Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.I. ACIDA. Außer der Luftsaure und dem Sedativsalz Die drey ersten unter den nachstehenden 1. acidvm vitrioli. Vitriolsäure. Ihrer Verbindung mit den reinen Erbarten 2. acidvm nitri. Salpetersäure. Wird bey weitem am häufigsten in faulenden 3. acidvm mvriaticvm. Kochsalzsäure, See- I. ACIDA. Außer der Luftsaure und dem Sedativsalz Die drey ersten unter den nachstehenden 1. acidvm vitrioli. Vitriolsäure. Ihrer Verbindung mit den reinen Erbarten 2. acidvm nitri. Salpetersäure. Wird bey weitem am häufigsten in faulenden 3. acidvm mvriaticvm. Kochsalzsäure, See- <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000024"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0635" xml:id="pb615_0001" n="615"/> <head rendition="#c">I. <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">ACIDA</hi></hi>.</head><lb/> <p>Außer der Luftsaure und dem Sedativsalz<lb/> wird schwerlich eine der nachstehenden Sauren<lb/> ganz rein und unverbunden in der Natur gefun-<lb/> den. – Ueberhaupt aber sind sie nächst dem<lb/> Feuer die stärksten Auflösungsmittel in der Na-<lb/> tur, daher ihrer Verbindung mit manchen Erd-<lb/> arten schon oben mehrmalen Erwähnung gesche-<lb/> hen, und ihrer unten als Vererzungsmittel eben-<lb/> falls oft gedacht werden wird.</p> <p>Die drey ersten unter den nachstehenden<lb/> Säuren haben vorzugsweise den Namen der<lb/> mineralischen Säuren.</p> <p rendition="#indent-1">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">acidvm vitrioli</hi></hi>. Vitriolsäure.</p> <p rendition="#l1em">Ihrer Verbindung mit den reinen Erbarten<lb/> außer der Kiesel-Erde ist schon gedacht worden<lb/> (§. 244). Mit Phlogiston womit sie (so wie<lb/> mit dem Wasser) große Verwandschaft oder An-<lb type="inWord"/> ziehungskraft hat, macht sie Schwefel. Concen-<lb type="inWord"/> trirt hat sie den unschicklichen Namen Vitriolöl.</p> <p rendition="#indent-1">2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">acidvm nitri</hi></hi>. Salpetersäure.</p> <p rendition="#l1em">Wird bey weitem am häufigsten in faulenden<lb/> thierischen oder vegetabilischen Substanzen ge-<lb type="inWord"/> funden. Concentrirt heißt sie Salpetergeist:<lb/> und dieser mit Wasser verdünnt, Scheidewasser.</p> <p rendition="#indent-1">3. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">acidvm mvriaticvm</hi></hi>. Kochsalzsäure, See-<lb/> salzsäure, (auch schlechtweg Salzsäure).</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [615/0635]
I. ACIDA.
Außer der Luftsaure und dem Sedativsalz
wird schwerlich eine der nachstehenden Sauren
ganz rein und unverbunden in der Natur gefun-
den. – Ueberhaupt aber sind sie nächst dem
Feuer die stärksten Auflösungsmittel in der Na-
tur, daher ihrer Verbindung mit manchen Erd-
arten schon oben mehrmalen Erwähnung gesche-
hen, und ihrer unten als Vererzungsmittel eben-
falls oft gedacht werden wird.
Die drey ersten unter den nachstehenden
Säuren haben vorzugsweise den Namen der
mineralischen Säuren.
1. acidvm vitrioli. Vitriolsäure.
Ihrer Verbindung mit den reinen Erbarten
außer der Kiesel-Erde ist schon gedacht worden
(§. 244). Mit Phlogiston womit sie (so wie
mit dem Wasser) große Verwandschaft oder An-
ziehungskraft hat, macht sie Schwefel. Concen-
trirt hat sie den unschicklichen Namen Vitriolöl.
2. acidvm nitri. Salpetersäure.
Wird bey weitem am häufigsten in faulenden
thierischen oder vegetabilischen Substanzen ge-
funden. Concentrirt heißt sie Salpetergeist:
und dieser mit Wasser verdünnt, Scheidewasser.
3. acidvm mvriaticvm. Kochsalzsäure, See-
salzsäure, (auch schlechtweg Salzsäure).
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 615. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/635>, abgerufen am 16.07.2024. |