Ceilan, und ist das größte von allen Landthieren, das wohl 15 Fuß hoch wird und im 20sten Jahr auf 7000 Pfund wiegt. Seine Haut ist harsch, voller Schram- men, aber auf dem Rücken fast Daumens dick, und bey alle dem selbst gegen Insectenstiche empfindlich; gewöhnlich von grauer Farbe. Das Hauptorgan des Elephanten ist sein Rüssel, der ihm zum Athemhohlen, zum äußerst feinen Geruch, zum Brüllen, zum Was- serschöpfen, sein Futter damit zu fassen und ins Maul zu stecken, zum Gefechte, und zu tausend unbegreif- lich künstlichen Verrichtungen, statt der Hände dient. Er kann ihn drey Ellen lang ausstrecken, und bis zu einer Elle wieder einziehen. Am Ende ist derselbe, wie mit einem biegsamen Haken versehen, und hiermit kann er Knoten aufknüpfen, Schnallen auflösen, meh- rere Stücken Geld mit Einem Mahl aufheben, Schlüs- sel an Thüren aufdrehen, kleine Blümchen abreissen u. s. w. Seine Nahrung ist bloß vegetabilisch, und besteht aus Laub der Bäume, aus Reis und andern Gräsern. Er hält sich gern in sumpfigen Gegenden und am Wasser auf, und schwimmt mit ungemeiner Leichtigkeit selbst durch die schnellsten Ströme; bey der Begattung soll er sich, wie die mehresten übrigen Säugethiere bespringen. Das neugeworfne Junge soll die Größe eines wilden Schweins haben; und saugt mit dem Maule (nicht mit dem Rüssel wie viele ge- meint haben). Ungefähr im dritten, vierten Jahre kommen bey beiden Geschlechtern die zwey großen Eck- zähne zum Ausbruch, die das Elfenbein geben, aber doch in ihrer Textur von den Zähnen anderer Thiere abweichen. Sie werden wohl 7 bis 8 Fuß lang und
Ceilan, und ist das größte von allen Landthieren, das wohl 15 Fuß hoch wird und im 20sten Jahr auf 7000 Pfund wiegt. Seine Haut ist harsch, voller Schram- men, aber auf dem Rücken fast Daumens dick, und bey alle dem selbst gegen Insectenstiche empfindlich; gewöhnlich von grauer Farbe. Das Hauptorgan des Elephanten ist sein Rüssel, der ihm zum Athemhohlen, zum äußerst feinen Geruch, zum Brüllen, zum Was- serschöpfen, sein Futter damit zu fassen und ins Maul zu stecken, zum Gefechte, und zu tausend unbegreif- lich künstlichen Verrichtungen, statt der Hände dient. Er kann ihn drey Ellen lang ausstrecken, und bis zu einer Elle wieder einziehen. Am Ende ist derselbe, wie mit einem biegsamen Haken versehen, und hiermit kann er Knoten aufknüpfen, Schnallen auflösen, meh- rere Stücken Geld mit Einem Mahl aufheben, Schlüs- sel an Thüren aufdrehen, kleine Blümchen abreissen u. s. w. Seine Nahrung ist bloß vegetabilisch, und besteht aus Laub der Bäume, aus Reis und andern Gräsern. Er hält sich gern in sumpfigen Gegenden und am Wasser auf, und schwimmt mit ungemeiner Leichtigkeit selbst durch die schnellsten Ströme; bey der Begattung soll er sich, wie die mehresten übrigen Säugethiere bespringen. Das neugeworfne Junge soll die Größe eines wilden Schweins haben; und saugt mit dem Maule (nicht mit dem Rüssel wie viele ge- meint haben). Ungefähr im dritten, vierten Jahre kommen bey beiden Geschlechtern die zwey großen Eck- zähne zum Ausbruch, die das Elfenbein geben, aber doch in ihrer Textur von den Zähnen anderer Thiere abweichen. Sie werden wohl 7 bis 8 Fuß lang und
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Ceilan, und ist das größte von allen Landthieren, das
wohl 15 Fuß hoch wird und im 20sten Jahr auf 7000
Pfund wiegt. Seine Haut ist harsch, voller Schram-
men, aber auf dem Rücken fast Daumens dick, und
bey alle dem selbst gegen Insectenstiche empfindlich;
gewöhnlich von grauer Farbe. Das Hauptorgan des
Elephanten ist sein Rüssel, der ihm zum Athemhohlen,
zum äußerst feinen Geruch, zum Brüllen, zum Was-
serschöpfen, sein Futter damit zu fassen und ins Maul
zu stecken, zum Gefechte, und zu tausend unbegreif-
lich künstlichen Verrichtungen, statt der Hände dient.
Er kann ihn drey Ellen lang ausstrecken, und bis zu
einer Elle wieder einziehen. Am Ende ist derselbe,
wie mit einem biegsamen Haken versehen, und hiermit
kann er Knoten aufknüpfen, Schnallen auflösen, meh-
rere Stücken Geld mit Einem Mahl aufheben, Schlüs-
sel an Thüren aufdrehen, kleine Blümchen abreissen
u. s. w. Seine Nahrung ist bloß vegetabilisch, und
besteht aus Laub der Bäume, aus Reis und andern
Gräsern. Er hält sich gern in sumpfigen Gegenden
und am Wasser auf, und schwimmt mit ungemeiner
Leichtigkeit selbst durch die schnellsten Ströme; bey
der Begattung soll er sich, wie die mehresten übrigen
Säugethiere bespringen. Das neugeworfne Junge soll
die Größe eines wilden Schweins haben; und saugt
mit dem Maule (nicht mit dem Rüssel wie viele ge-
meint haben). Ungefähr im dritten, vierten Jahre
kommen bey beiden Geschlechtern die zwey großen Eck-
zähne zum Ausbruch, die das Elfenbein geben, aber
doch in ihrer Textur von den Zähnen anderer Thiere
abweichen. Sie werden wohl 7 bis 8 Fuß lang und
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/137>, abgerufen am 24.11.2024.
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