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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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36. Sus. Rostrum truncatum, prominens,
mobile. Dentes primores superiores
4.
conuergentes, inferiores 6. prominentes
(plerisque); laniarii superiores 2. brevio-
res, inferiores
2. exserti.

1. +. Scrofa. das Schwein. (Fr. das wilde le sanglier,
das zahme le cochon. Engl. jenes the wild boar, dieses
the hog.) S. dorso setoso, cauda pilosa. *

Das wilde Schwein hat eine längere Schnautze und
überhaupt eine andre Form des Schädels, kürzere auf-
rechte Ohren, größere Fangzähne als das Hausschwein,
auch keinen Speck, und niemals Finnenwürmer, und
ist fast immer von schwarzgrauer Farbe. Es wird
durch seine Fänge furchtbar, womit es sich, wie man
in der Barbarey zuweilen bemerkt hat, selbst gegen
Löwen sattsam vertheidigen kann: doch hat man auch
Beyspiele, daß sich Frischlinge haben kirre machen las-
sen, und wenn sie schon erwachsen, ihren Herrn gefolgt
sind u. s. w. Es sind wenige Thiere so allgemein fast
über die ganze Erde verbreitet, als das Hausschwein,
und einige Völker ausgenommen, welche aus Reli-
gionsprincipien, die sich doch auf medicinische Ursa-
chen gründen, kein Schweinefleisch essen dürfen, wird
es seit den ältesten Zeiten, und fast unter allen Him-
melsstrichen verspeiset, hat auch vor den übrigen den
großen Vorzug, daß es durchs Räuchern und Einsalzen
sich so lange erhalten läßt. Das Schwein hat einen
ungemein scharfen Geruch, und ist beynahe ein animal
omnivorum
. Das Weibchen wirft unter allen Thie-
ren mit gespaltenen Klauen die mehresten Junge.

36. Sus. Rostrum truncatum, prominens,
mobile. Dentes primores superiores
4.
conuergentes, inferiores 6. prominentes
(plerisque); laniarii superiores 2. brevio-
res, inferiores
2. exserti.

1. †. Scrofa. das Schwein. (Fr. das wilde le sanglier,
das zahme le cochon. Engl. jenes the wild boar, dieses
the hog.) S. dorso setoso, cauda pilosa. *

Das wilde Schwein hat eine längere Schnautze und
überhaupt eine andre Form des Schädels, kürzere auf-
rechte Ohren, größere Fangzähne als das Hausschwein,
auch keinen Speck, und niemals Finnenwürmer, und
ist fast immer von schwarzgrauer Farbe. Es wird
durch seine Fänge furchtbar, womit es sich, wie man
in der Barbarey zuweilen bemerkt hat, selbst gegen
Löwen sattsam vertheidigen kann: doch hat man auch
Beyspiele, daß sich Frischlinge haben kirre machen las-
sen, und wenn sie schon erwachsen, ihren Herrn gefolgt
sind u. s. w. Es sind wenige Thiere so allgemein fast
über die ganze Erde verbreitet, als das Hausschwein,
und einige Völker ausgenommen, welche aus Reli-
gionsprincipien, die sich doch auf medicinische Ursa-
chen gründen, kein Schweinefleisch essen dürfen, wird
es seit den ältesten Zeiten, und fast unter allen Him-
melsstrichen verspeiset, hat auch vor den übrigen den
großen Vorzug, daß es durchs Räuchern und Einsalzen
sich so lange erhalten läßt. Das Schwein hat einen
ungemein scharfen Geruch, und ist beynahe ein animal
omnivorum
. Das Weibchen wirft unter allen Thie-
ren mit gespaltenen Klauen die mehresten Junge.

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[117/0133] 36. Sus. Rostrum truncatum, prominens, mobile. Dentes primores superiores 4. conuergentes, inferiores 6. prominentes (plerisque); laniarii superiores 2. brevio- res, inferiores 2. exserti. 1. †. Scrofa. das Schwein. (Fr. das wilde le sanglier, das zahme le cochon. Engl. jenes the wild boar, dieses the hog.) S. dorso setoso, cauda pilosa. * Das wilde Schwein hat eine längere Schnautze und überhaupt eine andre Form des Schädels, kürzere auf- rechte Ohren, größere Fangzähne als das Hausschwein, auch keinen Speck, und niemals Finnenwürmer, und ist fast immer von schwarzgrauer Farbe. Es wird durch seine Fänge furchtbar, womit es sich, wie man in der Barbarey zuweilen bemerkt hat, selbst gegen Löwen sattsam vertheidigen kann: doch hat man auch Beyspiele, daß sich Frischlinge haben kirre machen las- sen, und wenn sie schon erwachsen, ihren Herrn gefolgt sind u. s. w. Es sind wenige Thiere so allgemein fast über die ganze Erde verbreitet, als das Hausschwein, und einige Völker ausgenommen, welche aus Reli- gionsprincipien, die sich doch auf medicinische Ursa- chen gründen, kein Schweinefleisch essen dürfen, wird es seit den ältesten Zeiten, und fast unter allen Him- melsstrichen verspeiset, hat auch vor den übrigen den großen Vorzug, daß es durchs Räuchern und Einsalzen sich so lange erhalten läßt. Das Schwein hat einen ungemein scharfen Geruch, und ist beynahe ein animal omnivorum. Das Weibchen wirft unter allen Thie- ren mit gespaltenen Klauen die mehresten Junge.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/133>, abgerufen am 28.11.2024.