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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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VIII. Spießglas.

Das Spießglas, antimonium, sti-
bium
, ist von weißblaulicher Farbe, blätterichtem
theils strahlichtem Gefüge, sehr spröde, brüchig.
Dem Zinn und Bley zugesetzt, werden diese
weichen Metalle dadurch härter. Sein specifi-
sches Gewicht = 6702. Schmilzt bey = 780°
Fahrenheitischer Scale. Es wird nur unvoll-
kommen von Säuren aufgelöset, am leichtesten
noch von Königswasser.

1. Gediegen.

Doch wohl immer mit etwas Arsenik verbunden,
daher silberweiß: so das aus Savoyen, Dauphine, und
von Andreasberg am Harz.

2. Vererzt.

a) Graues Spießglaserz, antimonium crudum.

Durch Schwefel vererzt; theils bleygrau, stahlfar-
ben, schwarz etc. oft taubenhälsig augeflogen; theils
derb, theils strahlicht, spießicht, nadelförmig; theils
blättricht, schuppicht etc. theils crystallisirt in sechssei-
tigen Säulen mit dreyseitigen Spitzen (- tab. III.
fig. II -): abfärbend, sehr brüchig, aber ausnehmend
leichtflüssig. Außer seinem mannigfaltigen medicinischen,
technischen und metallurgischen Gebrauch ist es in Ha-
bessinien und am rothen Meere der allgemeinste Han-
delsartikel, weil es faß durchgängig als eine Art von
Schminke gebraucht wird.

VIII. Spießglas.

Das Spießglas, antimonium, sti-
bium
, ist von weißblaulicher Farbe, blätterichtem
theils strahlichtem Gefüge, sehr spröde, brüchig.
Dem Zinn und Bley zugesetzt, werden diese
weichen Metalle dadurch härter. Sein specifi-
sches Gewicht = 6702. Schmilzt bey = 780°
Fahrenheitischer Scale. Es wird nur unvoll-
kommen von Säuren aufgelöset, am leichtesten
noch von Königswasser.

1. Gediegen.

Doch wohl immer mit etwas Arsenik verbunden,
daher silberweiß: so das aus Savoyen, Dauphine, und
von Andreasberg am Harz.

2. Vererzt.

a) Graues Spießglaserz, antimonium crudum.

Durch Schwefel vererzt; theils bleygrau, stahlfar-
ben, schwarz ꝛc. oft taubenhälsig augeflogen; theils
derb, theils strahlicht, spießicht, nadelförmig; theils
blättricht, schuppicht ꝛc. theils crystallisirt in sechssei-
tigen Säulen mit dreyseitigen Spitzen (– tab. III.
fig. II –): abfärbend, sehr brüchig, aber ausnehmend
leichtflüssig. Außer seinem mannigfaltigen medicinischen,
technischen und metallurgischen Gebrauch ist es in Ha-
bessinien und am rothen Meere der allgemeinste Han-
delsartikel, weil es faß durchgängig als eine Art von
Schminke gebraucht wird.

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[638/0654] VIII. Spießglas. Das Spießglas, antimonium, sti- bium, ist von weißblaulicher Farbe, blätterichtem theils strahlichtem Gefüge, sehr spröde, brüchig. Dem Zinn und Bley zugesetzt, werden diese weichen Metalle dadurch härter. Sein specifi- sches Gewicht = 6702. Schmilzt bey = 780° Fahrenheitischer Scale. Es wird nur unvoll- kommen von Säuren aufgelöset, am leichtesten noch von Königswasser. 1. Gediegen. Doch wohl immer mit etwas Arsenik verbunden, daher silberweiß: so das aus Savoyen, Dauphine, und von Andreasberg am Harz. 2. Vererzt. a) Graues Spießglaserz, antimonium crudum. Durch Schwefel vererzt; theils bleygrau, stahlfar- ben, schwarz ꝛc. oft taubenhälsig augeflogen; theils derb, theils strahlicht, spießicht, nadelförmig; theils blättricht, schuppicht ꝛc. theils crystallisirt in sechssei- tigen Säulen mit dreyseitigen Spitzen (– tab. III. fig. II –): abfärbend, sehr brüchig, aber ausnehmend leichtflüssig. Außer seinem mannigfaltigen medicinischen, technischen und metallurgischen Gebrauch ist es in Ha- bessinien und am rothen Meere der allgemeinste Han- delsartikel, weil es faß durchgängig als eine Art von Schminke gebraucht wird.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 638. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/654>, abgerufen am 22.11.2024.