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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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Dahin z. B. pavonazzo antico weiß mit ro-
then Streifen.

Fiorito antico von zwey bis drey Farben, meist
weiß, roth und gelb geflammt.

Broccatello antico von vier Farben, gelb,
roth, weiß, grau etc.

Breschen (breccia) heissen die aus größern
oder kleinern einzelnen Massen von mancherley
einfärbigen Marmorarten gleichsam zusammen-
gebacknen Gattungen.

c) Pictum. Figurirter Marmor.

Entweder mit Zeichnungen wie Bäumchen,
Moos, kurz dendritisch (ausnehmend sauber
bey Baden im Aargau):

oder mit Zügen wie altes Mauerwerk, im
Florentiner Ruinen-Marmor (paesino d'Arno)
der meist in dünnen Täfelchen zu eingelegter Ar-
beit verbraucht wird.

Auch kan man den Petrefacten-Marmor
(lumachella) hierher zählen.

2. calx vitriolata. Kalk mit Vitriolsäure
verbunden.

1. Selenites. Der Gypsspat.

Läßt sich leicht mit dem Messer spalten.

Ist theils crystallinisch z. B. in platten zehn-
seitigen rhomboidalen Crystallen, mit zwey brei-
ten Flächen zu beiden Seiten, und vier gedoppel-
ten schmahlen an den Rändern. Zuweilen in
ansehnlichen Drusen, wie vor Alters im Ram-
melsberge (§. 239).

Dahin z. B. pavonazzo antico weiß mit ro-
then Streifen.

Fiorito antico von zwey bis drey Farben, meist
weiß, roth und gelb geflammt.

Broccatello antico von vier Farben, gelb,
roth, weiß, grau ꝛc.

Breschen (breccia) heissen die aus größern
oder kleinern einzelnen Massen von mancherley
einfärbigen Marmorarten gleichsam zusammen-
gebacknen Gattungen.

c) Pictum. Figurirter Marmor.

Entweder mit Zeichnungen wie Bäumchen,
Moos, kurz dendritisch (ausnehmend sauber
bey Baden im Aargau):

oder mit Zügen wie altes Mauerwerk, im
Florentiner Ruinen-Marmor (paësino d'Arno)
der meist in dünnen Täfelchen zu eingelegter Ar-
beit verbraucht wird.

Auch kan man den Petrefacten-Marmor
(lumachella) hierher zählen.

2. calx vitriolata. Kalk mit Vitriolsäure
verbunden.

1. Selenites. Der Gypsspat.

Läßt sich leicht mit dem Messer spalten.

Ist theils crystallinisch z. B. in platten zehn-
seitigen rhomboidalen Crystallen, mit zwey brei-
ten Flächen zu beiden Seiten, und vier gedoppel-
ten schmahlen an den Rändern. Zuweilen in
ansehnlichen Drusen, wie vor Alters im Ram-
melsberge (§. 239).

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[575/0595] Dahin z. B. pavonazzo antico weiß mit ro- then Streifen. Fiorito antico von zwey bis drey Farben, meist weiß, roth und gelb geflammt. Broccatello antico von vier Farben, gelb, roth, weiß, grau ꝛc. Breschen (breccia) heissen die aus größern oder kleinern einzelnen Massen von mancherley einfärbigen Marmorarten gleichsam zusammen- gebacknen Gattungen. c) Pictum. Figurirter Marmor. Entweder mit Zeichnungen wie Bäumchen, Moos, kurz dendritisch (ausnehmend sauber bey Baden im Aargau): oder mit Zügen wie altes Mauerwerk, im Florentiner Ruinen-Marmor (paësino d'Arno) der meist in dünnen Täfelchen zu eingelegter Ar- beit verbraucht wird. Auch kan man den Petrefacten-Marmor (lumachella) hierher zählen. 2. calx vitriolata. Kalk mit Vitriolsäure verbunden. 1. Selenites. Der Gypsspat. Läßt sich leicht mit dem Messer spalten. Ist theils crystallinisch z. B. in platten zehn- seitigen rhomboidalen Crystallen, mit zwey brei- ten Flächen zu beiden Seiten, und vier gedoppel- ten schmahlen an den Rändern. Zuweilen in ansehnlichen Drusen, wie vor Alters im Ram- melsberge (§. 239).

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/595>, abgerufen am 25.11.2024.