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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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Die Steinkohlen überhaupt liegen in Flözge-
birgen, theils in unermeßlicher Menge; wie
z. B. die berühmten Kohlengruben in Newcastle,
die wohl 30000 Menschen und 1500 Schiffe in
Arbeit setzen, und die nun wirklich unter den
Boden des Meeres weggetrieben sind und Kriegs-
schiffe über der Arbeiter Köpfen seegeln.

2. Der schwarze Bernstein, Gagat. (Fr.
jays, jayet, Engl. jet.)

Von einem vorzüglich feinen, festen, und doch
nickt zu spröden Korne, so baß er sich polieren
und zu Kunstsachen verarbeiten läßt. Bricht
häufig im Schwarzwald.

Von der sogenannten Holzkohle oder
tauben Kohle, die ein wahres foßiles Holz
ist, das durch Erdcatastrophen m seine jetzige
Lagerstätte gekommen, sprechen wir fügli-
cher unten, wann von den übrigen Fossilien
dieser Art die Rede ist.

Beyläufig ist ihrer auch schon Erwähnung
geschehen (S. 622).

Die mehreste Umbererde ist wohl aus
der Verwittrung solchen fossilen Holzes ent-
standen (vergl. S. 587).

4. tvrfa. Torf. (Fr. tourbe.)

Der vegetabilische Ursprung des Torfs ist vol-
lends ganz handgreifilch. Es ist feines Wurzel-
gestrüppe von Moos- und Gras-Arten (zumal
von sphagnum palustre, carex cespitosa etc.)

Die Steinkohlen überhaupt liegen in Flözge-
birgen, theils in unermeßlicher Menge; wie
z. B. die berühmten Kohlengruben in Newcastle,
die wohl 30000 Menschen und 1500 Schiffe in
Arbeit setzen, und die nun wirklich unter den
Boden des Meeres weggetrieben sind und Kriegs-
schiffe über der Arbeiter Köpfen seegeln.

2. Der schwarze Bernstein, Gagat. (Fr.
jays, jayet, Engl. jet.)

Von einem vorzüglich feinen, festen, und doch
nickt zu spröden Korne, so baß er sich polieren
und zu Kunstsachen verarbeiten läßt. Bricht
häufig im Schwarzwald.

Von der sogenannten Holzkohle oder
tauben Kohle, die ein wahres foßiles Holz
ist, das durch Erdcatastrophen m seine jetzige
Lagerstätte gekommen, sprechen wir fügli-
cher unten, wann von den übrigen Fossilien
dieser Art die Rede ist.

Beyläufig ist ihrer auch schon Erwähnung
geschehen (S. 622).

Die mehreste Umbererde ist wohl aus
der Verwittrung solchen fossilen Holzes ent-
standen (vergl. S. 587).

4. tvrfa. Torf. (Fr. tourbe.)

Der vegetabilische Ursprung des Torfs ist vol-
lends ganz handgreifilch. Es ist feines Wurzel-
gestrüppe von Moos- und Gras-Arten (zumal
von sphagnum palustre, carex cespitosa etc.)

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[629/0649] Die Steinkohlen überhaupt liegen in Flözge- birgen, theils in unermeßlicher Menge; wie z. B. die berühmten Kohlengruben in Newcastle, die wohl 30000 Menschen und 1500 Schiffe in Arbeit setzen, und die nun wirklich unter den Boden des Meeres weggetrieben sind und Kriegs- schiffe über der Arbeiter Köpfen seegeln. 2. Der schwarze Bernstein, Gagat. (Fr. jays, jayet, Engl. jet.) Von einem vorzüglich feinen, festen, und doch nickt zu spröden Korne, so baß er sich polieren und zu Kunstsachen verarbeiten läßt. Bricht häufig im Schwarzwald. Von der sogenannten Holzkohle oder tauben Kohle, die ein wahres foßiles Holz ist, das durch Erdcatastrophen m seine jetzige Lagerstätte gekommen, sprechen wir fügli- cher unten, wann von den übrigen Fossilien dieser Art die Rede ist. Beyläufig ist ihrer auch schon Erwähnung geschehen (S. 622). Die mehreste Umbererde ist wohl aus der Verwittrung solchen fossilen Holzes ent- standen (vergl. S. 587). 4. tvrfa. Torf. (Fr. tourbe.) Der vegetabilische Ursprung des Torfs ist vol- lends ganz handgreifilch. Es ist feines Wurzel- gestrüppe von Moos- und Gras-Arten (zumal von sphagnum palustre, carex cespitosa etc.)

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 629. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/649>, abgerufen am 22.11.2024.