Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

oder in Rücksicht der Proportion der Gemengstoffe, wie
einer oder der andre vorwaltet, z. B. der Glimmer
in großen silberglänzenden wellenförmigen Blättern im
Granit von Neufundland, zumahl von Croque-Harbour.
Hingegen vorwaltender Feldspath bey fast unmerklich
wenigem Glimmer in dem so berühmten Portsoy-Granit
aus Schottland*).

2. Uebermengter Granit.

Der außer seinen drey obgedachten Bestandtheilen
noch einen andern enthält: z. B. Granaten, Stangen-
schörl, Hornblende etc.

3. Halbgranit.

Der z. B. bloß aus Feldspath und Quarz, ohne
Glimmer besteht.

4. Aftergranit.

Der z. B. statt des Quarzes Diamantspath enthält
(S. 566).

Oder statt des Glimmers Hornblende, wie im Sye-
nit (S. 579), wohin die mehrsten der so genannten
antiken Aegyptischen Granite gehören, und der auch
größtentheils das Ur-Gebirge des Thüringer Waldes
ausmacht.

2. Gneiß, in der Schweiz auch zum Theil
Geißbergerstein.

Ein mehr blätterichtes Gemenge in schiefrichten Lagen
zusammen gewachsen.

*) s. Dr. Hutton's theory of the Earth in den
Transactions of the Edinburgh Society T. I. p. 255 sq.
tab
. II.

oder in Rücksicht der Proportion der Gemengstoffe, wie
einer oder der andre vorwaltet, z. B. der Glimmer
in großen silberglänzenden wellenförmigen Blättern im
Granit von Neufundland, zumahl von Croque-Harbour.
Hingegen vorwaltender Feldspath bey fast unmerklich
wenigem Glimmer in dem so berühmten Portsoy-Granit
aus Schottland*).

2. Uebermengter Granit.

Der außer seinen drey obgedachten Bestandtheilen
noch einen andern enthält: z. B. Granaten, Stangen-
schörl, Hornblende ꝛc.

3. Halbgranit.

Der z. B. bloß aus Feldspath und Quarz, ohne
Glimmer besteht.

4. Aftergranit.

Der z. B. statt des Quarzes Diamantspath enthält
(S. 566).

Oder statt des Glimmers Hornblende, wie im Sye-
nit (S. 579), wohin die mehrsten der so genannten
antiken Aegyptischen Granite gehören, und der auch
größtentheils das Ur-Gebirge des Thüringer Waldes
ausmacht.

2. Gneiß, in der Schweiz auch zum Theil
Geißbergerstein.

Ein mehr blätterichtes Gemenge in schiefrichten Lagen
zusammen gewachsen.

*) s. Dr. Hutton's theory of the Earth in den
Transactions of the Edinburgh Society T. I. p. 255 sq.
tab
. II.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0635" xml:id="pb619_0001" n="619"/>
oder in Rücksicht der Proportion der Gemengstoffe, wie<lb/>
einer oder der andre vorwaltet, z. B. der Glimmer<lb/>
in großen silberglänzenden wellenförmigen Blättern im<lb/>
Granit von Neufundland, zumahl von Croque-Harbour.<lb/>
Hingegen vorwaltender Feldspath bey fast unmerklich<lb/>
wenigem Glimmer in dem so berühmten Portsoy-Granit<lb/>
aus Schottland<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>s. <hi rendition="#aq">Dr</hi>. <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Hutton's</hi></hi></hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">theory of the Earth</hi></hi> in den<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Transactions of the Edinburgh Society</hi> T.</hi> I. <hi rendition="#aq">p</hi>. 255 <hi rendition="#aq">sq.<lb/>
tab</hi>. II.</p></note>.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. Uebermengter Granit.</p>
            <p rendition="#l1em">Der außer seinen drey obgedachten Bestandtheilen<lb/>
noch einen andern enthält: z. B. Granaten, Stangen-<lb/>
schörl, Hornblende &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. Halbgranit.</p>
            <p rendition="#l1em">Der z. B. bloß aus Feldspath und Quarz, ohne<lb/>
Glimmer besteht.</p>
            <p rendition="#indent-2">4. Aftergranit.</p>
            <p rendition="#l1em">Der z. B. statt des Quarzes Diamantspath enthält<lb/>
(S. 566).</p>
            <p rendition="#l1em">Oder statt des Glimmers Hornblende, wie im Sye-<lb/>
nit (S. 579), wohin die mehrsten der so genannten<lb/>
antiken Aegyptischen Granite gehören, und der auch<lb/>
größtentheils das Ur-Gebirge des Thüringer Waldes<lb/>
ausmacht.</p>
            <p rendition="#indent-1">2. Gneiß, in der Schweiz auch zum Theil<lb/>
Geißbergerstein.</p>
            <p rendition="#l1em">Ein mehr blätterichtes Gemenge in schiefrichten Lagen<lb/>
zusammen gewachsen.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[619/0635] oder in Rücksicht der Proportion der Gemengstoffe, wie einer oder der andre vorwaltet, z. B. der Glimmer in großen silberglänzenden wellenförmigen Blättern im Granit von Neufundland, zumahl von Croque-Harbour. Hingegen vorwaltender Feldspath bey fast unmerklich wenigem Glimmer in dem so berühmten Portsoy-Granit aus Schottland *). 2. Uebermengter Granit. Der außer seinen drey obgedachten Bestandtheilen noch einen andern enthält: z. B. Granaten, Stangen- schörl, Hornblende ꝛc. 3. Halbgranit. Der z. B. bloß aus Feldspath und Quarz, ohne Glimmer besteht. 4. Aftergranit. Der z. B. statt des Quarzes Diamantspath enthält (S. 566). Oder statt des Glimmers Hornblende, wie im Sye- nit (S. 579), wohin die mehrsten der so genannten antiken Aegyptischen Granite gehören, und der auch größtentheils das Ur-Gebirge des Thüringer Waldes ausmacht. 2. Gneiß, in der Schweiz auch zum Theil Geißbergerstein. Ein mehr blätterichtes Gemenge in schiefrichten Lagen zusammen gewachsen. *) s. Dr. Hutton's theory of the Earth in den Transactions of the Edinburgh Society T. I. p. 255 sq. tab. II.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/635
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/635>, abgerufen am 22.11.2024.