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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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Systems in der N. G. abgeben, zur Erleichtung
der Methode und als Hülfsmittel fürs Gedächtnis
dienen etc. - aber sie nun wie doch oft geschieht,
dem Schöpfer in den Plan seiner Schöpfung hin-
einlegen; und die Vollkommenheit und den Zusam-
menhang derselben darin suchen zu wollen, daß die
Geschöpfe in Rücksicht ihrer Form so sein Stufen-
weise auf einander folgten, wäre doch an sich schon
eine Schwachheit, wenn sie auch nicht, wie doch
der Fall ist, durch alle Erfahrung so ganz wider-
legt würde. Denn erstens ist schlechterdings noch
kein Körper bekannt, noch auch nach den obigen
bestimmten Begriffen der drey Naturreiche denkbar,
der ein wahres Bindungsglied zwischen zweyen der-
derselben abgeben könnte. Und anderseits finden
sich hingegen, zumal im Thierreich, ganze Classen,
und zahlreiche Geschlechter von einer so auszeichnen-
den Bildung, daß man sie auch bey der sorgfältig-
sten Anlage einer solchen Leiter der Natur doch nur
mit Mühe und nicht ohne sichtlichen Zwang irgend-
wo einschieden und unterbringen kann. So isolirt
ist z. B. die Classe der Vögel, das Geschlecht der
Schweine etc. Und endlich wie soll es dann mit der
Einrollirung derjenigen Thiergattungen gehalten
werden, bey welchen die beiden Geschlechter eine
so durchaus gänzlich verschiedne Bildung haben,
wie z. B. bey den Schildläusen etc.



Haupt-Quellen zur N. G. überhaupt.
aristotelis opera. gr. lat. ex ed. Gu. du Val. Paris.
1654, IV vol. fol. zumal im IIten B.
c. plinii secvndi historia mundi L. xxxvii. - ein paar
saubere und correcte Handausgaben sind die Leid-
ner, Elzevirische 1635. III. vol. 12. und die Zwey-
brücker 1783. V. vol. 8.
Conr. Gesner. Ulyß. Aldrovandus. Joh. Ray. Die hieher gehörigen Hauptwerke dieser
drey Männer werden anderwärts angeführt.

Systems in der N. G. abgeben, zur Erleichtung
der Methode und als Hülfsmittel fürs Gedächtnis
dienen ꝛc. – aber sie nun wie doch oft geschieht,
dem Schöpfer in den Plan seiner Schöpfung hin-
einlegen; und die Vollkommenheit und den Zusam-
menhang derselben darin suchen zu wollen, daß die
Geschöpfe in Rücksicht ihrer Form so sein Stufen-
weise auf einander folgten, wäre doch an sich schon
eine Schwachheit, wenn sie auch nicht, wie doch
der Fall ist, durch alle Erfahrung so ganz wider-
legt würde. Denn erstens ist schlechterdings noch
kein Körper bekannt, noch auch nach den obigen
bestimmten Begriffen der drey Naturreiche denkbar,
der ein wahres Bindungsglied zwischen zweyen der-
derselben abgeben könnte. Und anderseits finden
sich hingegen, zumal im Thierreich, ganze Classen,
und zahlreiche Geschlechter von einer so auszeichnen-
den Bildung, daß man sie auch bey der sorgfältig-
sten Anlage einer solchen Leiter der Natur doch nur
mit Mühe und nicht ohne sichtlichen Zwang irgend-
wo einschieden und unterbringen kann. So isolirt
ist z. B. die Classe der Vögel, das Geschlecht der
Schweine ꝛc. Und endlich wie soll es dann mit der
Einrollirung derjenigen Thiergattungen gehalten
werden, bey welchen die beiden Geschlechter eine
so durchaus gänzlich verschiedne Bildung haben,
wie z. B. bey den Schildläusen ꝛc.



Haupt-Quellen zur N. G. überhaupt.
aristotelis opera. gr. lat. ex ed. Gu. du Val. Paris.
1654, IV vol. fol. zumal im IIten B.
c. plinii secvndi historia mundi L. xxxvii. – ein paar
saubere und correcte Handausgaben sind die Leid-
ner, Elzevirische 1635. III. vol. 12. und die Zwey-
brücker 1783. V. vol. 8.
Conr. Gesner. Ulyß. Aldrovandus. Joh. Ray. Die hieher gehörigen Hauptwerke dieser
drey Männer werden anderwärts angeführt.
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[7/0027] Systems in der N. G. abgeben, zur Erleichtung der Methode und als Hülfsmittel fürs Gedächtnis dienen ꝛc. – aber sie nun wie doch oft geschieht, dem Schöpfer in den Plan seiner Schöpfung hin- einlegen; und die Vollkommenheit und den Zusam- menhang derselben darin suchen zu wollen, daß die Geschöpfe in Rücksicht ihrer Form so sein Stufen- weise auf einander folgten, wäre doch an sich schon eine Schwachheit, wenn sie auch nicht, wie doch der Fall ist, durch alle Erfahrung so ganz wider- legt würde. Denn erstens ist schlechterdings noch kein Körper bekannt, noch auch nach den obigen bestimmten Begriffen der drey Naturreiche denkbar, der ein wahres Bindungsglied zwischen zweyen der- derselben abgeben könnte. Und anderseits finden sich hingegen, zumal im Thierreich, ganze Classen, und zahlreiche Geschlechter von einer so auszeichnen- den Bildung, daß man sie auch bey der sorgfältig- sten Anlage einer solchen Leiter der Natur doch nur mit Mühe und nicht ohne sichtlichen Zwang irgend- wo einschieden und unterbringen kann. So isolirt ist z. B. die Classe der Vögel, das Geschlecht der Schweine ꝛc. Und endlich wie soll es dann mit der Einrollirung derjenigen Thiergattungen gehalten werden, bey welchen die beiden Geschlechter eine so durchaus gänzlich verschiedne Bildung haben, wie z. B. bey den Schildläusen ꝛc. Haupt-Quellen zur N. G. überhaupt. aristotelis opera. gr. lat. ex ed. Gu. du Val. Paris. 1654, IV vol. fol. zumal im IIten B. c. plinii secvndi historia mundi L. xxxvii. – ein paar saubere und correcte Handausgaben sind die Leid- ner, Elzevirische 1635. III. vol. 12. und die Zwey- brücker 1783. V. vol. 8. Conr. Gesner. Ulyß. Aldrovandus. Joh. Ray. Die hieher gehörigen Hauptwerke dieser drey Männer werden anderwärts angeführt.

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  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/27>, abgerufen am 24.11.2024.