1. Tridactylus. der Ai. I. pedibus tridacty- lis, cauda breui. *
Schreber tab. LXIV.
Freylich ein äußerst langsames, schwerfälli- ges Geschöpf, was nie mehr als einen Fus auf einmal aufheben, nachher jedesmal erst einige Zeit ausruhen, und beständig sein heulendes Ai, wovon es den Namen hat, hören lassen soll. Aber bey aller dieser Trägheit ist es (wie ich von Augenzeugen weis die sich viele Jahre in Guiana aufgehalten) listig genug um seinen Feinden, zumal den kleinen Amerikanischen Ti- gern etc. auf allerhand Weise zu entgehen; und stark genug um sich im Nothfall gegen sie zu vertheidigen. Hat dabey ein äußerst zähes Le- ben, und wenige Bedürfnisse. Frißt wenig, säuft gar nicht etc.
1. Didactyla. der kleine Tamandua. M. pal- mis didactylis, ungue exteriore maximo, plantis tetradactylis, cauda prehensili. *
Schreber; tab. LXVI.
In Südamerica; von der Größe und auch fast von der Farbe des Eichhörnchens. Mit sei- ner vier Zoll langen Zunge bohrt er nach und nach gleichsam einen Gang in die Ameisenhau- fen, und da sie wie bey den übrigen Gattun- gen mit zähem Schleim überzogen ist, so blei- den die Ameisen dran klebend und er braucht sie nur von Zeit zu Zeit in den Mund zu ziehen
1. Tridactylus. der Aï. I. pedibus tridacty- lis, cauda breui. *
Schreber tab. LXIV.
Freylich ein äußerst langsames, schwerfälli- ges Geschöpf, was nie mehr als einen Fus auf einmal aufheben, nachher jedesmal erst einige Zeit ausruhen, und beständig sein heulendes Aï, wovon es den Namen hat, hören lassen soll. Aber bey aller dieser Trägheit ist es (wie ich von Augenzeugen weis die sich viele Jahre in Guiana aufgehalten) listig genug um seinen Feinden, zumal den kleinen Amerikanischen Ti- gern ꝛc. auf allerhand Weise zu entgehen; und stark genug um sich im Nothfall gegen sie zu vertheidigen. Hat dabey ein äußerst zähes Le- ben, und wenige Bedürfnisse. Frißt wenig, säuft gar nicht ꝛc.
1. Didactyla. der kleine Tamandua. M. pal- mis didactylis, ungue exteriore maximo, plantis tetradactylis, cauda prehensili. *
Schreber; tab. LXVI.
In Südamerica; von der Größe und auch fast von der Farbe des Eichhörnchens. Mit sei- ner vier Zoll langen Zunge bohrt er nach und nach gleichsam einen Gang in die Ameisenhau- fen, und da sie wie bey den übrigen Gattun- gen mit zähem Schleim überzogen ist, so blei- den die Ameisen dran klebend und er braucht sie nur von Zeit zu Zeit in den Mund zu ziehen
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1. Tridactylus. der Aï. I. pedibus tridacty-
lis, cauda breui. *
Schreber tab. LXIV.
Freylich ein äußerst langsames, schwerfälli-
ges Geschöpf, was nie mehr als einen Fus auf
einmal aufheben, nachher jedesmal erst einige
Zeit ausruhen, und beständig sein heulendes
Aï, wovon es den Namen hat, hören lassen soll.
Aber bey aller dieser Trägheit ist es (wie ich
von Augenzeugen weis die sich viele Jahre in
Guiana aufgehalten) listig genug um seinen
Feinden, zumal den kleinen Amerikanischen Ti-
gern ꝛc. auf allerhand Weise zu entgehen; und
stark genug um sich im Nothfall gegen sie zu
vertheidigen. Hat dabey ein äußerst zähes Le-
ben, und wenige Bedürfnisse. Frißt wenig, säuft
gar nicht ꝛc.
7. myrmecophaga. Ameisenbär. (Fr. four-
miller. Engl. ant-eater.) Rostrum pro-
ductius, lingua lumbriciformis, dentes
nulli.
1. Didactyla. der kleine Tamandua. M. pal-
mis didactylis, ungue exteriore maximo,
plantis tetradactylis, cauda prehensili. *
Schreber; tab. LXVI.
In Südamerica; von der Größe und auch
fast von der Farbe des Eichhörnchens. Mit sei-
ner vier Zoll langen Zunge bohrt er nach und
nach gleichsam einen Gang in die Ameisenhau-
fen, und da sie wie bey den übrigen Gattun-
gen mit zähem Schleim überzogen ist, so blei-
den die Ameisen dran klebend und er braucht
sie nur von Zeit zu Zeit in den Mund zu ziehen
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/91>, abgerufen am 27.11.2024.
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