛc. Selten findet es sich derb und cry-
stallinisch wie das aus der Barbarey in großen Fin-
gersdicken Schollen. Die alten Aegyptier beizten ihre
Leichen einen Monatlang in diesem Salze ein ehe sie
dieselben zu Mumien bereiteten: und den Kaufleuten
am Ufer des Belus soll es bekanntlich zur Erfindung
des Glasmachens Anlaß gegeben haben. Noch jetzt
wird es in den Morgenländern häufig zu diesem letztern
Zweck, so wie zur Seife, zum Bleichen und Färben
der Zeuge, auch in Aegypten zum Brodteig und sonst
an die Speisen verwandt.

Mancher fälschlich so genannte Salpeter der aus
feuchten Mauren wie wollichter Schimmel ausschlägt,
ist ebenfalls ein unreines Natrum (alcali calcareum).

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[677/0693] II. Laugensalz. 1. Mineralisches Laugensalz, natrum, der Alten ihr nitrum; Borech der Persianer, Kien der Schinesen. Kann für ein natürliches Laugensalz angenommen werden, ohngeachtet es freylich so wie es in der Erde gefunden wird wohl immer mit Luftsäure verbunden und dadurch neutralisirt ist. Gewöhnlich ist es locker mit Thonerde gemengt wie z. B. um Debrezin ꝛc. in Ungarn, wo man es zur Seife braucht, auch den Schafen gibt ꝛc. Selten findet es sich derb und cry- stallinisch wie das aus der Barbarey in großen Fin- gersdicken Schollen. Die alten Aegyptier beizten ihre Leichen einen Monatlang in diesem Salze ein ehe sie dieselben zu Mumien bereiteten: und den Kaufleuten am Ufer des Belus soll es bekanntlich zur Erfindung des Glasmachens Anlaß gegeben haben. Noch jetzt wird es in den Morgenländern häufig zu diesem letztern Zweck, so wie zur Seife, zum Bleichen und Färben der Zeuge, auch in Aegypten zum Brodteig und sonst an die Speisen verwandt. Mancher fälschlich so genannte Salpeter der aus feuchten Mauren wie wollichter Schimmel ausschlägt, ist ebenfalls ein unreines Natrum (alcali calcareum).

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 677. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/693>, abgerufen am 24.11.2024.