In Ostindien. Ein ziemlich phlegmatisches Thier, was ungereizt nicht leicht Menschen an- fallen wird, aber in der Wuth fürchterlichen Gebrauch von seinem Horne zu machen weis. Am Ende der Oberlippe hat das Nashorn einen spitzigen schnabelförmigen sehr beweglichen Ha- ken, dessen es sich zum Anfassen und Aufheben kleiner Dinge doch ganz geschickt bedient. Im ganzen aber ist es ein ungelehriges Geschöpf. Sein Fell ist gefaltet, harsch und runzlicht. Das Horn sitzt bey ihm nicht wie andre Thier- hörner am Knochen fest, sondern ist blos mit der Haut verwachsen. Daß es mit dem Ele- phanten im ewigen Streit lebe, ist ein irriges Vorgeben; es flieht vor ihm.
buffon,supplement vol. III. tab. LXII. LXIII. vol. VI. tab. IV. V.
Ein äußerst plumpes, misgestaltes Thier, mit einem unförmlich großen Kopfe, ganz ungeheu- rem Rachen, dickem Leibe, kurzen Beinen etc.
Ein Blatt von J. E. Ridinger, 1748.
In Ostindien. Ein ziemlich phlegmatisches Thier, was ungereizt nicht leicht Menschen an- fallen wird, aber in der Wuth fürchterlichen Gebrauch von seinem Horne zu machen weis. Am Ende der Oberlippe hat das Nashorn einen spitzigen schnabelförmigen sehr beweglichen Ha- ken, dessen es sich zum Anfassen und Aufheben kleiner Dinge doch ganz geschickt bedient. Im ganzen aber ist es ein ungelehriges Geschöpf. Sein Fell ist gefaltet, harsch und runzlicht. Das Horn sitzt bey ihm nicht wie andre Thier- hörner am Knochen fest, sondern ist blos mit der Haut verwachsen. Daß es mit dem Ele- phanten im ewigen Streit lebe, ist ein irriges Vorgeben; es flieht vor ihm.
buffon,supplement vol. III. tab. LXII. LXIII. vol. VI. tab. IV. V.
Ein äußerst plumpes, misgestaltes Thier, mit einem unförmlich großen Kopfe, ganz ungeheu- rem Rachen, dickem Leibe, kurzen Beinen ꝛc.
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Ein Blatt von J. E. Ridinger, 1748.
In Ostindien. Ein ziemlich phlegmatisches
Thier, was ungereizt nicht leicht Menschen an-
fallen wird, aber in der Wuth fürchterlichen
Gebrauch von seinem Horne zu machen weis.
Am Ende der Oberlippe hat das Nashorn einen
spitzigen schnabelförmigen sehr beweglichen Ha-
ken, dessen es sich zum Anfassen und Aufheben
kleiner Dinge doch ganz geschickt bedient. Im
ganzen aber ist es ein ungelehriges Geschöpf.
Sein Fell ist gefaltet, harsch und runzlicht.
Das Horn sitzt bey ihm nicht wie andre Thier-
hörner am Knochen fest, sondern ist blos mit
der Haut verwachsen. Daß es mit dem Ele-
phanten im ewigen Streit lebe, ist ein irriges
Vorgeben; es flieht vor ihm.
2. bicornis. das africanische Nashorn. Rh. cor-
nibus duobus. incisoribus nullis. *
buffon, supplement vol. VI. tab. VI.
In Süd-Africa, am Cap ꝛc. Das zweyte
Horn ist kleiner und sitzt hinter dem erstern nach
der Stirne hinauf.
40. hippopotamvs. Dentes primores superio-
res remoti, inferiores procumbentes; lania-
rii inferiores incuruati, oblique truncati.
1. Amphibius. das Nilpferd, Wasserschwein.
buffon, supplement vol. III. tab. LXII.
LXIII. vol. VI. tab. IV. V.
Ein äußerst plumpes, misgestaltes Thier, mit
einem unförmlich großen Kopfe, ganz ungeheu-
rem Rachen, dickem Leibe, kurzen Beinen ꝛc.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/156>, abgerufen am 24.11.2024.
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