Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

Mitte am stärksten, also fast spindelförmig,
theils an einer Seite eingefurcht, u. s. w.*)

Hieher gehören auch wohl die Doppelröh-
ren, ein wunderbares, und so viel wir wissen,
noch nirgend beschriebnes Petrefact, das wir
oft, aber immer nur in Bruchstücken am Fuß
des Heinbergs gefunden haben, und das aus
zwey völlig cylindrischen und parallel laufenden
Röhren besteht, die in eine gemeinschaftliche et-
was breit gedruckte Schaale eingeschlossen sind
(Taf. III. Fig. 15.).

Wir gehen zu einer andern Ordnung von
Würmern über. 3) cartilaginea, die
ebenfalls unter den Petrefacten überaus zahl-
reich sind. Es gehören dahin Echiniten oder
Seeigel von mancherley Bildung und Grösse,
die meist in Kalk- oder Feuerstein gefunden wer-
den: und im letztern Fall, zumal wenn sie klein
aber hochgewölbt sind, Knopfsteine oder Krö-
tensteine heissen. Die sogenannten Juden-
steine, (die spatiche Textur, und meist die
Grösse und Gestalt einer Olive haben), sind nun-
mehr ganz zuverlässig für Echinitenstacheln er-
kannt worden.

Die Encriniten und Pentacriniten zwey
prächtige und überaus merkwürdige Petrefacten-
arten bestehen aus zwey Haupttheilen: aus dem

*) m. r. rosinvs de belemnitis et alveolis. Francohus.
1728. 4. eine fast ganz unbekannte Schrift eines
sonst berühmten Verfassers.

Mitte am stärksten, also fast spindelförmig,
theils an einer Seite eingefurcht, u. s. w.*)

Hieher gehören auch wohl die Doppelröh-
ren, ein wunderbares, und so viel wir wissen,
noch nirgend beschriebnes Petrefact, das wir
oft, aber immer nur in Bruchstücken am Fuß
des Heinbergs gefunden haben, und das aus
zwey völlig cylindrischen und parallel laufenden
Röhren besteht, die in eine gemeinschaftliche et-
was breit gedruckte Schaale eingeschlossen sind
(Taf. III. Fig. 15.).

Wir gehen zu einer andern Ordnung von
Würmern über. 3) cartilaginea, die
ebenfalls unter den Petrefacten überaus zahl-
reich sind. Es gehören dahin Echiniten oder
Seeigel von mancherley Bildung und Grösse,
die meist in Kalk- oder Feuerstein gefunden wer-
den: und im letztern Fall, zumal wenn sie klein
aber hochgewölbt sind, Knopfsteine oder Krö-
tensteine heissen. Die sogenannten Juden-
steine, (die spatiche Textur, und meist die
Grösse und Gestalt einer Olive haben), sind nun-
mehr ganz zuverlässig für Echinitenstacheln er-
kannt worden.

Die Encriniten und Pentacriniten zwey
prächtige und überaus merkwürdige Petrefacten-
arten bestehen aus zwey Haupttheilen: aus dem

*) m. r. rosinvs de belemnitis et alveolis. Francohus.
1728. 4. eine fast ganz unbekannte Schrift eines
sonst berühmten Verfassers.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0569" xml:id="pb557_0001" n="557"/>
Mitte am stärksten, also fast spindelförmig,<lb/>
theils an einer Seite eingefurcht, u. s. w.<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">m. r. <hi rendition="#g">rosinvs</hi></hi><hi rendition="#i">de belemnitis et alveolis</hi>. Francohus.</hi><lb/>
1728. 4. eine fast ganz unbekannte Schrift eines<lb/>
sonst berühmten Verfassers.</p></note></p>
              <p>Hieher gehören auch wohl die Doppelröh-<lb/>
ren, ein wunderbares, und so viel wir wissen,<lb/>
noch nirgend beschriebnes Petrefact, das wir<lb/>
oft, aber immer nur in Bruchstücken am Fuß<lb/>
des Heinbergs gefunden haben, und das aus<lb/>
zwey völlig cylindrischen und parallel laufenden<lb/>
Röhren besteht, die in eine gemeinschaftliche et-<lb/>
was breit gedruckte Schaale eingeschlossen sind<lb/>
(Taf. III. Fig. 15.).</p>
              <p>Wir gehen zu einer andern Ordnung von<lb/>
Würmern über. 3) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">cartilaginea</hi></hi></hi>, die<lb/>
ebenfalls unter den Petrefacten überaus zahl-<lb/>
reich sind. Es gehören dahin Echiniten oder<lb/>
Seeigel von mancherley Bildung und Grösse,<lb/>
die meist in Kalk- oder Feuerstein gefunden wer-<lb/>
den: und im letztern Fall, zumal wenn sie klein<lb/>
aber hochgewölbt sind, Knopfsteine oder Krö-<lb/>
tensteine heissen. Die sogenannten Juden-<lb/>
steine, (die spatiche Textur, und meist die<lb/>
Grösse und Gestalt einer Olive haben), sind nun-<lb/>
mehr ganz zuverlässig für Echinitenstacheln er-<lb/>
kannt worden.</p>
              <p>Die Encriniten und Pentacriniten zwey<lb/>
prächtige und überaus merkwürdige Petrefacten-<lb/>
arten bestehen aus zwey Haupttheilen: aus dem<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[557/0569] Mitte am stärksten, also fast spindelförmig, theils an einer Seite eingefurcht, u. s. w. *) Hieher gehören auch wohl die Doppelröh- ren, ein wunderbares, und so viel wir wissen, noch nirgend beschriebnes Petrefact, das wir oft, aber immer nur in Bruchstücken am Fuß des Heinbergs gefunden haben, und das aus zwey völlig cylindrischen und parallel laufenden Röhren besteht, die in eine gemeinschaftliche et- was breit gedruckte Schaale eingeschlossen sind (Taf. III. Fig. 15.). Wir gehen zu einer andern Ordnung von Würmern über. 3) cartilaginea, die ebenfalls unter den Petrefacten überaus zahl- reich sind. Es gehören dahin Echiniten oder Seeigel von mancherley Bildung und Grösse, die meist in Kalk- oder Feuerstein gefunden wer- den: und im letztern Fall, zumal wenn sie klein aber hochgewölbt sind, Knopfsteine oder Krö- tensteine heissen. Die sogenannten Juden- steine, (die spatiche Textur, und meist die Grösse und Gestalt einer Olive haben), sind nun- mehr ganz zuverlässig für Echinitenstacheln er- kannt worden. Die Encriniten und Pentacriniten zwey prächtige und überaus merkwürdige Petrefacten- arten bestehen aus zwey Haupttheilen: aus dem *) m. r. rosinvs de belemnitis et alveolis. Francohus. 1728. 4. eine fast ganz unbekannte Schrift eines sonst berühmten Verfassers.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/569
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 557. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/569>, abgerufen am 22.11.2024.