Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

3.

Der Brasilische
Topas.
Rubin.
Saphir.

Als Topas findet sich diese Gattung am häufigsten.
Ist dann meist von Orangengelber Farbe. Sein speci-
fisches Gewicht = 3536. Der folgenden Abarten ihres
ist etwas geringer. Im Feuer verändert sich seine Farbe
ins rothe.

Aber es finden sich auch von Natur rothe Abarten,
so genannte Rubine, die doch aber meist sehr blaß
sind, wie der Balais*).

Der Saphir ist die seltenste Abart, seine Farbe ver-
läuft sich ins Veilchenblaue.

Alle drey Abarten haben übrigens einerley Crystalli-
sation, nähmlich als achtseitige Säule, wo aber immer
zwey und zwey Seiten in so stumpfen Winkeln an ein-
ander stoßen, daß die Säule fast viereckig scheint. Ge-
wöhnlich ist sie mit vier Flächen zugespitzt, wovon meist
zwey aneinanderstoßende ungleich größer sind als die
andern beiden (- tab. III. fig. 16 -). Die Säule ist
der Länge nach gestreift.

*) Ich habe von dem bekannten Stufenhändler, Hrn.
Launoy einen rohen Edelstein unter dem Nahmen
eines Brasilischen Rubins erhalten, der ganz die
hohe Röthe des echten Orientalischen Rubins hat,
aber in eine sechsseitige Säule (- tab. III. fig. 10 -)
crystallisirt ist, die doch nicht ganz gleiche Dicke
behält, sondern sehr schwach conisch zuläuft. Hier-
zu gehört auch wohl der Spinel in der Collect. de
Mlle
de Raab T. I. p. 64.

3.

Der Brasilische
Topas.
Rubin.
Saphir.

Als Topas findet sich diese Gattung am häufigsten.
Ist dann meist von Orangengelber Farbe. Sein speci-
fisches Gewicht = 3536. Der folgenden Abarten ihres
ist etwas geringer. Im Feuer verändert sich seine Farbe
ins rothe.

Aber es finden sich auch von Natur rothe Abarten,
so genannte Rubine, die doch aber meist sehr blaß
sind, wie der Balais*).

Der Saphir ist die seltenste Abart, seine Farbe ver-
läuft sich ins Veilchenblaue.

Alle drey Abarten haben übrigens einerley Crystalli-
sation, nähmlich als achtseitige Säule, wo aber immer
zwey und zwey Seiten in so stumpfen Winkeln an ein-
ander stoßen, daß die Säule fast viereckig scheint. Ge-
wöhnlich ist sie mit vier Flächen zugespitzt, wovon meist
zwey aneinanderstoßende ungleich größer sind als die
andern beiden (– tab. III. fig. 16 –). Die Säule ist
der Länge nach gestreift.

*) Ich habe von dem bekannten Stufenhändler, Hrn.
Launoy einen rohen Edelstein unter dem Nahmen
eines Brasilischen Rubins erhalten, der ganz die
hohe Röthe des echten Orientalischen Rubins hat,
aber in eine sechsseitige Säule (– tab. III. fig. 10 –)
crystallisirt ist, die doch nicht ganz gleiche Dicke
behält, sondern sehr schwach conisch zuläuft. Hier-
zu gehört auch wohl der Spinel in der Collect. de
Mlle
de Raab T. I. p. 64.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0560" xml:id="pb544_0001" n="544"/>
            <table rows="1" cols="3">
              <row>
                <cell><lb/>
3.</cell>
                <cell><lb/>
Der Brasilische</cell>
                <cell>Topas.<lb/>
Rubin.<lb/>
Saphir.</cell>
              </row>
            </table>
            <p rendition="#l1em">Als Topas findet sich diese Gattung am häufigsten.<lb/>
Ist dann meist von Orangengelber Farbe. Sein speci-<lb/>
fisches Gewicht = 3536. Der folgenden Abarten ihres<lb/>
ist etwas geringer. Im Feuer verändert sich seine Farbe<lb/>
ins rothe.</p>
            <p rendition="#l1em">Aber es finden sich auch von Natur rothe Abarten,<lb/>
so genannte Rubine, die doch aber meist sehr blaß<lb/>
sind, wie der Balais<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Ich habe von dem bekannten Stufenhändler, Hrn.<lb/>
Launoy einen rohen Edelstein unter dem Nahmen<lb/>
eines Brasilischen Rubins erhalten, der ganz die<lb/>
hohe Röthe des echten Orientalischen Rubins hat,<lb/>
aber in eine sechsseitige Säule (&#x2013; <hi rendition="#aq">tab</hi>. III. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 10 &#x2013;)<lb/>
crystallisirt ist, die doch nicht ganz gleiche Dicke<lb/>
behält, sondern sehr schwach conisch zuläuft. Hier-<lb/>
zu gehört auch wohl der Spinel in der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Collect</hi>. <hi rendition="#i">de<lb/>
Mlle</hi></hi> <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">de Raab</hi></hi> <hi rendition="#aq">T.</hi> I. <hi rendition="#aq">p.</hi> 64.</p></note>.</p>
            <p rendition="#l1em">Der Saphir ist die seltenste Abart, seine Farbe ver-<lb/>
läuft sich ins Veilchenblaue.</p>
            <p rendition="#l1em">Alle drey Abarten haben übrigens einerley Crystalli-<lb/>
sation, nähmlich als achtseitige Säule, wo aber immer<lb/>
zwey und zwey Seiten in so stumpfen Winkeln an ein-<lb/>
ander stoßen, daß die Säule fast viereckig scheint. Ge-<lb/>
wöhnlich ist sie mit vier Flächen zugespitzt, wovon meist<lb/>
zwey aneinanderstoßende ungleich größer sind als die<lb/>
andern beiden (&#x2013; <hi rendition="#aq">tab</hi>. III. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 16 &#x2013;). Die Säule ist<lb/>
der Länge nach gestreift.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[544/0560] 3. Der Brasilische Topas. Rubin. Saphir. Als Topas findet sich diese Gattung am häufigsten. Ist dann meist von Orangengelber Farbe. Sein speci- fisches Gewicht = 3536. Der folgenden Abarten ihres ist etwas geringer. Im Feuer verändert sich seine Farbe ins rothe. Aber es finden sich auch von Natur rothe Abarten, so genannte Rubine, die doch aber meist sehr blaß sind, wie der Balais *). Der Saphir ist die seltenste Abart, seine Farbe ver- läuft sich ins Veilchenblaue. Alle drey Abarten haben übrigens einerley Crystalli- sation, nähmlich als achtseitige Säule, wo aber immer zwey und zwey Seiten in so stumpfen Winkeln an ein- ander stoßen, daß die Säule fast viereckig scheint. Ge- wöhnlich ist sie mit vier Flächen zugespitzt, wovon meist zwey aneinanderstoßende ungleich größer sind als die andern beiden (– tab. III. fig. 16 –). Die Säule ist der Länge nach gestreift. *) Ich habe von dem bekannten Stufenhändler, Hrn. Launoy einen rohen Edelstein unter dem Nahmen eines Brasilischen Rubins erhalten, der ganz die hohe Röthe des echten Orientalischen Rubins hat, aber in eine sechsseitige Säule (– tab. III. fig. 10 –) crystallisirt ist, die doch nicht ganz gleiche Dicke behält, sondern sehr schwach conisch zuläuft. Hier- zu gehört auch wohl der Spinel in der Collect. de Mlle de Raab T. I. p. 64.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/560
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/560>, abgerufen am 25.11.2024.