Graulichweiß, theils mehlicht wie die aus der Mar- maroscher Gespanschaft in Ungarn, theils von krei- dichter Consistenz, wie die aus Andalusien. Auf heisse Asche mit schwacher Glut gestreut, leuchtet sie mit grünem Schein so wie es unter gleichen Umständen der gebröckelte Flußspath (zumahl der grüne) thut.
19. Derber Fluß.
Meist spangrün, graulichweiß etc. durchscheinend, von schimmerndem ebnen Bruch. Findet sich bloß unze- formt und zwar an nicht vielen Orten (z. B. im Stoll- bergischen) und dann immer in Gesellschaft des folgenden.
Theils farbenlos; theils von den höchsten Farben der mehrsten gefärbten Edelsteine*), mehr oder weniger durchsichtig, von Glasglanz; seine Crystallisation ge- wöhnlich cubisch, selten octoedrisch (- tab. III. fig. 5 -) wie z. B. der meergrüne von Brienz im Berner Gebieth. Nimmt theils treffliche Politur an, wie die ausnehmend schönen Derbyshirer Abarten. Seiner einfachen Stra- lenbrechung ist oben gedacht worden (S. 535). Spe- cifisches Gewicht des grünen = 3181.
*) Doch nicht hochroth. Wenn diese Farbe bey den Derbyshirer Flußspathen vorkommt, ist sie erst aus der blauen durchs Feuer entstanden.
C) Flaßsaure Kalkarten.
18. Fluß Erde.
Graulichweiß, theils mehlicht wie die aus der Mar- maroscher Gespanschaft in Ungarn, theils von krei- dichter Consistenz, wie die aus Andalusien. Auf heisse Asche mit schwacher Glut gestreut, leuchtet sie mit grünem Schein so wie es unter gleichen Umständen der gebröckelte Flußspath (zumahl der grüne) thut.
19. Derber Fluß.
Meist spangrün, graulichweiß ꝛc. durchscheinend, von schimmerndem ebnen Bruch. Findet sich bloß unze- formt und zwar an nicht vielen Orten (z. B. im Stoll- bergischen) und dann immer in Gesellschaft des folgenden.
Theils farbenlos; theils von den höchsten Farben der mehrsten gefärbten Edelsteine*), mehr oder weniger durchsichtig, von Glasglanz; seine Crystallisation ge- wöhnlich cubisch, selten octoedrisch (– tab. III. fig. 5 –) wie z. B. der meergrüne von Brienz im Berner Gebieth. Nimmt theils treffliche Politur an, wie die ausnehmend schönen Derbyshirer Abarten. Seiner einfachen Stra- lenbrechung ist oben gedacht worden (S. 535). Spe- cifisches Gewicht des grünen = 3181.
*) Doch nicht hochroth. Wenn diese Farbe bey den Derbyshirer Flußspathen vorkommt, ist sie erst aus der blauen durchs Feuer entstanden.
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C) Flaßsaure Kalkarten.
18. Fluß Erde.
Graulichweiß, theils mehlicht wie die aus der Mar-
maroscher Gespanschaft in Ungarn, theils von krei-
dichter Consistenz, wie die aus Andalusien. Auf heisse
Asche mit schwacher Glut gestreut, leuchtet sie mit
grünem Schein so wie es unter gleichen Umständen der
gebröckelte Flußspath (zumahl der grüne) thut.
19. Derber Fluß.
Meist spangrün, graulichweiß ꝛc. durchscheinend, von
schimmerndem ebnen Bruch. Findet sich bloß unze-
formt und zwar an nicht vielen Orten (z. B. im Stoll-
bergischen) und dann immer in Gesellschaft des folgenden.
20. Flußspath, Glasspath. (Fr. spat fluor,
Engl. sparry fluor.)
Theils farbenlos; theils von den höchsten Farben der
mehrsten gefärbten Edelsteine *), mehr oder weniger
durchsichtig, von Glasglanz; seine Crystallisation ge-
wöhnlich cubisch, selten octoedrisch (– tab. III. fig. 5 –)
wie z. B. der meergrüne von Brienz im Berner Gebieth.
Nimmt theils treffliche Politur an, wie die ausnehmend
schönen Derbyshirer Abarten. Seiner einfachen Stra-
lenbrechung ist oben gedacht worden (S. 535). Spe-
cifisches Gewicht des grünen = 3181.
*) Doch nicht hochroth. Wenn diese Farbe bey den
Derbyshirer Flußspathen vorkommt, ist sie erst aus
der blauen durchs Feuer entstanden.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 605. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/621>, abgerufen am 22.11.2024.
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