1. Geschl. Homo. Animal erectum, bima- num, inerme, rationale, loquens. Dentes primores incisores supra et infra 4. la- niarii longitudine reliquis aequales, ap- proximati.
1. Gatt. sapiens. Der Mensch wird schon durch so auf- fallende Eigenschaften seines Körperbaues von der gan- zen übrigen thierischen Schöpfung ausgezeichnet, daß er bey weiten nicht bloß in einem eignen Geschlecht, son- dern allerdings in einer besondern Ordnung von ihr abgeschieden werden muß.
Es gehört dahin gleich vorzüglichst sein aufrechter Gang, wozu seine breiten Fußsohlen, und überhaupt sein ganzer Körperbau eingerichtet ist, und der freyste Gebrauch zweyer vollkommnen Hände, wodurch er, selbst vom menschenähnlichsten Affen zu unterschei- den ist.
Das weibliche Geschlecht hat noch ein paar eigen- thümliche Charaktere, die dem männlichen und allen übrigen Thieren abgehen, nähmlich einen periodischen Blutverlust in einer bestimmten Reihe von Lebensjah- ren; und dann ein körperliches Kennzeichen der unver- letzten jungfräulichen Unschuld.
Der Mensch hat außer dem Begattungstrieb wenig Spuren von Instinct (§. 33. u. f.), Kunsttriebe aber (§. 35.), schlechterdings gar nicht. Dagegen ist er ausschließlich im Besitz der Vernunft (§. 37.), und der dadurch erfundenen Rede oder Sprache (loquela), die
I. Ordn. BIMANUS(Inermis).
1. Geschl. Homo. Animal erectum, bima- num, inerme, rationale, loquens. Dentes primores incisores supra et infra 4. la- niarii longitudine reliquis aequales, ap- proximati.
1. Gatt. sapiens. Der Mensch wird schon durch so auf- fallende Eigenschaften seines Körperbaues von der gan- zen übrigen thierischen Schöpfung ausgezeichnet, daß er bey weiten nicht bloß in einem eignen Geschlecht, son- dern allerdings in einer besondern Ordnung von ihr abgeschieden werden muß.
Es gehört dahin gleich vorzüglichst sein aufrechter Gang, wozu seine breiten Fußsohlen, und überhaupt sein ganzer Körperbau eingerichtet ist, und der freyste Gebrauch zweyer vollkommnen Hände, wodurch er, selbst vom menschenähnlichsten Affen zu unterschei- den ist.
Das weibliche Geschlecht hat noch ein paar eigen- thümliche Charaktere, die dem männlichen und allen übrigen Thieren abgehen, nähmlich einen periodischen Blutverlust in einer bestimmten Reihe von Lebensjah- ren; und dann ein körperliches Kennzeichen der unver- letzten jungfräulichen Unschuld.
Der Mensch hat außer dem Begattungstrieb wenig Spuren von Instinct (§. 33. u. f.), Kunsttriebe aber (§. 35.), schlechterdings gar nicht. Dagegen ist er ausschließlich im Besitz der Vernunft (§. 37.), und der dadurch erfundenen Rede oder Sprache (loquela), die
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I. Ordn. BIMANUS (Inermis).
1. Geschl. Homo. Animal erectum, bima-
num, inerme, rationale, loquens. Dentes
primores incisores supra et infra 4. la-
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1. Gatt. sapiens. Der Mensch wird schon durch so auf-
fallende Eigenschaften seines Körperbaues von der gan-
zen übrigen thierischen Schöpfung ausgezeichnet, daß er
bey weiten nicht bloß in einem eignen Geschlecht, son-
dern allerdings in einer besondern Ordnung von ihr
abgeschieden werden muß.
Es gehört dahin gleich vorzüglichst sein aufrechter
Gang, wozu seine breiten Fußsohlen, und überhaupt
sein ganzer Körperbau eingerichtet ist, und der freyste
Gebrauch zweyer vollkommnen Hände, wodurch er,
selbst vom menschenähnlichsten Affen zu unterschei-
den ist.
Das weibliche Geschlecht hat noch ein paar eigen-
thümliche Charaktere, die dem männlichen und allen
übrigen Thieren abgehen, nähmlich einen periodischen
Blutverlust in einer bestimmten Reihe von Lebensjah-
ren; und dann ein körperliches Kennzeichen der unver-
letzten jungfräulichen Unschuld.
Der Mensch hat außer dem Begattungstrieb wenig
Spuren von Instinct (§. 33. u. f.), Kunsttriebe aber
(§. 35.), schlechterdings gar nicht. Dagegen ist er
ausschließlich im Besitz der Vernunft (§. 37.), und der
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/68>, abgerufen am 24.11.2024.
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