Obi und am Baikal See, werden im Winter grau, und geben dann das bekannte Grauwerk (petit gris), das Büffon mit Unrecht von einer be- sondern grossen Nordamerikanischen Gattung ab- leitet, und wovon der Bauch unter dem Na- men von Vebam zu Futtern verarbeitet wird. Zuweilen finden sich auch schwarze Eichhörn- chen; seltner Schneeweisse mit Rosenrothen Augen; auch haben wir ein weiß- und schwarz geflecktes aus dem Gothaischen gesehn.
13. glis. Cauda rotunda, in apice crassior.
Leben nicht wie die Eichhörnchen auf den Bäumen, sondern auf der Erde, und nisten meist unter derselben.
1. +. Esculentus. der Siebenschläfer, Ratz, Bilch die Rellmaus, Le Loir. G. griseus, subtus albidus auriculis rotundatis, nudis. *
Valvassor Ehre des Herzogth. Krain, Th. I. S. 437. u. f.
Der Siebenschläfer ist der wahre glis der Al- ten, den sie als Delicatesse verspeisten*), und in eigenen glirariis**) mästeten. Er ist im südlichern Europa, auch hier um Göttingen zu Hause, hat ein ungemein weiches schönes Fell fast wie Grauwerk, ledt in Eichen- und Buchen- wäldern, nistet in hole Bäume; und hält lan- gen und sehr festen Winterschlaf.
2. +. Quercinus. die Eichelmaus, grosse Ha- selmaus, Le Lerot. G. rufus, macula nigra sub oculis, auriculis ovatis, erectis. *
*)apicivs VIII. 9.
**)varro de R. R. III. 15.
Obi und am Baikal See, werden im Winter grau, und geben dann das bekannte Grauwerk (petit gris), das Büffon mit Unrecht von einer be- sondern grossen Nordamerikanischen Gattung ab- leitet, und wovon der Bauch unter dem Na- men von Vebam zu Futtern verarbeitet wird. Zuweilen finden sich auch schwarze Eichhörn- chen; seltner Schneeweisse mit Rosenrothen Augen; auch haben wir ein weiß- und schwarz geflecktes aus dem Gothaischen gesehn.
13. glis. Cauda rotunda, in apice crassior.
Leben nicht wie die Eichhörnchen auf den Bäumen, sondern auf der Erde, und nisten meist unter derselben.
1. †. Esculentus. der Siebenschläfer, Ratz, Bilch die Rellmaus, Le Loir. G. griseus, subtus albidus auriculis rotundatis, nudis. *
Valvassor Ehre des Herzogth. Krain, Th. I. S. 437. u. f.
Der Siebenschläfer ist der wahre glis der Al- ten, den sie als Delicatesse verspeisten*), und in eigenen glirariis**) mästeten. Er ist im südlichern Europa, auch hier um Göttingen zu Hause, hat ein ungemein weiches schönes Fell fast wie Grauwerk, ledt in Eichen- und Buchen- wäldern, nistet in hole Bäume; und hält lan- gen und sehr festen Winterschlaf.
2. †. Quercinus. die Eichelmaus, grosse Ha- selmaus, Le Lérot. G. rufus, macula nigra sub oculis, auriculis ovatis, erectis. *
*)apicivs VIII. 9.
**)varro de R. R. III. 15.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000023"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><prendition="#l1em"><pbfacs="#f0089"xml:id="pb077_0001"n="77"/>
Obi und am Baikal See, werden im Winter grau,<lb/>
und geben dann das bekannte Grauwerk (<hirendition="#aq">petit<lb/>
gris</hi>), das Büffon mit Unrecht von einer be-<lb/>
sondern grossen Nordamerikanischen Gattung ab-<lb/>
leitet, und wovon der Bauch unter dem Na-<lb/>
men von Vebam zu Futtern verarbeitet wird.<lb/>
Zuweilen finden sich auch schwarze Eichhörn-<lb/>
chen; seltner Schneeweisse mit Rosenrothen<lb/>
Augen; auch haben wir ein weiß- und schwarz<lb/>
geflecktes aus dem Gothaischen gesehn.</p><prendition="#indent-1">13. <hirendition="#aq"><hirendition="#k"><hirendition="#g">glis</hi></hi>. Cauda rotunda, in apice crassior</hi>.</p><prendition="#l1em">Leben nicht wie die Eichhörnchen auf den<lb/>
Bäumen, sondern auf der Erde, und nisten<lb/>
meist unter derselben.</p><prendition="#indent-2">1. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Esculentus</hi></hi>. der Siebenschläfer, Ratz,<lb/>
Bilch die Rellmaus, <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Le Loir</hi>. G. griseus,<lb/>
subtus albidus auriculis rotundatis, nudis</hi>. *</p><prendition="#l2em">Valvassor Ehre des Herzogth. Krain, Th.<lb/>
I. S. 437. u. f.</p><prendition="#l1em">Der Siebenschläfer ist der wahre <hirendition="#aq">glis</hi> der Al-<lb/>
ten, den sie als Delicatesse verspeisten<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p><hirendition="#aq"><hirendition="#k"><hirendition="#g">apicivs</hi></hi></hi> VIII. 9.</p></note>, und<lb/>
in eigenen <hirendition="#aq">glirariis</hi><noteanchored="true"place="foot"n="**)"><p><hirendition="#aq"><hirendition="#k"><hirendition="#g">varro</hi></hi> de R. R</hi>. III. 15.</p></note> mästeten. Er ist im<lb/>
südlichern Europa, auch hier um Göttingen zu<lb/>
Hause, hat ein ungemein weiches schönes Fell<lb/>
fast wie Grauwerk, ledt in Eichen- und Buchen-<lb/>
wäldern, nistet in hole Bäume; und hält lan-<lb/>
gen und sehr festen Winterschlaf.</p><prendition="#indent-2">2. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Quercinus</hi></hi>. die Eichelmaus, grosse Ha-<lb/>
selmaus, <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Le Lérot</hi>. G. rufus, macula nigra<lb/>
sub oculis, auriculis ovatis, erectis</hi>. *</p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[77/0089]
Obi und am Baikal See, werden im Winter grau,
und geben dann das bekannte Grauwerk (petit
gris), das Büffon mit Unrecht von einer be-
sondern grossen Nordamerikanischen Gattung ab-
leitet, und wovon der Bauch unter dem Na-
men von Vebam zu Futtern verarbeitet wird.
Zuweilen finden sich auch schwarze Eichhörn-
chen; seltner Schneeweisse mit Rosenrothen
Augen; auch haben wir ein weiß- und schwarz
geflecktes aus dem Gothaischen gesehn.
13. glis. Cauda rotunda, in apice crassior.
Leben nicht wie die Eichhörnchen auf den
Bäumen, sondern auf der Erde, und nisten
meist unter derselben.
1. †. Esculentus. der Siebenschläfer, Ratz,
Bilch die Rellmaus, Le Loir. G. griseus,
subtus albidus auriculis rotundatis, nudis. *
Valvassor Ehre des Herzogth. Krain, Th.
I. S. 437. u. f.
Der Siebenschläfer ist der wahre glis der Al-
ten, den sie als Delicatesse verspeisten *), und
in eigenen glirariis **) mästeten. Er ist im
südlichern Europa, auch hier um Göttingen zu
Hause, hat ein ungemein weiches schönes Fell
fast wie Grauwerk, ledt in Eichen- und Buchen-
wäldern, nistet in hole Bäume; und hält lan-
gen und sehr festen Winterschlaf.
2. †. Quercinus. die Eichelmaus, grosse Ha-
selmaus, Le Lérot. G. rufus, macula nigra
sub oculis, auriculis ovatis, erectis. *
*) apicivs VIII. 9.
**) varro de R. R. III. 15.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/89>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.