Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

Meist weißlich-grau etc. theils Perlemutter-
färb zuweilen von einer ausnehmenden Schönheit;
wie z. B. ein Genfer den ich kürzlich von Hrn.
de Luc daher erhalten habe, und der mit dem
feinsten Silberglanz wie ein gewässerter Moor
schillert.

Das Marienglas oder Fraueneis (glacies Ma-
riae. lapis specularis
). Hornglas, Eselsspie-
gel etc. sind alles Abarten des Selenits.

2. Gypsum. Der Gyps.

Gebrannt und mit Wasser gemischt giebt er
einen besondern Geruch; verhärtet wieder schnell;
und wird bekanntlich zu Estrich. Stuckaturar-
beit, Abgüssen von Statüen, Büften etc. gebraucht.

Der Strabigyps (stirium. lapis inolithus)
ist fasricht, meist weiß, grau etc.

3. Alabastrum. Der Alabaster.

Verhält sich zu Gyps ohngefähr wie der Mar-
mor zum gemeinen Kalkstein.

Von mancherley Farben und Zeichnungen. -
Vom blendendsten weiß habe ich ihn unter dem
Eise des buisson-Gletschers am Fuß des mont
blanc
gefunden.

3. calx flvorata. Kalk mit Flußspatsäure
verbunden.

Der Flußspat, Glasspat (fluor).

Würflicht, mehr oder weniger durchsichtig;
theils so hell als Glas, mehrentheils farbig wie
gefärbte Edelsteine etc., theile vom schönsten ci-
trongelb, Smaragdgrün (bey Brienz etc. auch in
Sibirien etc.) oder Rosenfarb (am St. Gotthard),

Meist weißlich-grau ꝛc. theils Perlemutter-
färb zuweilen von einer ausnehmenden Schönheit;
wie z. B. ein Genfer den ich kürzlich von Hrn.
de Luc daher erhalten habe, und der mit dem
feinsten Silberglanz wie ein gewässerter Moor
schillert.

Das Marienglas oder Fraueneis (glacies Ma-
riae. lapis specularis
). Hornglas, Eselsspie-
gel ꝛc. sind alles Abarten des Selenits.

2. Gypsum. Der Gyps.

Gebrannt und mit Wasser gemischt giebt er
einen besondern Geruch; verhärtet wieder schnell;
und wird bekanntlich zu Estrich. Stuckaturar-
beit, Abgüssen von Statüen, Büften ꝛc. gebraucht.

Der Strabigyps (stirium. lapis inolithus)
ist fasricht, meist weiß, grau ꝛc.

3. Alabastrum. Der Alabaster.

Verhält sich zu Gyps ohngefähr wie der Mar-
mor zum gemeinen Kalkstein.

Von mancherley Farben und Zeichnungen. –
Vom blendendsten weiß habe ich ihn unter dem
Eise des buisson-Gletschers am Fuß des mont
blanc
gefunden.

3. calx flvorata. Kalk mit Flußspatsäure
verbunden.

Der Flußspat, Glasspat (fluor).

Würflicht, mehr oder weniger durchsichtig;
theils so hell als Glas, mehrentheils farbig wie
gefärbte Edelsteine ꝛc., theile vom schönsten ci-
trongelb, Smaragdgrün (bey Brienz ꝛc. auch in
Sibirien ꝛc.) oder Rosenfarb (am St. Gotthard),

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0596" xml:id="pb576_0001" n="576"/>
            <p rendition="#l1em">Meist weißlich-grau &#xA75B;c. theils Perlemutter-<lb type="inWord"/>
färb zuweilen von einer ausnehmenden Schönheit;<lb/>
wie                             z. B. ein Genfer den ich kürzlich von Hrn.<lb/>
de Luc daher erhalten                             habe, und der mit dem<lb/>
feinsten Silberglanz wie ein gewässerter                             Moor<lb/>
schillert.</p>
            <p rendition="#l1em">Das Marienglas oder Fraueneis (<hi rendition="#aq">glacies Ma-<lb/>
riae. lapis specularis</hi>). Hornglas,                             Eselsspie-<lb/>
gel &#xA75B;c. sind alles Abarten des                             Selenits.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#aq">Gypsum</hi>. Der Gyps.</p>
            <p rendition="#l1em">Gebrannt und mit Wasser gemischt giebt er<lb/>
einen                             besondern Geruch; verhärtet wieder schnell;<lb/>
und wird bekanntlich zu                             Estrich. Stuckaturar-<lb/>
beit, Abgüssen von Statüen,                             Büften &#xA75B;c. gebraucht.</p>
            <p rendition="#l1em">Der Strabigyps (<hi rendition="#aq">stirium. lapis                             inolithus</hi>)<lb/>
ist fasricht, meist weiß, grau &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Alabastrum</hi></hi>. Der Alabaster.</p>
            <p rendition="#l1em">Verhält sich zu Gyps ohngefähr wie der Mar-<lb type="inWord"/>
mor zum gemeinen Kalkstein.</p>
            <p rendition="#l1em">Von mancherley Farben und Zeichnungen. &#x2013;<lb/>
Vom                             blendendsten weiß habe ich ihn unter dem<lb/>
Eise des <hi rendition="#aq">buisson</hi>-Gletschers am Fuß des <hi rendition="#aq">mont<lb/>
blanc</hi> gefunden.</p>
            <p rendition="#indent-1">3. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">calx                             flvorata</hi>.</hi> Kalk mit Flußspatsäure<lb/>
verbunden.</p>
            <p rendition="#indent-2">Der Flußspat, Glasspat (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">fluor</hi></hi>).</p>
            <p rendition="#l1em">Würflicht, mehr oder weniger durchsichtig;<lb/>
theils                             so hell als Glas, mehrentheils farbig wie<lb/>
gefärbte Edelsteine &#xA75B;c.,                             theile vom schönsten ci-<lb/>
trongelb, Smaragdgrün (bey                             Brienz &#xA75B;c. auch in<lb/>
Sibirien &#xA75B;c.) oder Rosenfarb (am St.                             Gotthard),<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[576/0596] Meist weißlich-grau ꝛc. theils Perlemutter- färb zuweilen von einer ausnehmenden Schönheit; wie z. B. ein Genfer den ich kürzlich von Hrn. de Luc daher erhalten habe, und der mit dem feinsten Silberglanz wie ein gewässerter Moor schillert. Das Marienglas oder Fraueneis (glacies Ma- riae. lapis specularis). Hornglas, Eselsspie- gel ꝛc. sind alles Abarten des Selenits. 2. Gypsum. Der Gyps. Gebrannt und mit Wasser gemischt giebt er einen besondern Geruch; verhärtet wieder schnell; und wird bekanntlich zu Estrich. Stuckaturar- beit, Abgüssen von Statüen, Büften ꝛc. gebraucht. Der Strabigyps (stirium. lapis inolithus) ist fasricht, meist weiß, grau ꝛc. 3. Alabastrum. Der Alabaster. Verhält sich zu Gyps ohngefähr wie der Mar- mor zum gemeinen Kalkstein. Von mancherley Farben und Zeichnungen. – Vom blendendsten weiß habe ich ihn unter dem Eise des buisson-Gletschers am Fuß des mont blanc gefunden. 3. calx flvorata. Kalk mit Flußspatsäure verbunden. Der Flußspat, Glasspat (fluor). Würflicht, mehr oder weniger durchsichtig; theils so hell als Glas, mehrentheils farbig wie gefärbte Edelsteine ꝛc., theile vom schönsten ci- trongelb, Smaragdgrün (bey Brienz ꝛc. auch in Sibirien ꝛc.) oder Rosenfarb (am St. Gotthard),

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/596
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 576. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/596>, abgerufen am 25.11.2024.