Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

51. loxia. Rostrum conico-gibbum; fron-
tis basi rotundatum. mandibula inferior mar-
gine laterali inflexa
.

1. +. Curvirostra. der Kreuzschnabel,
Krummschnabel, Krünitz, Tannenpapa-
gey. L. rostro forficato. *

Ein überaus sonderbares Thier, was sich in
Tannenwäldern aufhält, und in Rücksicht seiner
schönen Farben, im Gebrauch seines Schnabels
und überhaupt in seinem ganzen Betragen, un-
gemein viel Aehnlichkeit mit den Papagayen
zeigt. Das Mänchen ist roth, wird aber mit
der Zeit, zumal im Bauer, grün wie das Weib-
gen. Jenes lernt artig pfeiffen. Diese Thiere
brüten mitten im Winter zu Ende des Jänners
und kalfatern das Nest mit Harz, um es gegen
Nässe und Schnee dauerhaft zu machen.

2. +. Coccothraustes. der Kernbeisser, Kirsch-
fink, Kirschknäpper. L. linea alarum alba,
remigibus mediis apice rhombeis, rectrici-
bus latere tenuiore baseos nigris
. *

Er vermag mit seinem starken Schnabel Kirsch-
kerne aufzubeissen, und sich gegen Hunde und
Katzen zu wehren.

3. Pyrrhula. der Dompfaff, Blutfink, Lie-
big, Gimpel, Rothfink, Gieker. (rubi-
cilla
) L. artubus nigris, tectricibus caudae
remigumque posticarum albis
. *

Ein ausnehmend vertrauliches zuthuiges Ge-
schöpf, wovon beide Geschlechter ausser ihrem
eigenthümlichen in etwas melancholischen sanf-
ten Ton, auch sehr leicht Lieder pfeiffen, selbst
einander acompagniren, und sogar Worte aus-
sprechen lernen.

51. loxia. Rostrum conico-gibbum; fron-
tis basi rotundatum. mandibula inferior mar-
gine laterali inflexa
.

1. †. Curvirostra. der Kreuzschnabel,
Krummschnabel, Krünitz, Tannenpapa-
gey. L. rostro forficato. *

Ein überaus sonderbares Thier, was sich in
Tannenwäldern aufhält, und in Rücksicht seiner
schönen Farben, im Gebrauch seines Schnabels
und überhaupt in seinem ganzen Betragen, un-
gemein viel Aehnlichkeit mit den Papagayen
zeigt. Das Mänchen ist roth, wird aber mit
der Zeit, zumal im Bauer, grün wie das Weib-
gen. Jenes lernt artig pfeiffen. Diese Thiere
brüten mitten im Winter zu Ende des Jänners
und kalfatern das Nest mit Harz, um es gegen
Nässe und Schnee dauerhaft zu machen.

2. †. Coccothraustes. der Kernbeisser, Kirsch-
fink, Kirschknäpper. L. linea alarum alba,
remigibus mediis apice rhombeis, rectrici-
bus latere tenuiore baseos nigris
. *

Er vermag mit seinem starken Schnabel Kirsch-
kerne aufzubeissen, und sich gegen Hunde und
Katzen zu wehren.

3. Pyrrhula. der Dompfaff, Blutfink, Lie-
big, Gimpel, Rothfink, Gieker. (rubi-
cilla
) L. artubus nigris, tectricibus caudae
remigumque posticarum albis
. *

Ein ausnehmend vertrauliches zuthuiges Ge-
schöpf, wovon beide Geschlechter ausser ihrem
eigenthümlichen in etwas melancholischen sanf-
ten Ton, auch sehr leicht Lieder pfeiffen, selbst
einander acompagniren, und sogar Worte aus-
sprechen lernen.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0239" xml:id="pb227_0001" n="227"/>
            <p rendition="#indent-1">51. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">loxia</hi></hi>. Rostrum conico-gibbum; fron-<lb/>
tis basi rotundatum. mandibula inferior mar-<lb/>
gine laterali inflexa</hi>.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Curvirostra</hi></hi>. der Kreuzschnabel,<lb/>
Krummschnabel, Krünitz, Tannenpapa-<lb/>
gey. <hi rendition="#aq">L. rostro forficato</hi>. *</p>
            <p rendition="#l1em">Ein überaus sonderbares Thier, was sich in<lb/>
Tannenwäldern aufhält, und in Rücksicht seiner<lb/>
schönen Farben, im Gebrauch seines Schnabels<lb/>
und überhaupt in seinem ganzen Betragen, un-<lb/>
gemein viel Aehnlichkeit mit den Papagayen<lb/>
zeigt. Das Mänchen ist roth, wird aber mit<lb/>
der Zeit, zumal im Bauer, grün wie das Weib-<lb/>
gen. Jenes lernt artig pfeiffen. Diese Thiere<lb/>
brüten mitten im Winter zu Ende des Jänners<lb/>
und kalfatern das Nest mit Harz, um es gegen<lb/>
Nässe und Schnee dauerhaft zu machen.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Coccothraustes</hi></hi>. der Kernbeisser, Kirsch-<lb/>
fink, Kirschknäpper. <hi rendition="#aq">L. linea alarum alba,<lb/>
remigibus mediis apice rhombeis, rectrici-<lb/>
bus latere tenuiore baseos nigris</hi>. *</p>
            <p rendition="#l1em">Er vermag mit seinem starken Schnabel Kirsch-<lb/>
kerne aufzubeissen, und sich gegen Hunde und<lb/>
Katzen zu wehren.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pyrrhula</hi></hi>. der Dompfaff, Blutfink, Lie-<lb/>
big, Gimpel, Rothfink, Gieker. (<hi rendition="#aq">rubi-<lb/>
cilla</hi>) <hi rendition="#aq">L. artubus nigris, tectricibus caudae<lb/>
remigumque posticarum albis</hi>. *</p>
            <p rendition="#l1em">Ein ausnehmend vertrauliches zuthuiges Ge-<lb/>
schöpf, wovon beide Geschlechter ausser ihrem<lb/>
eigenthümlichen in etwas melancholischen sanf-<lb/>
ten Ton, auch sehr leicht Lieder pfeiffen, selbst<lb/>
einander acompagniren, und sogar Worte aus-<lb/>
sprechen lernen.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[227/0239] 51. loxia. Rostrum conico-gibbum; fron- tis basi rotundatum. mandibula inferior mar- gine laterali inflexa. 1. †. Curvirostra. der Kreuzschnabel, Krummschnabel, Krünitz, Tannenpapa- gey. L. rostro forficato. * Ein überaus sonderbares Thier, was sich in Tannenwäldern aufhält, und in Rücksicht seiner schönen Farben, im Gebrauch seines Schnabels und überhaupt in seinem ganzen Betragen, un- gemein viel Aehnlichkeit mit den Papagayen zeigt. Das Mänchen ist roth, wird aber mit der Zeit, zumal im Bauer, grün wie das Weib- gen. Jenes lernt artig pfeiffen. Diese Thiere brüten mitten im Winter zu Ende des Jänners und kalfatern das Nest mit Harz, um es gegen Nässe und Schnee dauerhaft zu machen. 2. †. Coccothraustes. der Kernbeisser, Kirsch- fink, Kirschknäpper. L. linea alarum alba, remigibus mediis apice rhombeis, rectrici- bus latere tenuiore baseos nigris. * Er vermag mit seinem starken Schnabel Kirsch- kerne aufzubeissen, und sich gegen Hunde und Katzen zu wehren. 3. Pyrrhula. der Dompfaff, Blutfink, Lie- big, Gimpel, Rothfink, Gieker. (rubi- cilla) L. artubus nigris, tectricibus caudae remigumque posticarum albis. * Ein ausnehmend vertrauliches zuthuiges Ge- schöpf, wovon beide Geschlechter ausser ihrem eigenthümlichen in etwas melancholischen sanf- ten Ton, auch sehr leicht Lieder pfeiffen, selbst einander acompagniren, und sogar Worte aus- sprechen lernen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/239
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/239>, abgerufen am 24.11.2024.