bern Dendriten durchzogen. Der feinste bricht in Schina, wo er zu Theegeschirren, kleinen Schaalen, Flaschen, Figuren u. a. Schnitzarbeit verarbeitet wird.
Geschabt zieht er vortrefflich Fettflecken aus, zumal aus Seide.
Hierher gehört auch die Spanische Kreite.
3. Ollaris. Der Topfstein, Giltstein, Weich- stein, Lavezzi. (lapis comensis der Alten.)
Weicher und von gröberm Gefüge als der Speckstein. Meist von grünlich-grauer Farbe. Bricht in theils Gegenden häufigst und in großen Massen; wie zumal hin und wieder in den Schweizer-Alpen, z. B. im Urnerland am St. Gotthard; in Graubünden, wo er vor Zeiten die Hauptnahrung des schönen a. 1618 vom Ein- sturz des Bergs Conti begrabnen Flecken Plürs ausmachte etc. Man macht theure aber Jahrhun- derte ausdauernde Stubenöfen daraus. Und dreht mittelst großer Räder die vom Wasser ge- trieben werden, Kochtöpfe und Kessel daraus die zuweilen wohl 3 Fuß im Durchschnitt halten.
Fast auf gleiche Weise benutzen auch die Grön- länder ihren Weichstein.
Selbst im fünften Welttheile findet er sich, auf den Neuen Hebriden; wo die Neu-Caledo- nier ihre Schleudersteine daraus schnitzen.
2. ophites. Reine Bittersalz-Erde mit eben so viel Kiesel-Erde, 1/3 Thon und etwas Eisen.
1. Serpentinus. Der Serpentinstein.
bern Dendriten durchzogen. Der feinste bricht in Schina, wo er zu Theegeschirren, kleinen Schaalen, Flaschen, Figuren u. a. Schnitzarbeit verarbeitet wird.
Geschabt zieht er vortrefflich Fettflecken aus, zumal aus Seide.
Hierher gehört auch die Spanische Kreite.
3. Ollaris. Der Topfstein, Giltstein, Weich- stein, Lavezzi. (lapis comensis der Alten.)
Weicher und von gröberm Gefüge als der Speckstein. Meist von grünlich-grauer Farbe. Bricht in theils Gegenden häufigst und in großen Massen; wie zumal hin und wieder in den Schweizer-Alpen, z. B. im Urnerland am St. Gotthard; in Graubünden, wo er vor Zeiten die Hauptnahrung des schönen a. 1618 vom Ein- sturz des Bergs Conti begrabnen Flecken Plürs ausmachte ꝛc. Man macht theure aber Jahrhun- derte ausdauernde Stubenöfen daraus. Und dreht mittelst großer Räder die vom Wasser ge- trieben werden, Kochtöpfe und Kessel daraus die zuweilen wohl 3 Fuß im Durchschnitt halten.
Fast auf gleiche Weise benutzen auch die Grön- länder ihren Weichstein.
Selbst im fünften Welttheile findet er sich, auf den Neuen Hebriden; wo die Neu-Caledo- nier ihre Schleudersteine daraus schnitzen.
2. ophites. Reine Bittersalz-Erde mit eben so viel Kiesel-Erde, 1/3 Thon und etwas Eisen.
1. Serpentinus. Der Serpentinstein.
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bern Dendriten durchzogen. Der feinste bricht
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verarbeitet wird.
Geschabt zieht er vortrefflich Fettflecken aus,
zumal aus Seide.
Hierher gehört auch die Spanische Kreite.
3. Ollaris. Der Topfstein, Giltstein, Weich-
stein, Lavezzi. (lapis comensis der Alten.)
Weicher und von gröberm Gefüge als der
Speckstein. Meist von grünlich-grauer Farbe.
Bricht in theils Gegenden häufigst und in großen
Massen; wie zumal hin und wieder in den
Schweizer-Alpen, z. B. im Urnerland am St.
Gotthard; in Graubünden, wo er vor Zeiten
die Hauptnahrung des schönen a. 1618 vom Ein-
sturz des Bergs Conti begrabnen Flecken Plürs
ausmachte ꝛc. Man macht theure aber Jahrhun-
derte ausdauernde Stubenöfen daraus. Und
dreht mittelst großer Räder die vom Wasser ge-
trieben werden, Kochtöpfe und Kessel daraus die
zuweilen wohl 3 Fuß im Durchschnitt halten.
Fast auf gleiche Weise benutzen auch die Grön-
länder ihren Weichstein.
Selbst im fünften Welttheile findet er sich,
auf den Neuen Hebriden; wo die Neu-Caledo-
nier ihre Schleudersteine daraus schnitzen.
2. ophites. Reine Bittersalz-Erde mit eben
so viel Kiesel-Erde, 1/3 Thon und etwas
Eisen.
1. Serpentinus. Der Serpentinstein.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 582. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/602>, abgerufen am 22.11.2024.
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