ganz unbekannte Gewächse, wie die grossen ge- schuppten, aber astichen Stücke in den Wür- minghäuser Schiefern, die wir auf eine Art von Opuntia zu deuten geneigt wären.
Die hieher gehörigen Hölzer sind von zwey- erley Art, theils nemlich noch brennbar, har- zicht, (Lignum fossile bituminosum) meist alaunhaltig, wie die vom Herrn Prof. Holl- mann beschriebne unermeßliche Menge, die bey Münden und zwar in der sonderbarsten La- ge, wie in einem Schieferbruch gegraben wor- den. Theils aber versteinert (Lithoxylon) und zwar meist in Jaspis von ausnehmender Härte und schönen Farben, wie in Sibirien, in Ungern, bey Coburg etc. woher wir ausseror- dentliche Stücke mit Aesten, und deutlichen Spuren der ehemaligen Zasern, und von den seltensten hellgrünen Farben besitzen. Zu den merkwürdigsten gehören solche Stücke die am einen Ende agatisirt sind, und am andern noch sich anbrennen lassen*), und folgends die schon verarbeitet gewesenen, und nachher ver- steinerten Hölzer, dergleichen in Herkulan ge- funden seyn sollen**).
Würkliche Früchte sind wol äusserst selten oder gar nie versteint angetroffen worden.
*)delvcLettres Vol. VI. pag. 623.
**)vougeroux de bondarotRecherch. sur l' Herculanum p. 38.
ganz unbekannte Gewächse, wie die grossen ge- schuppten, aber astichen Stücke in den Wür- minghäuser Schiefern, die wir auf eine Art von Opuntia zu deuten geneigt wären.
Die hieher gehörigen Hölzer sind von zwey- erley Art, theils nemlich noch brennbar, har- zicht, (Lignum fossile bituminosum) meist alaunhaltig, wie die vom Herrn Prof. Holl- mann beschriebne unermeßliche Menge, die bey Münden und zwar in der sonderbarsten La- ge, wie in einem Schieferbruch gegraben wor- den. Theils aber versteinert (Lithoxylon) und zwar meist in Jaspis von ausnehmender Härte und schönen Farben, wie in Sibirien, in Ungern, bey Coburg ꝛc. woher wir ausseror- dentliche Stücke mit Aesten, und deutlichen Spuren der ehemaligen Zasern, und von den seltensten hellgrünen Farben besitzen. Zu den merkwürdigsten gehören solche Stücke die am einen Ende agatisirt sind, und am andern noch sich anbrennen lassen*), und folgends die schon verarbeitet gewesenen, und nachher ver- steinerten Hölzer, dergleichen in Herkulan ge- funden seyn sollen**).
Würkliche Früchte sind wol äusserst selten oder gar nie versteint angetroffen worden.
*)delvcLettres Vol. VI. pag. 623.
**)vougeroux de bondarotRecherch. sur l' Herculanum p. 38.
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ganz unbekannte Gewächse, wie die grossen ge-
schuppten, aber astichen Stücke in den Wür-
minghäuser Schiefern, die wir auf eine Art
von Opuntia zu deuten geneigt wären.
Die hieher gehörigen Hölzer sind von zwey-
erley Art, theils nemlich noch brennbar, har-
zicht, (Lignum fossile bituminosum) meist
alaunhaltig, wie die vom Herrn Prof. Holl-
mann beschriebne unermeßliche Menge, die
bey Münden und zwar in der sonderbarsten La-
ge, wie in einem Schieferbruch gegraben wor-
den. Theils aber versteinert (Lithoxylon)
und zwar meist in Jaspis von ausnehmender
Härte und schönen Farben, wie in Sibirien,
in Ungern, bey Coburg ꝛc. woher wir ausseror-
dentliche Stücke mit Aesten, und deutlichen
Spuren der ehemaligen Zasern, und von den
seltensten hellgrünen Farben besitzen. Zu
den merkwürdigsten gehören solche Stücke die
am einen Ende agatisirt sind, und am andern
noch sich anbrennen lassen *), und folgends die
schon verarbeitet gewesenen, und nachher ver-
steinerten Hölzer, dergleichen in Herkulan ge-
funden seyn sollen **).
Würkliche Früchte sind wol äusserst selten
oder gar nie versteint angetroffen worden.
*) delvc Lettres Vol. VI. pag. 623.
**) vougeroux de bondarot Recherch. sur l'
Herculanum p. 38.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/572>, abgerufen am 22.11.2024.
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