genannten Hahnenkamm Drusen). Sechsseitige Tafeln mit zugeschärften Enden, die theils wieder mit kleinen Endflächen zugespitzt sind (- tab. III. fig. 8. -) u. a.m.
2. Aehrenstein, fälschlich so genannter Straußasbest. lapis acerosus.
Eine ganz auffallend ausgezeichnete Art eines schnee- weissen Schwerspaths, in blumichter Gestalt wie ästige Aehren etc. womit ein festes, graues, mergelartiges Ge- stein wie durchwachsen ist, so daß durchschnittne Tafeln davon ein ausnehmend schönes Ansehen erhalten. Ist vor langen Jahren einmahl in der Gegend von Osterode am Harz (und meines Wissens sonst nirgend) ge- brochen.
3. Bologneserstein.
In rauchgrauen, rundlichen, plattgedrückten Nieren, von Größe und Form meist wie getrocknete Feigen, wenig durchscheinend, auf dem Bruche stralicht, doch mit deutlicher Spathtextur. Findet sich bloß am Berge Paterno bey Bologna, und hat man aus dieser Art zuerst die bekannten Lichtmagnete verfertigt. Specifi- cisches Gewicht = 4440. Gehalt = 62 vitriolsaure Schwer-Erde, 16 Kiesel-Erde, 14,75 Thon-Erde, 6 Gyps, 0,25 Eisen, 2 Wasser.
5. Kreuzcrystall.
Dieses ebenfalls ganz eigne, sonderbare, erst neuerlich entdeckte Harzer Fossil bricht zu St. Andreasberg, und ist von andern bald zum Hyacinth bald zum Zeolith etc. gerechnet worden. Daß es hier füglich seine Stelle
genannten Hahnenkamm Drusen). Sechsseitige Tafeln mit zugeschärften Enden, die theils wieder mit kleinen Endflächen zugespitzt sind (– tab. III. fig. 8. –) u. a.m.
2. Aehrenstein, fälschlich so genannter Straußasbest. lapis acerosus.
Eine ganz auffallend ausgezeichnete Art eines schnee- weissen Schwerspaths, in blumichter Gestalt wie ästige Aehren ꝛc. womit ein festes, graues, mergelartiges Ge- stein wie durchwachsen ist, so daß durchschnittne Tafeln davon ein ausnehmend schönes Ansehen erhalten. Ist vor langen Jahren einmahl in der Gegend von Osterode am Harz (und meines Wissens sonst nirgend) ge- brochen.
3. Bologneserstein.
In rauchgrauen, rundlichen, plattgedrückten Nieren, von Größe und Form meist wie getrocknete Feigen, wenig durchscheinend, auf dem Bruche stralicht, doch mit deutlicher Spathtextur. Findet sich bloß am Berge Paterno bey Bologna, und hat man aus dieser Art zuerst die bekannten Lichtmagnete verfertigt. Specifi- cisches Gewicht = 4440. Gehalt = 62 vitriolsaure Schwer-Erde, 16 Kiesel-Erde, 14,75 Thon-Erde, 6 Gyps, 0,25 Eisen, 2 Wasser.
5. Kreuzcrystall.
Dieses ebenfalls ganz eigne, sonderbare, erst neuerlich entdeckte Harzer Fossil bricht zu St. Andreasberg, und ist von andern bald zum Hyacinth bald zum Zeolith ꝛc. gerechnet worden. Daß es hier füglich seine Stelle
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000025"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><prendition="#l1em"><pbfacs="#f0629"xml:id="pb613_0001"n="613"/>
genannten Hahnenkamm Drusen). Sechsseitige Tafeln<lb/>
mit zugeschärften Enden, die theils wieder mit kleinen<lb/>
Endflächen zugespitzt sind (–<hirendition="#aq">tab</hi>. III. <hirendition="#aq">fig</hi>. 8. –) u. a.m.</p><prendition="#indent-2">2. Aehrenstein, fälschlich so genannter Straußasbest.<lb/><hirendition="#aq">lapis acerosus</hi>.</p><prendition="#l1em">Eine ganz auffallend ausgezeichnete Art eines schnee-<lb/>
weissen Schwerspaths, in blumichter Gestalt wie ästige<lb/>
Aehren ꝛc. womit ein festes, graues, mergelartiges Ge-<lb/>
stein wie durchwachsen ist, so daß durchschnittne Tafeln<lb/>
davon ein ausnehmend schönes Ansehen erhalten. Ist<lb/>
vor langen Jahren einmahl in der Gegend von Osterode<lb/>
am Harz (und meines Wissens sonst nirgend) ge-<lb/>
brochen.</p><prendition="#indent-2">3. Bologneserstein.</p><prendition="#l1em">In rauchgrauen, rundlichen, plattgedrückten Nieren,<lb/>
von Größe und Form meist wie getrocknete Feigen,<lb/>
wenig durchscheinend, auf dem Bruche stralicht, doch<lb/>
mit deutlicher Spathtextur. Findet sich bloß am Berge<lb/>
Paterno bey Bologna, und hat man aus dieser Art<lb/>
zuerst die bekannten Lichtmagnete verfertigt. Specifi-<lb/>
cisches Gewicht = 4440. Gehalt = 62 vitriolsaure<lb/>
Schwer-Erde, 16 Kiesel-Erde, 14,75 Thon-Erde,<lb/>
6 Gyps, 0,25 Eisen, 2 Wasser.</p><prendition="#indent-1">5. Kreuzcrystall.</p><prendition="#l1em">Dieses ebenfalls ganz eigne, sonderbare, erst neuerlich<lb/>
entdeckte Harzer Fossil bricht zu St. Andreasberg, und<lb/>
ist von andern bald zum Hyacinth bald zum Zeolith ꝛc.<lb/>
gerechnet worden. Daß es hier füglich seine Stelle<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[613/0629]
genannten Hahnenkamm Drusen). Sechsseitige Tafeln
mit zugeschärften Enden, die theils wieder mit kleinen
Endflächen zugespitzt sind (– tab. III. fig. 8. –) u. a.m.
2. Aehrenstein, fälschlich so genannter Straußasbest.
lapis acerosus.
Eine ganz auffallend ausgezeichnete Art eines schnee-
weissen Schwerspaths, in blumichter Gestalt wie ästige
Aehren ꝛc. womit ein festes, graues, mergelartiges Ge-
stein wie durchwachsen ist, so daß durchschnittne Tafeln
davon ein ausnehmend schönes Ansehen erhalten. Ist
vor langen Jahren einmahl in der Gegend von Osterode
am Harz (und meines Wissens sonst nirgend) ge-
brochen.
3. Bologneserstein.
In rauchgrauen, rundlichen, plattgedrückten Nieren,
von Größe und Form meist wie getrocknete Feigen,
wenig durchscheinend, auf dem Bruche stralicht, doch
mit deutlicher Spathtextur. Findet sich bloß am Berge
Paterno bey Bologna, und hat man aus dieser Art
zuerst die bekannten Lichtmagnete verfertigt. Specifi-
cisches Gewicht = 4440. Gehalt = 62 vitriolsaure
Schwer-Erde, 16 Kiesel-Erde, 14,75 Thon-Erde,
6 Gyps, 0,25 Eisen, 2 Wasser.
5. Kreuzcrystall.
Dieses ebenfalls ganz eigne, sonderbare, erst neuerlich
entdeckte Harzer Fossil bricht zu St. Andreasberg, und
ist von andern bald zum Hyacinth bald zum Zeolith ꝛc.
gerechnet worden. Daß es hier füglich seine Stelle
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 613. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/629>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.