In der nordlichern Erde, in einsamen Gegenden an Land-Seen und größern Flüssen. Er wird wegen seiner feinen Haare für die Handlung, und für die Arzney- kunst wegen des so genannten Bibergeils wichtig, das sich bey beiden Geschlechtern in besondern Behältern unterm Schwanze findet. Am berühmtesten sind diese Thiere durch die bewundernswürdigen Kunsttriebe, mit welchen sie, besonders da wo sie sich, wie im Innern von Canada u. a. noch in großer Menge beysammen finden, ihre berühmten Gebäude aufführen. Da sie z. B. sich zu mehrern hunderten am Ufer eines Flusses oder Sees versammeln; Bäume fällen, sie zu Pfählen behauen, sie an Ort und Stelle flößen, Canäle und Floß- teiche zu Erleichterung des Transports graben; im Fall das Wasser zu seichte ist, vorher große fast unverwüst- liche Dämme aufführen, und dann erst ihre eigentli- chen Wohnhütten dahinter bauen, die nach der ver- schiedenen Anzahl der Familien, die sie beziehen sollen, auch von verschiedener Größe, von vier bis zehn Fuß im Durchschnitt, meistens drey Stockwerk hoch, und oben gewölbt sind. Das untere im Wasser befindliche Stockwerk dient zum Magazin für den Wintervorrath von Baumrinden und Laub etc.
1. +. Vulgaris. die Fischotter. (Fr. la loutre. Engl. the otter.) M. plantis nudis, cauda corpore dimidio breuiore.
Schreber tab. CLXXV.
In der nordlichern Erde, in einsamen Gegenden an Land-Seen und größern Flüssen. Er wird wegen seiner feinen Haare für die Handlung, und für die Arzney- kunst wegen des so genannten Bibergeils wichtig, das sich bey beiden Geschlechtern in besondern Behältern unterm Schwanze findet. Am berühmtesten sind diese Thiere durch die bewundernswürdigen Kunsttriebe, mit welchen sie, besonders da wo sie sich, wie im Innern von Canada u. a. noch in großer Menge beysammen finden, ihre berühmten Gebäude aufführen. Da sie z. B. sich zu mehrern hunderten am Ufer eines Flusses oder Sees versammeln; Bäume fällen, sie zu Pfählen behauen, sie an Ort und Stelle flößen, Canäle und Floß- teiche zu Erleichterung des Transports graben; im Fall das Wasser zu seichte ist, vorher große fast unverwüst- liche Dämme aufführen, und dann erst ihre eigentli- chen Wohnhütten dahinter bauen, die nach der ver- schiedenen Anzahl der Familien, die sie beziehen sollen, auch von verschiedener Größe, von vier bis zehn Fuß im Durchschnitt, meistens drey Stockwerk hoch, und oben gewölbt sind. Das untere im Wasser befindliche Stockwerk dient zum Magazin für den Wintervorrath von Baumrinden und Laub ꝛc.
1. †. Vulgaris. die Fischotter. (Fr. la loutre. Engl. the otter.) M. plantis nudis, cauda corpore dimidio breuiore.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000025"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0141"xml:id="pb125_0001"n="125"/><prendition="#l2em">Schreber <hirendition="#aq">tab</hi>. CLXXV.</p><prendition="#l1em">In der nordlichern Erde, in einsamen Gegenden an<lb/>
Land-Seen und größern Flüssen. Er wird wegen seiner<lb/>
feinen Haare für die Handlung, und für die Arzney-<lb/>
kunst wegen des so genannten Bibergeils wichtig, das<lb/>
sich bey beiden Geschlechtern in besondern Behältern<lb/>
unterm Schwanze findet. Am berühmtesten sind diese<lb/>
Thiere durch die bewundernswürdigen Kunsttriebe, mit<lb/>
welchen sie, besonders da wo sie sich, wie im Innern<lb/>
von Canada u. a. noch in großer Menge beysammen<lb/>
finden, ihre berühmten Gebäude aufführen. Da sie<lb/>
z. B. sich zu mehrern hunderten am Ufer eines Flusses<lb/>
oder Sees versammeln; Bäume fällen, sie zu Pfählen<lb/>
behauen, sie an Ort und Stelle flößen, Canäle und Floß-<lb/>
teiche zu Erleichterung des Transports graben; im Fall<lb/>
das Wasser zu seichte ist, vorher große fast unverwüst-<lb/>
liche Dämme aufführen, und dann erst ihre eigentli-<lb/>
chen Wohnhütten dahinter bauen, die nach der ver-<lb/>
schiedenen Anzahl der Familien, die sie beziehen sollen,<lb/>
auch von verschiedener Größe, von vier bis zehn Fuß<lb/>
im Durchschnitt, meistens drey Stockwerk hoch, und<lb/>
oben gewölbt sind. Das untere im Wasser befindliche<lb/>
Stockwerk dient zum Magazin für den Wintervorrath<lb/>
von Baumrinden und Laub ꝛc.</p><prendition="#indent-1">42. <hirendition="#g"><hirendition="#aq"><hirendition="#k">Lutra</hi></hi></hi>. <hirendition="#aq">Palmae plantaeque natato-<lb/>
riae. Dentes <hirendition="#i">primores</hi> utrinque</hi> 6; <hirendition="#aq">su-<lb/>
periores distincti, inferiores conferti</hi>.</p><prendition="#indent-2">1. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Vulgaris</hi></hi>. die Fischotter. (Fr. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">la loutre</hi></hi>. Engl.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">the otter.</hi>) M. plantis nudis, cauda corpore dimidio<lb/>
breuiore</hi>.</p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[125/0141]
Schreber tab. CLXXV.
In der nordlichern Erde, in einsamen Gegenden an
Land-Seen und größern Flüssen. Er wird wegen seiner
feinen Haare für die Handlung, und für die Arzney-
kunst wegen des so genannten Bibergeils wichtig, das
sich bey beiden Geschlechtern in besondern Behältern
unterm Schwanze findet. Am berühmtesten sind diese
Thiere durch die bewundernswürdigen Kunsttriebe, mit
welchen sie, besonders da wo sie sich, wie im Innern
von Canada u. a. noch in großer Menge beysammen
finden, ihre berühmten Gebäude aufführen. Da sie
z. B. sich zu mehrern hunderten am Ufer eines Flusses
oder Sees versammeln; Bäume fällen, sie zu Pfählen
behauen, sie an Ort und Stelle flößen, Canäle und Floß-
teiche zu Erleichterung des Transports graben; im Fall
das Wasser zu seichte ist, vorher große fast unverwüst-
liche Dämme aufführen, und dann erst ihre eigentli-
chen Wohnhütten dahinter bauen, die nach der ver-
schiedenen Anzahl der Familien, die sie beziehen sollen,
auch von verschiedener Größe, von vier bis zehn Fuß
im Durchschnitt, meistens drey Stockwerk hoch, und
oben gewölbt sind. Das untere im Wasser befindliche
Stockwerk dient zum Magazin für den Wintervorrath
von Baumrinden und Laub ꝛc.
42. Lutra. Palmae plantaeque natato-
riae. Dentes primores utrinque 6; su-
periores distincti, inferiores conferti.
1. †. Vulgaris. die Fischotter. (Fr. la loutre. Engl.
the otter.) M. plantis nudis, cauda corpore dimidio
breuiore.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/141>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.