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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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Von verschiedenen Falben. Feine Sorten wer-
den zumal in der Türkey und in Schina zu
mancherley Theegeschirren, Pfeifenköpfen etc. ver-
arbeitet.

f) Pfeifenthon.

Zu Tobakspfeifen.

Aenliche Arten auch zum sogenannten Stein-
gut, Fayence etc.*)

Auch zur Majolica die zuerst zu Anfang des
sechszehnten Jahrhunderts von Raphaels Vetter
Guido Durantino zu Urbino mit schöner Mahle-
rey nach des Marc-Antonio Kupferstichen ver-
fertigt wurde.

g) Porcellan-Erde. (Kaolin.)

Die wichtige Erdart, aus der man zuerst in
Schina (und zwar wies scheint schon gegen die
Mitte des fünften Jahrhunderts) Porcellan ge-
macht: das nun zu Anfang des jetzigen Jahr-
hunderts von dem nachher Baronisirten Apothe-
ker Bötticher oder doch auf dessen Veranlassung
in Meisen ebenfalls erfunden, und nun seitdem
an mehrern Orten in- und außerhalb Deutsch-
land nachgemacht worden.

h) Noch gehören hierher die mancherley ge-
färbten Thonarten, wie z. B. Bolus: - Rö-
thelstein: - selbst der gemeine Lehmen der so
häufig und in so großen Lagen gegraben wird.

Auch manche Umberarten: (- denn sie sind
nicht alle mit Erdharz durchdrungne vegetabili-

*) Ohngefähr von der Art sind auch die antiken Aegyp-
tischen kleinen irdnen auf der Oberfläche verglaseten
Osiris-Figuren u. a. dergl. Idole die man theils
in den Mumien findet, und die Gr. Caylus por-
cellanen nannte.

Von verschiedenen Falben. Feine Sorten wer-
den zumal in der Türkey und in Schina zu
mancherley Theegeschirren, Pfeifenköpfen ꝛc. ver-
arbeitet.

f) Pfeifenthon.

Zu Tobakspfeifen.

Aenliche Arten auch zum sogenannten Stein-
gut, Fayence ꝛc.*)

Auch zur Majolica die zuerst zu Anfang des
sechszehnten Jahrhunderts von Raphaels Vetter
Guido Durantino zu Urbino mit schöner Mahle-
rey nach des Marc-Antonio Kupferstichen ver-
fertigt wurde.

g) Porcellan-Erde. (Kaolin.)

Die wichtige Erdart, aus der man zuerst in
Schina (und zwar wies scheint schon gegen die
Mitte des fünften Jahrhunderts) Porcellan ge-
macht: das nun zu Anfang des jetzigen Jahr-
hunderts von dem nachher Baronisirten Apothe-
ker Bötticher oder doch auf dessen Veranlassung
in Meisen ebenfalls erfunden, und nun seitdem
an mehrern Orten in- und außerhalb Deutsch-
land nachgemacht worden.

h) Noch gehören hierher die mancherley ge-
färbten Thonarten, wie z. B. Bolus: – Rö-
thelstein: – selbst der gemeine Lehmen der so
häufig und in so großen Lagen gegraben wird.

Auch manche Umberarten: (– denn sie sind
nicht alle mit Erdharz durchdrungne vegetabili-

*) Ohngefähr von der Art sind auch die antiken Aegyp-
tischen kleinen irdnen auf der Oberfläche verglaseten
Osiris-Figuren u. a. dergl. Idole die man theils
in den Mumien findet, und die Gr. Caylus por-
cellanen nannte.
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[587/0607] Von verschiedenen Falben. Feine Sorten wer- den zumal in der Türkey und in Schina zu mancherley Theegeschirren, Pfeifenköpfen ꝛc. ver- arbeitet. f) Pfeifenthon. Zu Tobakspfeifen. Aenliche Arten auch zum sogenannten Stein- gut, Fayence ꝛc. *) Auch zur Majolica die zuerst zu Anfang des sechszehnten Jahrhunderts von Raphaels Vetter Guido Durantino zu Urbino mit schöner Mahle- rey nach des Marc-Antonio Kupferstichen ver- fertigt wurde. g) Porcellan-Erde. (Kaolin.) Die wichtige Erdart, aus der man zuerst in Schina (und zwar wies scheint schon gegen die Mitte des fünften Jahrhunderts) Porcellan ge- macht: das nun zu Anfang des jetzigen Jahr- hunderts von dem nachher Baronisirten Apothe- ker Bötticher oder doch auf dessen Veranlassung in Meisen ebenfalls erfunden, und nun seitdem an mehrern Orten in- und außerhalb Deutsch- land nachgemacht worden. h) Noch gehören hierher die mancherley ge- färbten Thonarten, wie z. B. Bolus: – Rö- thelstein: – selbst der gemeine Lehmen der so häufig und in so großen Lagen gegraben wird. Auch manche Umberarten: (– denn sie sind nicht alle mit Erdharz durchdrungne vegetabili- *) Ohngefähr von der Art sind auch die antiken Aegyp- tischen kleinen irdnen auf der Oberfläche verglaseten Osiris-Figuren u. a. dergl. Idole die man theils in den Mumien findet, und die Gr. Caylus por- cellanen nannte.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 587. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/607>, abgerufen am 23.11.2024.