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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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mungen, Wasserfluthen etc.) oder unmerklicher
aber dafür desto unablässiger und im Ganzen
desto allgemeiner wirken; (wie die Stufenweise
im Innern der Gebirge verbreitete Wärme und
die eben daselbst alles durchdringende Feuchtig-
keit.) - Ferner auch selbst die Vegetation,
deren selbst Felsenzerstörenden und dadurch die
Wirkung der gedachten auflösenden Kräfte be-
fördernden Einfluß man z. B. am Granit und
Basalt sehr auffallend bemerkt*).

§. 234.

Zu den vorzüglichsten Processen hingegen
wodurch die, durch jene Kräfte aufgelöseten
Stoffe wiederum zu Mineralien zusammen ge-
setzt und geformt werden, gehören unter andern
besonders: Präcipitation (wie z. B. beym Kalk-
sinter, Sprudelstein etc.); Coagulation (z. B.
beym Aegypten-Kiesel etc.); Sublimation
(wie der Schwefel und Salmiak etc. in den
Cratern der Vulcane); hauptsächlich aber die
Crystallisation wodurch Fossilien eine bestimmte
Form aus einer bestimmten Anzahl und eben so
bestimmten Verbindungsart von Faßetten er-
halten**).

*) Ueber alles dieß hat Hr. v. B. H. von Trebra
in dem angeführten reichhaltigen Werke überaus
viel wichtiges und neues gesagt.
**) S. Hrn. Insp. Werner's classische Schrift von den
äußerlichen Kennzeichen der Fossilien. Leipz. 1774.
8. S. 164.

mungen, Wasserfluthen ꝛc.) oder unmerklicher
aber dafür desto unablässiger und im Ganzen
desto allgemeiner wirken; (wie die Stufenweise
im Innern der Gebirge verbreitete Wärme und
die eben daselbst alles durchdringende Feuchtig-
keit.) – Ferner auch selbst die Vegetation,
deren selbst Felsenzerstörenden und dadurch die
Wirkung der gedachten auflösenden Kräfte be-
fördernden Einfluß man z. B. am Granit und
Basalt sehr auffallend bemerkt*).

§. 234.

Zu den vorzüglichsten Processen hingegen
wodurch die, durch jene Kräfte aufgelöseten
Stoffe wiederum zu Mineralien zusammen ge-
setzt und geformt werden, gehören unter andern
besonders: Präcipitation (wie z. B. beym Kalk-
sinter, Sprudelstein ꝛc.); Coagulation (z. B.
beym Aegypten-Kiesel ꝛc.); Sublimation
(wie der Schwefel und Salmiak ꝛc. in den
Cratern der Vulcane); hauptsächlich aber die
Crystallisation wodurch Fossilien eine bestimmte
Form aus einer bestimmten Anzahl und eben so
bestimmten Verbindungsart von Faßetten er-
halten**).

*) Ueber alles dieß hat Hr. v. B. H. von Trebra
in dem angeführten reichhaltigen Werke überaus
viel wichtiges und neues gesagt.
**) S. Hrn. Insp. Werner's classische Schrift von den
äußerlichen Kennzeichen der Fossilien. Leipz. 1774.
8. S. 164.
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[525/0541] mungen, Wasserfluthen ꝛc.) oder unmerklicher aber dafür desto unablässiger und im Ganzen desto allgemeiner wirken; (wie die Stufenweise im Innern der Gebirge verbreitete Wärme und die eben daselbst alles durchdringende Feuchtig- keit.) – Ferner auch selbst die Vegetation, deren selbst Felsenzerstörenden und dadurch die Wirkung der gedachten auflösenden Kräfte be- fördernden Einfluß man z. B. am Granit und Basalt sehr auffallend bemerkt *). §. 234. Zu den vorzüglichsten Processen hingegen wodurch die, durch jene Kräfte aufgelöseten Stoffe wiederum zu Mineralien zusammen ge- setzt und geformt werden, gehören unter andern besonders: Präcipitation (wie z. B. beym Kalk- sinter, Sprudelstein ꝛc.); Coagulation (z. B. beym Aegypten-Kiesel ꝛc.); Sublimation (wie der Schwefel und Salmiak ꝛc. in den Cratern der Vulcane); hauptsächlich aber die Crystallisation wodurch Fossilien eine bestimmte Form aus einer bestimmten Anzahl und eben so bestimmten Verbindungsart von Faßetten er- halten **). *) Ueber alles dieß hat Hr. v. B. H. von Trebra in dem angeführten reichhaltigen Werke überaus viel wichtiges und neues gesagt. **) S. Hrn. Insp. Werner's classische Schrift von den äußerlichen Kennzeichen der Fossilien. Leipz. 1774. 8. S. 164.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 525. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/541>, abgerufen am 23.11.2024.