Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

Zusammenhang, theils ziemlich fest, wie z. B. die veil-
chenblaue, bunt marmorirte so genannte Sächsische Wun-
der-Erde von Planitz bey Zwickau. Eine weichere
kreidenweisse, die sich im tiefen Georg-Stollen am Harz
auf Grauwacke findet, gibt, wenn sie im Finstern mit
einem Federkiel gestrichen wird, einen leuchtenden Schein.

6. Siegel-Erde. terra Lemnia. (Fr. terre
sigillee
.)

Von mancherley Farben, zumahl ins Braune, Rothe etc.
Die Lemnische hält = 47 Kiesel-Erde, 21 Thon-Erde,
6,2 Talk Erde, 5,4 Kalk-Erde, 5,4 Eisen und 17
Wasser etc.

Der Armenische Bolus scheint nicht specifisch davon
verschieden.

7. Röthel. rubrica. (Fr. crayon rouge, Engl.
red chalk.)

Ein magrer ziemlich harter und spröder Thon der
mit rothem Eisenocher innig gemengt ist. Specifisches
Gewicht = 3931.

8. Grün-Erde, grüne Kreide. (Fr. terre de
Verone
.)

In mancherley Nüancen des Grün. Vorzüglich am
Monte Baldo im Veronesischen. Aber auch häufig um
die Chalcedon- und Zeolith-Nierchen im Trapp etc.

Eine ähnliche Gelb-Erde findet sich zumahl in der
Oberlausitz.

Zusammenhang, theils ziemlich fest, wie z. B. die veil-
chenblaue, bunt marmorirte so genannte Sächsische Wun-
der-Erde von Planitz bey Zwickau. Eine weichere
kreidenweisse, die sich im tiefen Georg-Stollen am Harz
auf Grauwacke findet, gibt, wenn sie im Finstern mit
einem Federkiel gestrichen wird, einen leuchtenden Schein.

6. Siegel-Erde. terra Lemnia. (Fr. terre
sigillée
.)

Von mancherley Farben, zumahl ins Braune, Rothe ꝛc.
Die Lemnische hält = 47 Kiesel-Erde, 21 Thon-Erde,
6,2 Talk Erde, 5,4 Kalk-Erde, 5,4 Eisen und 17
Wasser ꝛc.

Der Armenische Bolus scheint nicht specifisch davon
verschieden.

7. Röthel. rubrica. (Fr. crayon rouge, Engl.
red chalk.)

Ein magrer ziemlich harter und spröder Thon der
mit rothem Eisenocher innig gemengt ist. Specifisches
Gewicht = 3931.

8. Grün-Erde, grüne Kreide. (Fr. terre de
Verone
.)

In mancherley Nüancen des Grün. Vorzüglich am
Monte Baldo im Veronesischen. Aber auch häufig um
die Chalcedon- und Zeolith-Nierchen im Trapp ꝛc.

Eine ähnliche Gelb-Erde findet sich zumahl in der
Oberlausitz.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0587" xml:id="pb571_0001" n="571"/>
Zusammenhang, theils ziemlich fest, wie z. B. die veil-<lb/>
chenblaue, bunt marmorirte so genannte Sächsische Wun-<lb/>
der-Erde von Planitz bey Zwickau. Eine weichere<lb/>
kreidenweisse, die sich im tiefen Georg-Stollen am Harz<lb/>
auf Grauwacke findet, gibt, wenn sie im Finstern mit<lb/>
einem Federkiel gestrichen wird, einen leuchtenden Schein.</p>
            <p rendition="#indent-1">6. Siegel-Erde. <hi rendition="#aq">terra Lemnia</hi>. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">terre<lb/>
sigillée</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Von mancherley Farben, zumahl ins Braune, Rothe &#xA75B;c.<lb/>
Die Lemnische hält = 47 Kiesel-Erde, 21 Thon-Erde,<lb/>
6,2 Talk Erde, 5,4 Kalk-Erde, 5,4 Eisen und 17<lb/>
Wasser &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#l1em">Der Armenische Bolus scheint nicht specifisch davon<lb/>
verschieden.</p>
            <p rendition="#indent-1">7. Röthel. <hi rendition="#aq">rubrica</hi>. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">crayon rouge</hi></hi>, Engl.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">red chalk</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Ein magrer ziemlich harter und spröder Thon der<lb/>
mit rothem Eisenocher innig gemengt ist. Specifisches<lb/>
Gewicht = 3931.</p>
            <p rendition="#indent-1">8. Grün-Erde, grüne Kreide. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">terre de<lb/>
Verone</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">In mancherley Nüancen des Grün. Vorzüglich am<lb/><hi rendition="#aq">Monte Baldo</hi> im Veronesischen. Aber auch häufig um<lb/>
die Chalcedon- und Zeolith-Nierchen im Trapp &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#l1em">Eine ähnliche Gelb-Erde findet sich zumahl in der<lb/>
Oberlausitz.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[571/0587] Zusammenhang, theils ziemlich fest, wie z. B. die veil- chenblaue, bunt marmorirte so genannte Sächsische Wun- der-Erde von Planitz bey Zwickau. Eine weichere kreidenweisse, die sich im tiefen Georg-Stollen am Harz auf Grauwacke findet, gibt, wenn sie im Finstern mit einem Federkiel gestrichen wird, einen leuchtenden Schein. 6. Siegel-Erde. terra Lemnia. (Fr. terre sigillée.) Von mancherley Farben, zumahl ins Braune, Rothe ꝛc. Die Lemnische hält = 47 Kiesel-Erde, 21 Thon-Erde, 6,2 Talk Erde, 5,4 Kalk-Erde, 5,4 Eisen und 17 Wasser ꝛc. Der Armenische Bolus scheint nicht specifisch davon verschieden. 7. Röthel. rubrica. (Fr. crayon rouge, Engl. red chalk.) Ein magrer ziemlich harter und spröder Thon der mit rothem Eisenocher innig gemengt ist. Specifisches Gewicht = 3931. 8. Grün-Erde, grüne Kreide. (Fr. terre de Verone.) In mancherley Nüancen des Grün. Vorzüglich am Monte Baldo im Veronesischen. Aber auch häufig um die Chalcedon- und Zeolith-Nierchen im Trapp ꝛc. Eine ähnliche Gelb-Erde findet sich zumahl in der Oberlausitz.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/587
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/587>, abgerufen am 22.11.2024.