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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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Das Kameel findet sich noch hin und wieder
in Asien, zumal in den Wüsteneyen zwischen
Schina und Indien, wild, ist aber für den gan-
zen Orient das wichtigste Hausthier. Es kan
zehn und mehrere*) Centner tragen, und in
einem sanften Trabe zwölf Meilen in einem
Tage zurücklegen. Es kan lange hungern, und
frißt wie der Esel unnützes Futter, nemlich dor-
nichtes Buschwerk, was in den Wüsten in
Menge wächst, für kein anderes Säugethier
zur Nahrung taugt, und nur dem Kameele, das
deshalb mit knorpelartigen Lippen und Zahn-
fleisch versehen ist, geniesbar wird. Auch den
Durst kan dieses Thier mehrere Tage lang er-
dulden, säuft aber dafür ungeheuer viel auf
einmal, da sich dieses Wasser lange Zeit in sei-
nem Magen ziemlich unverändert erhält. Es
ist ein sanftmüthiges folgsames Thier, was
doch zur Brunstzeit leicht wütend wird, und
dann selbst seine Führer und Herren verkennt.
Beide, sowol diese, als die folgende Gattung
haben eine große Schwiele vorn an der Brust,
vier kleine an den Vorderfüßen, und zwey der-
gleichen an den Hinterfüßen, die ihnen zum
Aufstemmen dienen, wenn sie müde sind, und
sich niederlegen; und die schon bey den unge-
bornen Kameelen zu sehen sind, mithin nicht,
wie man hat behaupten wollen, erst in der
Folge durch das Niederknieen entstehen.

2. Bactrianus. das Trampelthier. (Fr. le cha-
meau
. Engl. the camel.) C. tophis dorsi
duobus
. *

buffon vol. XI. tab. XXII.

*) Fürer v. Haimensdorf versichert es sey im Stande
zwanzig Centner zu tragen.

Das Kameel findet sich noch hin und wieder
in Asien, zumal in den Wüsteneyen zwischen
Schina und Indien, wild, ist aber für den gan-
zen Orient das wichtigste Hausthier. Es kan
zehn und mehrere*) Centner tragen, und in
einem sanften Trabe zwölf Meilen in einem
Tage zurücklegen. Es kan lange hungern, und
frißt wie der Esel unnützes Futter, nemlich dor-
nichtes Buschwerk, was in den Wüsten in
Menge wächst, für kein anderes Säugethier
zur Nahrung taugt, und nur dem Kameele, das
deshalb mit knorpelartigen Lippen und Zahn-
fleisch versehen ist, geniesbar wird. Auch den
Durst kan dieses Thier mehrere Tage lang er-
dulden, säuft aber dafür ungeheuer viel auf
einmal, da sich dieses Wasser lange Zeit in sei-
nem Magen ziemlich unverändert erhält. Es
ist ein sanftmüthiges folgsames Thier, was
doch zur Brunstzeit leicht wütend wird, und
dann selbst seine Führer und Herren verkennt.
Beide, sowol diese, als die folgende Gattung
haben eine große Schwiele vorn an der Brust,
vier kleine an den Vorderfüßen, und zwey der-
gleichen an den Hinterfüßen, die ihnen zum
Aufstemmen dienen, wenn sie müde sind, und
sich niederlegen; und die schon bey den unge-
bornen Kameelen zu sehen sind, mithin nicht,
wie man hat behaupten wollen, erst in der
Folge durch das Niederknieen entstehen.

2. Bactrianus. das Trampelthier. (Fr. le cha-
meau
. Engl. the camel.) C. tophis dorsi
duobus
. *

buffon vol. XI. tab. XXII.

*) Fürer v. Haimensdorf versichert es sey im Stande
zwanzig Centner zu tragen.
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[114/0134] Das Kameel findet sich noch hin und wieder in Asien, zumal in den Wüsteneyen zwischen Schina und Indien, wild, ist aber für den gan- zen Orient das wichtigste Hausthier. Es kan zehn und mehrere *) Centner tragen, und in einem sanften Trabe zwölf Meilen in einem Tage zurücklegen. Es kan lange hungern, und frißt wie der Esel unnützes Futter, nemlich dor- nichtes Buschwerk, was in den Wüsten in Menge wächst, für kein anderes Säugethier zur Nahrung taugt, und nur dem Kameele, das deshalb mit knorpelartigen Lippen und Zahn- fleisch versehen ist, geniesbar wird. Auch den Durst kan dieses Thier mehrere Tage lang er- dulden, säuft aber dafür ungeheuer viel auf einmal, da sich dieses Wasser lange Zeit in sei- nem Magen ziemlich unverändert erhält. Es ist ein sanftmüthiges folgsames Thier, was doch zur Brunstzeit leicht wütend wird, und dann selbst seine Führer und Herren verkennt. Beide, sowol diese, als die folgende Gattung haben eine große Schwiele vorn an der Brust, vier kleine an den Vorderfüßen, und zwey der- gleichen an den Hinterfüßen, die ihnen zum Aufstemmen dienen, wenn sie müde sind, und sich niederlegen; und die schon bey den unge- bornen Kameelen zu sehen sind, mithin nicht, wie man hat behaupten wollen, erst in der Folge durch das Niederknieen entstehen. 2. Bactrianus. das Trampelthier. (Fr. le cha- meau. Engl. the camel.) C. tophis dorsi duobus. * buffon vol. XI. tab. XXII. *) Fürer v. Haimensdorf versichert es sey im Stande zwanzig Centner zu tragen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/134>, abgerufen am 21.11.2024.