Umbernestern zwischen dem Würminghäuser Schiefer vor uns haben.
Ferner die unzählige Schaar der Ammo- niten von der Grösse eines Wagenrads an bis zu der von einer kleinen Linse, folgends von so mancherley Bildung, die sich im ganzen auf drey Hauptarten zurück bringen läßt. Nemlich a) mit cylindrischen Windungen und runden Rük- ken; b) mit eckichten knotichten Windungen und breiten Rücken; und c) mit flachen Win- dungen und scharfen Rücken.
Dann die Lituiten mit von einander ab- stehenden Gewinden, deren dickeres Ende in eine gerade Röhre auslauft: und die kleinen Linsensteine (Lenticulates, Helicites, lapis numularis) die aussen mit zwey glatten bauchi- gen Schaalen belegt sind, aber inwendig eine überaus zarte vielkammerige Spiralwindung von ansehnlicher Länge enthalten.
Zu den Schnecken ohne innere Concamera- tionen (Cochleae Monothalamiae) gehören die Volutiten, Coniten, Bulliten, Buc- ciniren, Muriciten, Nerititen etc.
Wol 50 Arten von Turbiniten; auch ver- steinte Deckel von einigen, oder sogenannte Venusnabel.
Strombiten ebenfalls von vielerley Ar- ten, theils über Fuß lang, wie die von Cour- tagnon in Champagne: theils die ganz beson- dern aber seltnen Stücken mit doppelten Ge-
Umbernestern zwischen dem Würminghäuser Schiefer vor uns haben.
Ferner die unzählige Schaar der Ammo- niten von der Grösse eines Wagenrads an bis zu der von einer kleinen Linse, folgends von so mancherley Bildung, die sich im ganzen auf drey Hauptarten zurück bringen läßt. Nemlich a) mit cylindrischen Windungen und runden Rük- ken; b) mit eckichten knotichten Windungen und breiten Rücken; und c) mit flachen Win- dungen und scharfen Rücken.
Dann die Lituiten mit von einander ab- stehenden Gewinden, deren dickeres Ende in eine gerade Röhre auslauft: und die kleinen Linsensteine (Lenticulates, Helicites, lapis numularis) die aussen mit zwey glatten bauchi- gen Schaalen belegt sind, aber inwendig eine überaus zarte vielkammerige Spiralwindung von ansehnlicher Länge enthalten.
Zu den Schnecken ohne innere Concamera- tionen (Cochleae Monothalamiae) gehören die Volutiten, Coniten, Bulliten, Buc- ciniren, Muriciten, Nerititen ꝛc.
Wol 50 Arten von Turbiniten; auch ver- steinte Deckel von einigen, oder sogenannte Venusnabel.
Strombiten ebenfalls von vielerley Ar- ten, theils über Fuß lang, wie die von Cour- tagnon in Champagne: theils die ganz beson- dern aber seltnen Stücken mit doppelten Ge-
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Umbernestern zwischen dem Würminghäuser
Schiefer vor uns haben.
Ferner die unzählige Schaar der Ammo-
niten von der Grösse eines Wagenrads an bis
zu der von einer kleinen Linse, folgends von so
mancherley Bildung, die sich im ganzen auf drey
Hauptarten zurück bringen läßt. Nemlich a)
mit cylindrischen Windungen und runden Rük-
ken; b) mit eckichten knotichten Windungen
und breiten Rücken; und c) mit flachen Win-
dungen und scharfen Rücken.
Dann die Lituiten mit von einander ab-
stehenden Gewinden, deren dickeres Ende in
eine gerade Röhre auslauft: und die kleinen
Linsensteine (Lenticulates, Helicites, lapis
numularis) die aussen mit zwey glatten bauchi-
gen Schaalen belegt sind, aber inwendig eine
überaus zarte vielkammerige Spiralwindung
von ansehnlicher Länge enthalten.
Zu den Schnecken ohne innere Concamera-
tionen (Cochleae Monothalamiae) gehören
die Volutiten, Coniten, Bulliten, Buc-
ciniren, Muriciten, Nerititen ꝛc.
Wol 50 Arten von Turbiniten; auch ver-
steinte Deckel von einigen, oder sogenannte
Venusnabel.
Strombiten ebenfalls von vielerley Ar-
ten, theils über Fuß lang, wie die von Cour-
tagnon in Champagne: theils die ganz beson-
dern aber seltnen Stücken mit doppelten Ge-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 555. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/567>, abgerufen am 22.11.2024.
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