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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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es vom Begattungstrieb gereizt, ein solches ein-
siedlerisches Weibgen aufsucht und befruchtet.

1. Hesperidum C. hybernaculorum. *

Das Weibgen hält sich vorzüglich an Oran-
genbäumen, auf der Rückseite der Blätter, zu-
mal an der Mittelribbe auf.

2. Adonidum. C. rufa farinacea pilosa. *

Wie die vorige in Gewächshäusern, wo sie
grosse Verwüstungen anrichtet: besonders an Caf-
feebäumen etc.

3. Ilicis. Kermes. C. quercus cocciferae. *

Im südlichen Europa, besonders in Langue-
doc und Provence, an Stechpalmen etc. Die
Beerenförmigen, Gallapfelartigen Eyer-Nester
dieser Thiere werden mit Essig besprengt, und
das Carmoisinroth draus verfertigt.

4. +. Polonicus. deutsche Cochenille, Johan-
nisblut. C. radicis scleranthi perennis. *

Macht ebenfalls Kermesartige Eyernester
an den Wurzeln von Weggras und andern
Pflanzen; zumal häufig in Polen, wo sie ge-
sammlet, und zur Farbe angewandt werden.
Im mittlern Zeitalter hat man sie auch in Deutsch-
land sorgfältig aufgesucht und zu Gute gemacht.

5. Cacti. Cochenille, Scharlach. C. cacti coc-
cinelliferi
. *

Ein wegen seines Gebrauchs zur Färberey für
die Handlung äusserst wichtiges Geschöpf. Ist
ursprünglich in Mexico zu Hause; wird aber
auch in mehrern Theilen von Südamerica, und
nun selbst in Spanien erzielt. Die Cochenille
findet sich auf mehrern Sorten Indianischer Fei-
gen, die deshalb in grossen Plantagen gepflanzt,

es vom Begattungstrieb gereizt, ein solches ein-
siedlerisches Weibgen aufsucht und befruchtet.

1. Hesperidum C. hybernaculorum. *

Das Weibgen hält sich vorzüglich an Oran-
genbäumen, auf der Rückseite der Blätter, zu-
mal an der Mittelribbe auf.

2. Adonidum. C. rufa farinacea pilosa. *

Wie die vorige in Gewächshäusern, wo sie
grosse Verwüstungen anrichtet: besonders an Caf-
feebäumen ꝛc.

3. Ilicis. Kermes. C. quercus cocciferae. *

Im südlichen Europa, besonders in Langue-
doc und Provence, an Stechpalmen ꝛc. Die
Beerenförmigen, Gallapfelartigen Eyer-Nester
dieser Thiere werden mit Essig besprengt, und
das Carmoisinroth draus verfertigt.

4. †. Polonicus. deutsche Cochenille, Johan-
nisblut. C. radicis scleranthi perennis. *

Macht ebenfalls Kermesartige Eyernester
an den Wurzeln von Weggras und andern
Pflanzen; zumal häufig in Polen, wo sie ge-
sammlet, und zur Farbe angewandt werden.
Im mittlern Zeitalter hat man sie auch in Deutsch-
land sorgfältig aufgesucht und zu Gute gemacht.

5. Cacti. Cochenille, Scharlach. C. cacti coc-
cinelliferi
. *

Ein wegen seines Gebrauchs zur Färberey für
die Handlung äusserst wichtiges Geschöpf. Ist
ursprünglich in Mexico zu Hause; wird aber
auch in mehrern Theilen von Südamerica, und
nun selbst in Spanien erzielt. Die Cochenille
findet sich auf mehrern Sorten Indianischer Fei-
gen, die deshalb in grossen Plantagen gepflanzt,

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[353/0365] es vom Begattungstrieb gereizt, ein solches ein- siedlerisches Weibgen aufsucht und befruchtet. 1. Hesperidum C. hybernaculorum. * Das Weibgen hält sich vorzüglich an Oran- genbäumen, auf der Rückseite der Blätter, zu- mal an der Mittelribbe auf. 2. Adonidum. C. rufa farinacea pilosa. * Wie die vorige in Gewächshäusern, wo sie grosse Verwüstungen anrichtet: besonders an Caf- feebäumen ꝛc. 3. Ilicis. Kermes. C. quercus cocciferae. * Im südlichen Europa, besonders in Langue- doc und Provence, an Stechpalmen ꝛc. Die Beerenförmigen, Gallapfelartigen Eyer-Nester dieser Thiere werden mit Essig besprengt, und das Carmoisinroth draus verfertigt. 4. †. Polonicus. deutsche Cochenille, Johan- nisblut. C. radicis scleranthi perennis. * Macht ebenfalls Kermesartige Eyernester an den Wurzeln von Weggras und andern Pflanzen; zumal häufig in Polen, wo sie ge- sammlet, und zur Farbe angewandt werden. Im mittlern Zeitalter hat man sie auch in Deutsch- land sorgfältig aufgesucht und zu Gute gemacht. 5. Cacti. Cochenille, Scharlach. C. cacti coc- cinelliferi. * Ein wegen seines Gebrauchs zur Färberey für die Handlung äusserst wichtiges Geschöpf. Ist ursprünglich in Mexico zu Hause; wird aber auch in mehrern Theilen von Südamerica, und nun selbst in Spanien erzielt. Die Cochenille findet sich auf mehrern Sorten Indianischer Fei- gen, die deshalb in grossen Plantagen gepflanzt,

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/365>, abgerufen am 25.11.2024.