Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

oder eigentlich in einander schmelzen. Man kann sie,
nach den merkwürdigen Versuchen des Hrn. Hofr. Lich-
tenberg*), mit Schlingen von Haaren durchschnüren,
und während daß die Schlinge allmählich durchschnei-
det, werden die derweil getrennten Theile doch schon
wieder aneinander wachsen u. s. w.

1. +. Viridis. der grüne Arm-Polype. H. viridis ten-
taculis breuioribus.
*

(tab. I. fig. 10.)

Diese Gattung scheint mehr als die übrigen in Rück-
sicht der Stärke und Länge des Körpers und der Arme
zu variiren. Die hier abgebildete Art findet sich in un-
serer Nachbarschaft; und die Beobachtung ihrer Repro-
duction hat mich zuerst auf die Untersuchungen des Bil-
dungstriebes (§. 9. u. f.) geführt.

2. +. Fusca. der braune Arm-Polype. H. fusca, cor-
pore longiore, cirris longissimis.
*

Rösel tab. LXXXIV. sqq.

3. +. Grisea. der Orangegelbe Arm-Polype. H. au-
rantia, corpore longiore, cirris longioribus.
*

Rösel tab. LXXVIII. sqq.

80. Brachionus. Blumen-Polype. (Fr.
polype a bouquet.) Stirps ramosa, poly-
pis terminalibus ore contractili (pleris-
que ciliato).

Auch überaus merkwürdige Geschöpfe, deren nähere
Untersuchung aber doch ein stark bewaffnetes Auge er-
fordert. Die Blumen-Polypen leben an einem ge-
meinschaftlichen Stamme als Aeste, da eine solche Co-

*) s. Götting. Magaz. III. Jahrg. 46 St. S. 565 u. f.

oder eigentlich in einander schmelzen. Man kann sie,
nach den merkwürdigen Versuchen des Hrn. Hofr. Lich-
tenberg*), mit Schlingen von Haaren durchschnüren,
und während daß die Schlinge allmählich durchschnei-
det, werden die derweil getrennten Theile doch schon
wieder aneinander wachsen u. s. w.

1. †. Viridis. der grüne Arm-Polype. H. viridis ten-
taculis breuioribus.
*

(tab. I. fig. 10.)

Diese Gattung scheint mehr als die übrigen in Rück-
sicht der Stärke und Länge des Körpers und der Arme
zu variiren. Die hier abgebildete Art findet sich in un-
serer Nachbarschaft; und die Beobachtung ihrer Repro-
duction hat mich zuerst auf die Untersuchungen des Bil-
dungstriebes (§. 9. u. f.) geführt.

2. †. Fusca. der braune Arm-Polype. H. fusca, cor-
pore longiore, cirris longissimis.
*

Rösel tab. LXXXIV. sqq.

3. †. Grisea. der Orangegelbe Arm-Polype. H. au-
rantia, corpore longiore, cirris longioribus.
*

Rösel tab. LXXVIII. sqq.

80. Brachionus. Blumen-Polype. (Fr.
polype à bouquet.) Stirps ramosa, poly-
pis terminalibus ore contractili (pleris-
que ciliato).

Auch überaus merkwürdige Geschöpfe, deren nähere
Untersuchung aber doch ein stark bewaffnetes Auge er-
fordert. Die Blumen-Polypen leben an einem ge-
meinschaftlichen Stamme als Aeste, da eine solche Co-

*) s. Götting. Magaz. III. Jahrg. 46 St. S. 565 u. f.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0493" xml:id="pb477_0001" n="477"/>
oder eigentlich in einander schmelzen. Man kann sie,<lb/>
nach den merkwürdigen Versuchen des Hrn. Hofr. Lich-<lb/>
tenberg<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>s. Götting. Magaz. III. Jahrg. 46 St. S. 565 u. f.</p></note>, mit Schlingen von Haaren durchschnüren,<lb/>
und während daß die Schlinge allmählich durchschnei-<lb/>
det, werden die derweil getrennten Theile doch schon<lb/>
wieder aneinander wachsen u. s. w.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Viridis.</hi></hi> der grüne Arm-Polype. <hi rendition="#aq">H. viridis ten-<lb/>
taculis breuioribus.</hi> *</p>
            <p rendition="#l2em">(<hi rendition="#aq">tab.</hi> I. <hi rendition="#aq">fig.</hi> 10.)</p>
            <p rendition="#l1em">Diese Gattung scheint mehr als die übrigen in Rück-<lb/>
sicht der Stärke und Länge des Körpers und der Arme<lb/>
zu variiren. Die hier abgebildete Art findet sich in un-<lb/>
serer Nachbarschaft; und die Beobachtung ihrer Repro-<lb/>
duction hat mich zuerst auf die Untersuchungen des Bil-<lb/>
dungstriebes (§. 9. u. f.) geführt.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fusca.</hi></hi> der braune Arm-Polype. <hi rendition="#aq">H. fusca, cor-<lb/>
pore longiore, cirris longissimis.</hi> *</p>
            <p rendition="#l2em">Rösel <hi rendition="#aq">tab.</hi> LXXXIV. <hi rendition="#aq">sqq.</hi></p>
            <p rendition="#indent-2">3. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Grisea.</hi></hi> der Orangegelbe Arm-Polype. <hi rendition="#aq">H. au-<lb/>
rantia, corpore longiore, cirris longioribus.</hi> *</p>
            <p rendition="#l2em">Rösel <hi rendition="#aq">tab.</hi> LXXVIII. <hi rendition="#aq">sqq.</hi></p>
            <p rendition="#indent-1">80. <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Brachionus</hi></hi></hi>. Blumen-Polype. (Fr.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">polype à bouquet.</hi>) Stirps ramosa, poly-<lb/>
pis terminalibus ore contractili (pleris-<lb/>
que ciliato).</hi></p>
            <p rendition="#l1em">Auch überaus merkwürdige Geschöpfe, deren nähere<lb/>
Untersuchung aber doch ein stark bewaffnetes Auge er-<lb/>
fordert. Die Blumen-Polypen leben an einem ge-<lb/>
meinschaftlichen Stamme als Aeste, da eine solche Co-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[477/0493] oder eigentlich in einander schmelzen. Man kann sie, nach den merkwürdigen Versuchen des Hrn. Hofr. Lich- tenberg *), mit Schlingen von Haaren durchschnüren, und während daß die Schlinge allmählich durchschnei- det, werden die derweil getrennten Theile doch schon wieder aneinander wachsen u. s. w. 1. †. Viridis. der grüne Arm-Polype. H. viridis ten- taculis breuioribus. * (tab. I. fig. 10.) Diese Gattung scheint mehr als die übrigen in Rück- sicht der Stärke und Länge des Körpers und der Arme zu variiren. Die hier abgebildete Art findet sich in un- serer Nachbarschaft; und die Beobachtung ihrer Repro- duction hat mich zuerst auf die Untersuchungen des Bil- dungstriebes (§. 9. u. f.) geführt. 2. †. Fusca. der braune Arm-Polype. H. fusca, cor- pore longiore, cirris longissimis. * Rösel tab. LXXXIV. sqq. 3. †. Grisea. der Orangegelbe Arm-Polype. H. au- rantia, corpore longiore, cirris longioribus. * Rösel tab. LXXVIII. sqq. 80. Brachionus. Blumen-Polype. (Fr. polype à bouquet.) Stirps ramosa, poly- pis terminalibus ore contractili (pleris- que ciliato). Auch überaus merkwürdige Geschöpfe, deren nähere Untersuchung aber doch ein stark bewaffnetes Auge er- fordert. Die Blumen-Polypen leben an einem ge- meinschaftlichen Stamme als Aeste, da eine solche Co- *) s. Götting. Magaz. III. Jahrg. 46 St. S. 565 u. f.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/493
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/493>, abgerufen am 25.11.2024.