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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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oder Ringen bekleidet ist. Manche leben im
Wasser, (da sie bey ihren ausnehmend langen
und theils blasenförmigen Lungen leicht schwim-
men können) andre auf der Erde, andre meist
auf Bäumen. Sie legen mehrentheils an ein-
ander gekettete Eyer, und ihre Kinnladen sind
nicht, wie bey andern Thieren, fest eingelenkt,
sondern zum Kauen ungeschickt, und lassen sich
so weit von einander dehnen, daß sie, andere
Thiere, die oft weit dicker als sie selbst sind, ganz
verschlingen können*). Manche sind mit hefti-
gem Gift in besondern Bläschen des Oberkiefers
versehen, was ihnen als Digestivmittel, aber
auch zum Fang ihres Raubes und zur Verthei-
digung dient**).

5. Crotalus. Klapperschlange. (Fr. ser-
pent a sonnettes
; Engl. rattle-snake.) Scuta
abdominalia. Scuta squamaeque subcau-
dales. Crepitaculum terminale caudae
.

*) Seba vol. II. tab. VIII. XVII. XIX.
**) Die giftigen Schlangen sind mit bezeichnet.Die Stärke des Giftes steht bey diesen Thie-
ren mit dem Alter in Verhältniß, so daß man
z. B. versichert, der Biß von ganz jungen Klap-
perschlangen sey völlig unschuldig, und hingegen
der von erwachsenen meist tödtlich. Doch macht
auch hier wie beym Stich der Scorpione und
vieler anderer Insecten u. Himmelsstrich, Jahrs-
zeit und Witterung einen großen Unterschied, da
alle dergleichen Thiere in südlichen Gegenden und
in schwüler Hitze ungleich gefährlicher werden,
als unter den entgegen gesetzten Umständen.

oder Ringen bekleidet ist. Manche leben im
Wasser, (da sie bey ihren ausnehmend langen
und theils blasenförmigen Lungen leicht schwim-
men können) andre auf der Erde, andre meist
auf Bäumen. Sie legen mehrentheils an ein-
ander gekettete Eyer, und ihre Kinnladen sind
nicht, wie bey andern Thieren, fest eingelenkt,
sondern zum Kauen ungeschickt, und lassen sich
so weit von einander dehnen, daß sie, andere
Thiere, die oft weit dicker als sie selbst sind, ganz
verschlingen können*). Manche sind mit hefti-
gem Gift in besondern Bläschen des Oberkiefers
versehen, was ihnen als Digestivmittel, aber
auch zum Fang ihres Raubes und zur Verthei-
digung dient**).

5. Crotalus. Klapperschlange. (Fr. ser-
pent à sonnettes
; Engl. rattle-snake.) Scuta
abdominalia. Scuta squamaeque subcau-
dales. Crepitaculum terminale caudae
.

*) Seba vol. II. tab. VIII. XVII. XIX.
**) Die giftigen Schlangen sind mit ♂ bezeichnet.Die Stärke des Giftes steht bey diesen Thie-
ren mit dem Alter in Verhältniß, so daß man
z. B. versichert, der Biß von ganz jungen Klap-
perschlangen sey völlig unschuldig, und hingegen
der von erwachsenen meist tödtlich. Doch macht
auch hier wie beym Stich der Scorpione und
vieler anderer Insecten u. Himmelsstrich, Jahrs-
zeit und Witterung einen großen Unterschied, da
alle dergleichen Thiere in südlichen Gegenden und
in schwüler Hitze ungleich gefährlicher werden,
als unter den entgegen gesetzten Umständen.
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[252/0268] oder Ringen bekleidet ist. Manche leben im Wasser, (da sie bey ihren ausnehmend langen und theils blasenförmigen Lungen leicht schwim- men können) andre auf der Erde, andre meist auf Bäumen. Sie legen mehrentheils an ein- ander gekettete Eyer, und ihre Kinnladen sind nicht, wie bey andern Thieren, fest eingelenkt, sondern zum Kauen ungeschickt, und lassen sich so weit von einander dehnen, daß sie, andere Thiere, die oft weit dicker als sie selbst sind, ganz verschlingen können *). Manche sind mit hefti- gem Gift in besondern Bläschen des Oberkiefers versehen, was ihnen als Digestivmittel, aber auch zum Fang ihres Raubes und zur Verthei- digung dient **). 5. Crotalus. Klapperschlange. (Fr. ser- pent à sonnettes; Engl. rattle-snake.) Scuta abdominalia. Scuta squamaeque subcau- dales. Crepitaculum terminale caudae. *) Seba vol. II. tab. VIII. XVII. XIX. **) Die giftigen Schlangen sind mit ♂ bezeichnet. Die Stärke des Giftes steht bey diesen Thie- ren mit dem Alter in Verhältniß, so daß man z. B. versichert, der Biß von ganz jungen Klap- perschlangen sey völlig unschuldig, und hingegen der von erwachsenen meist tödtlich. Doch macht auch hier wie beym Stich der Scorpione und vieler anderer Insecten u. Himmelsstrich, Jahrs- zeit und Witterung einen großen Unterschied, da alle dergleichen Thiere in südlichen Gegenden und in schwüler Hitze ungleich gefährlicher werden, als unter den entgegen gesetzten Umständen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/268>, abgerufen am 24.11.2024.