Eine sonderbare Art von Wurmröhren, deren Mün- dung dem Ende einer Gießkanne ähnelt, und die am Rande wie mit einem Ringe von kurzen Röhrchen ein- gefaßt ist. Das hintere Ende ist fast immer abge- brochen.
1. Naualis. der Schiffwurm, Pfahlwurm, Bohrwurm. (Fr. le taret.) T. corpore tereti elongato, ore at- tenuato, extremitate postica pholadiformi, quadriualui. *
Gottfr. Selliihist. nat. teredinis. 1733. 4. tab. I.
Das gefährliche Thier ist längst in beiden Indien be- kannt gewesen. Es wird ungefähr Fußlang. Wohnt in Eichen- Ellern- Tannen- u. a. Holz, worin es sich Fin- gersdicke Gänge bohrt, die es mit einer zarten Kalk- schale auskleidet. Hat zumahl 1730 für Holland groß Unglück gedroht, da es die Dämme in Seeland und Frießland so aushöhlte, daß sie der Gewalt der Wellen nicht widerstehen konnten: richtet auch noch jetzt, zu- mahl im Westkappler Damm große Verwüstungen an.
IV. CRUSTACEA.
Ich habe die nachstehenden Thiere unter eine besondre Ordnung gebracht, da sie zu sehr von andern Würmern abweichen, und im Ganzen
Martini vol. I. tab. I. fig. 7.
MuseumLeersianumtab. I.
Eine sonderbare Art von Wurmröhren, deren Mün- dung dem Ende einer Gießkanne ähnelt, und die am Rande wie mit einem Ringe von kurzen Röhrchen ein- gefaßt ist. Das hintere Ende ist fast immer abge- brochen.
1. Naualis. der Schiffwurm, Pfahlwurm, Bohrwurm. (Fr. le taret.) T. corpore tereti elongato, ore at- tenuato, extremitate postica pholadiformi, quadriualui. *
Gottfr. Selliihist. nat. teredinis. 1733. 4. tab. I.
Das gefährliche Thier ist längst in beiden Indien be- kannt gewesen. Es wird ungefähr Fußlang. Wohnt in Eichen- Ellern- Tannen- u. a. Holz, worin es sich Fin- gersdicke Gänge bohrt, die es mit einer zarten Kalk- schale auskleidet. Hat zumahl 1730 für Holland groß Unglück gedroht, da es die Dämme in Seeland und Frießland so aushöhlte, daß sie der Gewalt der Wellen nicht widerstehen konnten: richtet auch noch jetzt, zu- mahl im Westkappler Damm große Verwüstungen an.
IV. CRUSTACEA.
Ich habe die nachstehenden Thiere unter eine besondre Ordnung gebracht, da sie zu sehr von andern Würmern abweichen, und im Ganzen
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Martini vol. I. tab. I. fig. 7.
Museum Leersianum tab. I.
Eine sonderbare Art von Wurmröhren, deren Mün-
dung dem Ende einer Gießkanne ähnelt, und die am
Rande wie mit einem Ringe von kurzen Röhrchen ein-
gefaßt ist. Das hintere Ende ist fast immer abge-
brochen.
61. Teredo. Darmröhre. Testa teres,
flexuosa, lignum penetrans.
1. Naualis. der Schiffwurm, Pfahlwurm, Bohrwurm.
(Fr. le taret.) T. corpore tereti elongato, ore at-
tenuato, extremitate postica pholadiformi, quadriualui. *
Gottfr. Sellii hist. nat. teredinis. 1733. 4.
tab. I.
Das gefährliche Thier ist längst in beiden Indien be-
kannt gewesen. Es wird ungefähr Fußlang. Wohnt in
Eichen- Ellern- Tannen- u. a. Holz, worin es sich Fin-
gersdicke Gänge bohrt, die es mit einer zarten Kalk-
schale auskleidet. Hat zumahl 1730 für Holland groß
Unglück gedroht, da es die Dämme in Seeland und
Frießland so aushöhlte, daß sie der Gewalt der Wellen
nicht widerstehen konnten: richtet auch noch jetzt, zu-
mahl im Westkappler Damm große Verwüstungen an.
IV. CRUSTACEA.
Ich habe die nachstehenden Thiere unter eine
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 460. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/476>, abgerufen am 22.11.2024.
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