Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

nae longitudine thoracis. Abdomen depres-
sum sublobatum
.

Vielleicht das weitläufigste aller Thiergeschlech-
ter. Die mehresten Säugethiere und Vögel mö-
gen wol ihre Läuse haben: und selbst Fische, ja
sogar manche Insecten, wie die Bienen etc. sind
mit dergleichen Ungeziefer geplagt.

1. +. Humanus. Die Kopflaus und Kleider-
laus. P. humanus. *

Das ekelhafte Thier vermehrt sich schnell und
häufig: und wird nicht nur der Reinlichkeit, son-
dern auch der Gesundheit selbst äusserst nachthei-
lig, daher auch die alten Yncas in Peru dieses
Ungeziefer lieber als Tribut von ihren armen
Unterthanen annahmen um sie nur zugleich da-
von zu befreyen*). Bey den Möhren sind die
Läuse schwarz: daß sie sich aber wie Oviedo u. a.
behaupten, auf den Schiffen verlöhren, wenn
diese die Linie passiren ist leider eine Fabel.

77. pulex. Floh. Pedes 6 saltatorii: oculi
2. Antennae filiformes. Os rostro inflexo,
setaceo, aculeum recondente. Abdomen com-
pressum
.

1. +. Irritans. P. proboscide corpore bre-
viore
. *

Der Floh findet sich auch auf Hunden, Katzen,
Igeln etc. und ist fast eben so weit als der Mensch
über die Erde verbreitet: doch findet er sich nicht
im äussersten Norden, an der Baffinsbay etc. Er
kan alt werden: wenigstens hat man Beyspiele
daß Flöhe sechs Jahre lang an kleinen goldnen

*) garcilasso de la vega l. c. p. 105. 202.
203. 205.

nae longitudine thoracis. Abdomen depres-
sum sublobatum
.

Vielleicht das weitläufigste aller Thiergeschlech-
ter. Die mehresten Säugethiere und Vögel mö-
gen wol ihre Läuse haben: und selbst Fische, ja
sogar manche Insecten, wie die Bienen ꝛc. sind
mit dergleichen Ungeziefer geplagt.

1. †. Humanus. Die Kopflaus und Kleider-
laus. P. humanus. *

Das ekelhafte Thier vermehrt sich schnell und
häufig: und wird nicht nur der Reinlichkeit, son-
dern auch der Gesundheit selbst äusserst nachthei-
lig, daher auch die alten Yncas in Peru dieses
Ungeziefer lieber als Tribut von ihren armen
Unterthanen annahmen um sie nur zugleich da-
von zu befreyen*). Bey den Möhren sind die
Läuse schwarz: daß sie sich aber wie Oviedo u. a.
behaupten, auf den Schiffen verlöhren, wenn
diese die Linie passiren ist leider eine Fabel.

77. pulex. Floh. Pedes 6 saltatorii: oculi
2. Antennae filiformes. Os rostro inflexo,
setaceo, aculeum recondente. Abdomen com-
pressum
.

1. †. Irritans. P. proboscide corpore bre-
viore
. *

Der Floh findet sich auch auf Hunden, Katzen,
Igeln ꝛc. und ist fast eben so weit als der Mensch
über die Erde verbreitet: doch findet er sich nicht
im äussersten Norden, an der Baffinsbay ꝛc. Er
kan alt werden: wenigstens hat man Beyspiele
daß Flöhe sechs Jahre lang an kleinen goldnen

*) garcilasso de la vega l. c. p. 105. 202.
203. 205.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#indent-1"><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0404" xml:id="pb392_0001" n="392"/>
nae longitudine thoracis. Abdomen depres-<lb/>
sum sublobatum</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Vielleicht das weitläufigste aller Thiergeschlech-<lb/>
ter. Die mehresten Säugethiere und Vögel mö-<lb/>
gen wol ihre Läuse haben: und selbst Fische, ja<lb/>
sogar manche Insecten, wie die Bienen &#xA75B;c. sind<lb/>
mit dergleichen Ungeziefer geplagt.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Humanus</hi></hi>. Die Kopflaus und Kleider-<lb/>
laus. <hi rendition="#aq">P. humanus</hi>. *</p>
            <p rendition="#l1em">Das ekelhafte Thier vermehrt sich schnell und<lb/>
häufig: und wird nicht nur der Reinlichkeit, son-<lb/>
dern auch der Gesundheit selbst äusserst nachthei-<lb/>
lig, daher auch die alten Yncas in Peru dieses<lb/>
Ungeziefer lieber als Tribut von ihren armen<lb/>
Unterthanen annahmen um sie nur zugleich da-<lb/>
von zu befreyen<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">garcilasso de la vega</hi></hi> l. c. p</hi>. 105. 202.<lb/>
203. 205.</p></note>. Bey den Möhren sind die<lb/>
Läuse schwarz: daß sie sich aber wie Oviedo u. a.<lb/>
behaupten, auf den Schiffen verlöhren, wenn<lb/>
diese die Linie passiren ist leider eine Fabel.</p>
            <p rendition="#indent-1">77. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">pulex</hi></hi></hi>. Floh. <hi rendition="#aq">Pedes</hi> 6 <hi rendition="#aq">saltatorii: oculi</hi><lb/>
2. <hi rendition="#aq">Antennae filiformes. Os rostro inflexo,<lb/>
setaceo, aculeum recondente. Abdomen com-<lb/>
pressum</hi>.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Irritans</hi>. P. proboscide corpore bre-<lb/>
viore</hi>. *<hi rendition="#aq"/></p>
            <p rendition="#l1em">Der Floh findet sich auch auf Hunden, Katzen,<lb/>
Igeln &#xA75B;c. und ist fast eben so weit als der Mensch<lb/>
über die Erde verbreitet: doch findet er sich nicht<lb/>
im äussersten Norden, an der Baffinsbay &#xA75B;c. Er<lb/>
kan alt werden: wenigstens hat man Beyspiele<lb/>
daß Flöhe sechs Jahre lang an kleinen goldnen<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[392/0404] nae longitudine thoracis. Abdomen depres- sum sublobatum. Vielleicht das weitläufigste aller Thiergeschlech- ter. Die mehresten Säugethiere und Vögel mö- gen wol ihre Läuse haben: und selbst Fische, ja sogar manche Insecten, wie die Bienen ꝛc. sind mit dergleichen Ungeziefer geplagt. 1. †. Humanus. Die Kopflaus und Kleider- laus. P. humanus. * Das ekelhafte Thier vermehrt sich schnell und häufig: und wird nicht nur der Reinlichkeit, son- dern auch der Gesundheit selbst äusserst nachthei- lig, daher auch die alten Yncas in Peru dieses Ungeziefer lieber als Tribut von ihren armen Unterthanen annahmen um sie nur zugleich da- von zu befreyen *). Bey den Möhren sind die Läuse schwarz: daß sie sich aber wie Oviedo u. a. behaupten, auf den Schiffen verlöhren, wenn diese die Linie passiren ist leider eine Fabel. 77. pulex. Floh. Pedes 6 saltatorii: oculi 2. Antennae filiformes. Os rostro inflexo, setaceo, aculeum recondente. Abdomen com- pressum. 1. †. Irritans. P. proboscide corpore bre- viore. * Der Floh findet sich auch auf Hunden, Katzen, Igeln ꝛc. und ist fast eben so weit als der Mensch über die Erde verbreitet: doch findet er sich nicht im äussersten Norden, an der Baffinsbay ꝛc. Er kan alt werden: wenigstens hat man Beyspiele daß Flöhe sechs Jahre lang an kleinen goldnen *) garcilasso de la vega l. c. p. 105. 202. 203. 205.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/404
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/404>, abgerufen am 25.11.2024.