von sich der vielleicht zur Fabel vom melodischen Gesang der sterbenden Schwane Anlaß gegeben. Die zahmen werden zumal in Sibirien häufig, und völlig wie andres Hausgeflügel gehalten, und mit Wasserpflanzen gemästet.
2. +. Anser. Die Gans. A. rostro semicylin- drico, corpore supra cinereo, subtus palli- diore, collo striato. *
Dieser sehr bekannte Vogel hat in der Bildung sehr viel vom Schwan, nur einen ungleich kür- zern Hals, etwas grössern Kopf etc. Die wil- den Gänse leben in der nordlichen Erde von da sie sich bey einfallenden Schnee nach gelindern Gegenden ziehen, und sich sehr leicht mit den zahmen Gänsen begatten. Unter den letztern soll es wol sehr häufig völlig Schneeweise Gan- serte, aber nur äusserst selten eine ganz weisse weib- liche Gans geben.
3. Bernicla. Die Baumgans, Schottische Gans. (Klakis, Morillon). A. fusca, capite collo pectoreque nigris, collari albo.
hayes'sBritish Birds tab. XXIV.
Dieses Thier lebt in den kältesten Ländern der nordlichen Erde z. B. auf neu Zembla, wo es Barents brütend fand, und kommt blos zum überwintern nach Schottland u. a. laulichere Ge- genden, wo es sich unter andern von dem Thier der fast Eyförmigen Entenmuschel (Lepas ana- tifera) nährt, daher die alte seltsame Fabel ent- standen daß diese Ente nicht aus einem Ey son- dern aus diesen Muscheln entstünde u. s. w.
von sich der vielleicht zur Fabel vom melodischen Gesang der sterbenden Schwane Anlaß gegeben. Die zahmen werden zumal in Sibirien häufig, und völlig wie andres Hausgeflügel gehalten, und mit Wasserpflanzen gemästet.
2. †. Anser. Die Gans. A. rostro semicylin- drico, corpore supra cinereo, subtus palli- diore, collo striato. *
Dieser sehr bekannte Vogel hat in der Bildung sehr viel vom Schwan, nur einen ungleich kür- zern Hals, etwas grössern Kopf ꝛc. Die wil- den Gänse leben in der nordlichen Erde von da sie sich bey einfallenden Schnee nach gelindern Gegenden ziehen, und sich sehr leicht mit den zahmen Gänsen begatten. Unter den letztern soll es wol sehr häufig völlig Schneeweise Gan- serte, aber nur äusserst selten eine ganz weisse weib- liche Gans geben.
3. Bernicla. Die Baumgans, Schottische Gans. (Klakis, Morillon). A. fusca, capite collo pectoreque nigris, collari albo.
hayes'sBritish Birds tab. XXIV.
Dieses Thier lebt in den kältesten Ländern der nordlichen Erde z. B. auf neu Zembla, wo es Barents brütend fand, und kommt blos zum überwintern nach Schottland u. a. laulichere Ge- genden, wo es sich unter andern von dem Thier der fast Eyförmigen Entenmuschel (Lepas ana- tifera) nährt, daher die alte seltsame Fabel ent- standen daß diese Ente nicht aus einem Ey son- dern aus diesen Muscheln entstünde u. s. w.
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von sich der vielleicht zur Fabel vom melodischen
Gesang der sterbenden Schwane Anlaß gegeben.
Die zahmen werden zumal in Sibirien häufig,
und völlig wie andres Hausgeflügel gehalten,
und mit Wasserpflanzen gemästet.
2. †. Anser. Die Gans. A. rostro semicylin-
drico, corpore supra cinereo, subtus palli-
diore, collo striato. *
Dieser sehr bekannte Vogel hat in der Bildung
sehr viel vom Schwan, nur einen ungleich kür-
zern Hals, etwas grössern Kopf ꝛc. Die wil-
den Gänse leben in der nordlichen Erde von da
sie sich bey einfallenden Schnee nach gelindern
Gegenden ziehen, und sich sehr leicht mit den
zahmen Gänsen begatten. Unter den letztern
soll es wol sehr häufig völlig Schneeweise Gan-
serte, aber nur äusserst selten eine ganz weisse weib-
liche Gans geben.
3. Bernicla. Die Baumgans, Schottische
Gans. (Klakis, Morillon). A. fusca, capite
collo pectoreque nigris, collari albo.
hayes's British Birds tab. XXIV.
Dieses Thier lebt in den kältesten Ländern
der nordlichen Erde z. B. auf neu Zembla, wo
es Barents brütend fand, und kommt blos zum
überwintern nach Schottland u. a. laulichere Ge-
genden, wo es sich unter andern von dem Thier
der fast Eyförmigen Entenmuschel (Lepas ana-
tifera) nährt, daher die alte seltsame Fabel ent-
standen daß diese Ente nicht aus einem Ey son-
dern aus diesen Muscheln entstünde u. s. w.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/206>, abgerufen am 24.11.2024.
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