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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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gentlich so genannten Gefäße (Adern) und auf
das dazwischen liegende Zellengewebe zu reduci-
ren scheint. - Unter jenen sind besonders die
so aus platten in die Länge gewundnen Spiral-
fäden bestehen: und im zellichten Gewebe vor-
züglich die dazwischen ausgestreuten größern
Bläschen (vtriculi) zu merken.

Anm. Aus dieser so einförmigen Identität dieser weni-
gen organischen Bestandtheile der Gewächse (ih-
rer so genannten partium similarium) erklärt sich
unter andern auch die Umwandlung der daraus
zusammengesetzten Theile (der partium dissimila-
rium
) in einander. Der Blätter z. B. in den Kelch
oder in die Krone der Blüthe, zumahl bey gefüll-
ten Blumen etc.*); auch daß man Bäume umge-
kehrt in die Erde pflanzen und dadurch ihre Aeste
in Wurzeln und diese hingegen in belaubte Aeste
umwandeln kann.

§. 165.

Die aus jenem organischen Grundstoff zu-
sammengesetzten besondern Theile der Pflanzen,
und ihre Geschäfte, lassen sich am füglichsten in
die zur Ernährung und in die zur Fortpflan-
zung gehörigen, abtheilen. Von jenen zuerst.

§. 166.

Das Hauptwerkzeug zur Nutrition der Pflan-
zen, wodurch ihnen nähmlich ihr Nahrungssaft
zugeführt wird, ist die Wurzel, womit die aller-

*) s. Hrn. Prof. Wolff in den nov. commentar. Petro-
polit. T.
XII. pag. 404. u. f. und des Hrn. Geh.
Rath von Goethe Versuch, die Metamorphose
der Pflanzen zu erklären.
Gotha
, 1790. 8.

gentlich so genannten Gefäße (Adern) und auf
das dazwischen liegende Zellengewebe zu reduci-
ren scheint. – Unter jenen sind besonders die
so aus platten in die Länge gewundnen Spiral-
fäden bestehen: und im zellichten Gewebe vor-
züglich die dazwischen ausgestreuten größern
Bläschen (vtriculi) zu merken.

Anm. Aus dieser so einförmigen Identität dieser weni-
gen organischen Bestandtheile der Gewächse (ih-
rer so genannten partium similarium) erklärt sich
unter andern auch die Umwandlung der daraus
zusammengesetzten Theile (der partium dissimila-
rium
) in einander. Der Blätter z. B. in den Kelch
oder in die Krone der Blüthe, zumahl bey gefüll-
ten Blumen ꝛc.*); auch daß man Bäume umge-
kehrt in die Erde pflanzen und dadurch ihre Aeste
in Wurzeln und diese hingegen in belaubte Aeste
umwandeln kann.

§. 165.

Die aus jenem organischen Grundstoff zu-
sammengesetzten besondern Theile der Pflanzen,
und ihre Geschäfte, lassen sich am füglichsten in
die zur Ernährung und in die zur Fortpflan-
zung gehörigen, abtheilen. Von jenen zuerst.

§. 166.

Das Hauptwerkzeug zur Nutrition der Pflan-
zen, wodurch ihnen nähmlich ihr Nahrungssaft
zugeführt wird, ist die Wurzel, womit die aller-

*) s. Hrn. Prof. Wolff in den nov. commentar. Petro-
polit. T.
XII. pag. 404. u. f. und des Hrn. Geh.
Rath von Goethe Versuch, die Metamorphose
der Pflanzen zu erklären.
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, 1790. 8.
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[482/0498] gentlich so genannten Gefäße (Adern) und auf das dazwischen liegende Zellengewebe zu reduci- ren scheint. – Unter jenen sind besonders die so aus platten in die Länge gewundnen Spiral- fäden bestehen: und im zellichten Gewebe vor- züglich die dazwischen ausgestreuten größern Bläschen (vtriculi) zu merken. Anm. Aus dieser so einförmigen Identität dieser weni- gen organischen Bestandtheile der Gewächse (ih- rer so genannten partium similarium) erklärt sich unter andern auch die Umwandlung der daraus zusammengesetzten Theile (der partium dissimila- rium) in einander. Der Blätter z. B. in den Kelch oder in die Krone der Blüthe, zumahl bey gefüll- ten Blumen ꝛc. *); auch daß man Bäume umge- kehrt in die Erde pflanzen und dadurch ihre Aeste in Wurzeln und diese hingegen in belaubte Aeste umwandeln kann. §. 165. Die aus jenem organischen Grundstoff zu- sammengesetzten besondern Theile der Pflanzen, und ihre Geschäfte, lassen sich am füglichsten in die zur Ernährung und in die zur Fortpflan- zung gehörigen, abtheilen. Von jenen zuerst. §. 166. Das Hauptwerkzeug zur Nutrition der Pflan- zen, wodurch ihnen nähmlich ihr Nahrungssaft zugeführt wird, ist die Wurzel, womit die aller- *) s. Hrn. Prof. Wolff in den nov. commentar. Petro- polit. T. XII. pag. 404. u. f. und des Hrn. Geh. Rath von Goethe Versuch, die Metamorphose der Pflanzen zu erklären. Gotha, 1790. 8.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/498>, abgerufen am 22.11.2024.