IV. Cl. Die beiden Geschlechter in separaten Individuis, von denen das eine die weib- lichen Theile oder Eyer, das andere den männlichen befruchtenden Saft enthält. So alle rothblütige und viele andre Thiere und so auch manche Pflanzen, wie die Weiden, der Hopfen etc. Einige Thiere dieser Classe geben die Eyer selbst von sich, in welchen sich erst nachher das Junge folgends ausbildet. Dieß sind die Eyerlegender Thiere (ovipara.) Bey andern aber wird dieß Ey so lange in der Gebährmutter zurück behalten, bis das Junge vollkommen entwickelt worden, und nun von seinen Hülsen befreyt, zur Welt kommen kan; Lebendiggebährende Thiere (vivipara). Wie gering inzwischen der Unterschied zwischen Eyerlegen und Lebendiggebähren sey, erweisen die Bey- spiele der Blattläuse und Federbusch- Polypen, die sich auf beiderley Weise fortpflanzen.
§. 19.
Die neuerzeugten organisirten K. sollten ei- gentlich ihren Vorfahren, und ihre Nachkom- men ihnen selbst vollkommen gleichen. Doch findet sich bey Thieren und Pflanzen derselben Art, sehr oft in Rücksicht ihrer Bildung, Größe, Farbe etc. so viel Verschiedenheit, daß sie zuwei-
IV. Cl. Die beiden Geschlechter in separaten Individuis, von denen das eine die weib- lichen Theile oder Eyer, das andere den männlichen befruchtenden Saft enthält. So alle rothblütige und viele andre Thiere und so auch manche Pflanzen, wie die Weiden, der Hopfen ꝛc. Einige Thiere dieser Classe geben die Eyer selbst von sich, in welchen sich erst nachher das Junge folgends ausbildet. Dieß sind die Eyerlegender Thiere (ovipara.) Bey andern aber wird dieß Ey so lange in der Gebährmutter zurück behalten, bis das Junge vollkommen entwickelt worden, und nun von seinen Hülsen befreyt, zur Welt kommen kan; Lebendiggebährende Thiere (vivipara). Wie gering inzwischen der Unterschied zwischen Eyerlegen und Lebendiggebähren sey, erweisen die Bey- spiele der Blattläuse und Federbusch- Polypen, die sich auf beiderley Weise fortpflanzen.
§. 19.
Die neuerzeugten organisirten K. sollten ei- gentlich ihren Vorfahren, und ihre Nachkom- men ihnen selbst vollkommen gleichen. Doch findet sich bey Thieren und Pflanzen derselben Art, sehr oft in Rücksicht ihrer Bildung, Größe, Farbe ꝛc. so viel Verschiedenheit, daß sie zuwei-
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IV. Cl. Die beiden Geschlechter in separaten
Individuis, von denen das eine die weib-
lichen Theile oder Eyer, das andere den
männlichen befruchtenden Saft enthält.
So alle rothblütige und viele andre
Thiere und so auch manche Pflanzen,
wie die Weiden, der Hopfen ꝛc. Einige
Thiere dieser Classe geben die Eyer selbst
von sich, in welchen sich erst nachher das
Junge folgends ausbildet. Dieß sind
die Eyerlegender Thiere (ovipara.) Bey
andern aber wird dieß Ey so lange in der
Gebährmutter zurück behalten, bis das
Junge vollkommen entwickelt worden,
und nun von seinen Hülsen befreyt, zur
Welt kommen kan; Lebendiggebährende
Thiere (vivipara). Wie gering inzwischen
der Unterschied zwischen Eyerlegen und
Lebendiggebähren sey, erweisen die Bey-
spiele der Blattläuse und Federbusch-
Polypen, die sich auf beiderley Weise
fortpflanzen.
§. 19.
Die neuerzeugten organisirten K. sollten ei-
gentlich ihren Vorfahren, und ihre Nachkom-
men ihnen selbst vollkommen gleichen. Doch
findet sich bey Thieren und Pflanzen derselben
Art, sehr oft in Rücksicht ihrer Bildung, Größe,
Farbe ꝛc. so viel Verschiedenheit, daß sie zuwei-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/36>, abgerufen am 27.11.2024.
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