ihren Hölen hervor, balgen sich und spielen mit einander. Ihr Fleisch ist eßbar und wohlschme- ckend, wie Spanferckel. Gegen den Winter werden sie so fett, daß oft eins bey 20 Pfund wiegt. Sie schlafen alsdann vom October bis in den Aprill; und nachdem der Winter hart oder gelind werden wird, vermachen sie den Eingang zu ihren Hölen fester oder lockerer. In der Tattarey nisten sie unter den Rhabarber und sollen dadurch dessen Fortkommen befördern.*)
2. +. Citellus. das Erdzeiselgen, Suslik, mus noricus. M. corpore longiore, capite parvo, pedibus brevibus pentadactylis. *
pallas, Nov. Comm. Petrop. Tom. XIV. tab. 21.
Dieses artige kleine Geschöpf, deren wir zwey, die uns vom Carpathischen Gebürge zuge- schickt worden, lebendig unter Augen haben, steht vollkommen zwischen dem Murmelthier und Hamster in der Mitte. Die äusere Gestalt und Farbe, auch die Sitten sind völlig wie vom Mur- melthier. Es hat aber nur die Grösse vom Ham- ster, auch so wie dieser Backentaschen etc. Nur, statt daß der Hamster fettes Erdreich liebt, so baut hingeges das Erdzeiselchen in dürren san- dichten oder thonichten Boden. Es findet sich in Oesterreich, und Böhmen, doch nur in ge- ringer Anzal; in gröster Menge hingegen in Ungarn, Polen und Sibirien. Die unsrigen fressen Getraide, Obst, Brod etc. und über alles gern Fleisch. Sie werden von den Calmuken geges- sen; die Ungrischen Bauern aber streifen ihnen das ganze Fell ab, und brauchens zum Gelbbeutel. Wir begreifen nicht, wie man dem Erdzeiselgen
*)bell'sTravels I, p. 311.
ihren Hölen hervor, balgen sich und spielen mit einander. Ihr Fleisch ist eßbar und wohlschme- ckend, wie Spanferckel. Gegen den Winter werden sie so fett, daß oft eins bey 20 Pfund wiegt. Sie schlafen alsdann vom October bis in den Aprill; und nachdem der Winter hart oder gelind werden wird, vermachen sie den Eingang zu ihren Hölen fester oder lockerer. In der Tattarey nisten sie unter den Rhabarber und sollen dadurch dessen Fortkommen befördern.*)
2. †. Citellus. das Erdzeiselgen, Suslik, mus noricus. M. corpore longiore, capite parvo, pedibus brevibus pentadactylis. *
pallas, Nov. Comm. Petrop. Tom. XIV. tab. 21.
Dieses artige kleine Geschöpf, deren wir zwey, die uns vom Carpathischen Gebürge zuge- schickt worden, lebendig unter Augen haben, steht vollkommen zwischen dem Murmelthier und Hamster in der Mitte. Die äusere Gestalt und Farbe, auch die Sitten sind völlig wie vom Mur- melthier. Es hat aber nur die Grösse vom Ham- ster, auch so wie dieser Backentaschen ꝛc. Nur, statt daß der Hamster fettes Erdreich liebt, so baut hingeges das Erdzeiselchen in dürren san- dichten oder thonichten Boden. Es findet sich in Oesterreich, und Böhmen, doch nur in ge- ringer Anzal; in gröster Menge hingegen in Ungarn, Polen und Sibirien. Die unsrigen fressen Getraide, Obst, Brod ꝛc. und über alles gern Fleisch. Sie werden von den Calmuken geges- sen; die Ungrischen Bauern aber streifen ihnen das ganze Fell ab, und brauchens zum Gelbbeutel. Wir begreifen nicht, wie man dem Erdzeiselgen
*)bell'sTravels I, p. 311.
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ihren Hölen hervor, balgen sich und spielen mit
einander. Ihr Fleisch ist eßbar und wohlschme-
ckend, wie Spanferckel. Gegen den Winter
werden sie so fett, daß oft eins bey 20 Pfund
wiegt. Sie schlafen alsdann vom October bis
in den Aprill; und nachdem der Winter hart
oder gelind werden wird, vermachen sie den
Eingang zu ihren Hölen fester oder lockerer. In
der Tattarey nisten sie unter den Rhabarber und
sollen dadurch dessen Fortkommen befördern. *)
2. †. Citellus. das Erdzeiselgen, Suslik,
mus noricus. M. corpore longiore, capite
parvo, pedibus brevibus pentadactylis. *
pallas, Nov. Comm. Petrop. Tom.
XIV. tab. 21.
Dieses artige kleine Geschöpf, deren wir
zwey, die uns vom Carpathischen Gebürge zuge-
schickt worden, lebendig unter Augen haben,
steht vollkommen zwischen dem Murmelthier und
Hamster in der Mitte. Die äusere Gestalt und
Farbe, auch die Sitten sind völlig wie vom Mur-
melthier. Es hat aber nur die Grösse vom Ham-
ster, auch so wie dieser Backentaschen ꝛc. Nur,
statt daß der Hamster fettes Erdreich liebt, so
baut hingeges das Erdzeiselchen in dürren san-
dichten oder thonichten Boden. Es findet sich
in Oesterreich, und Böhmen, doch nur in ge-
ringer Anzal; in gröster Menge hingegen in
Ungarn, Polen und Sibirien. Die unsrigen
fressen Getraide, Obst, Brod ꝛc. und über alles
gern Fleisch. Sie werden von den Calmuken geges-
sen; die Ungrischen Bauern aber streifen ihnen das
ganze Fell ab, und brauchens zum Gelbbeutel.
Wir begreifen nicht, wie man dem Erdzeiselgen
*) bell's Travels I, p. 311.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/91>, abgerufen am 09.11.2024.
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