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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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Eyer hinein; deren Anzal aber bey den ver-
schiedenen Gattungen der Vögel gar sehr va-
riirt. Sehr viele Wasservögel legen jedesmal
nur ein einziges Ey; die Tauchergen und meh-
resten Tauben ihrer zwey; die Möven drey;
die Raben vier; die Finken fünfe; die Schwal-
ben sechs bis acht; die Rebhüner und Wach-
teln vierzehn; das Haushuhn aber, besonders
wenn man ihm die Eyer nach und nach weg-
nimmt, bis fünfzig und drüber. Zuweilen
geben auch manche Vögel, ohne vorhergegan-
gene Befruchtung, Eyer von sich, die aber zum
Bebrüten untauglich sind und Windeyer (ova
zephyria, hypenemia
) heissen.

§. 82.

Die Gestalt der Eyer variirt bey einer
und eben derselben Gattung von Vögeln, und
ist bald kuglichter, bald länglichter; eine Ver-
schiedenheit, die aber lediglich von der Bil-
dung der Geburtsglieder bey der Mutter ab-
hängt, und gar keine Beziehung auf das da-
rin enthaltene Thier hat. Diejenige Stelle
des Dotters, an welcher seitwärts der Keim
des künftigen Hünchens eingewickelt liegt, ist
leichter, als die entgegengesetzte Seite. Man
mag daher das bebrütete Ey an einer jeden
willkürlichen Stelle von der Seite öffnen, so
wird sich doch immer der Embryo des Hünchens
auf der Oberfläche zeigen; und es ist eine ver-

Eyer hinein; deren Anzal aber bey den ver-
schiedenen Gattungen der Vögel gar sehr va-
riirt. Sehr viele Wasservögel legen jedesmal
nur ein einziges Ey; die Tauchergen und meh-
resten Tauben ihrer zwey; die Möven drey;
die Raben vier; die Finken fünfe; die Schwal-
ben sechs bis acht; die Rebhüner und Wach-
teln vierzehn; das Haushuhn aber, besonders
wenn man ihm die Eyer nach und nach weg-
nimmt, bis fünfzig und drüber. Zuweilen
geben auch manche Vögel, ohne vorhergegan-
gene Befruchtung, Eyer von sich, die aber zum
Bebrüten untauglich sind und Windeyer (ova
zephyria, hypenemia
) heissen.

§. 82.

Die Gestalt der Eyer variirt bey einer
und eben derselben Gattung von Vögeln, und
ist bald kuglichter, bald länglichter; eine Ver-
schiedenheit, die aber lediglich von der Bil-
dung der Geburtsglieder bey der Mutter ab-
hängt, und gar keine Beziehung auf das da-
rin enthaltene Thier hat. Diejenige Stelle
des Dotters, an welcher seitwärts der Keim
des künftigen Hünchens eingewickelt liegt, ist
leichter, als die entgegengesetzte Seite. Man
mag daher das bebrütete Ey an einer jeden
willkürlichen Stelle von der Seite öffnen, so
wird sich doch immer der Embryo des Hünchens
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[167/0179] Eyer hinein; deren Anzal aber bey den ver- schiedenen Gattungen der Vögel gar sehr va- riirt. Sehr viele Wasservögel legen jedesmal nur ein einziges Ey; die Tauchergen und meh- resten Tauben ihrer zwey; die Möven drey; die Raben vier; die Finken fünfe; die Schwal- ben sechs bis acht; die Rebhüner und Wach- teln vierzehn; das Haushuhn aber, besonders wenn man ihm die Eyer nach und nach weg- nimmt, bis fünfzig und drüber. Zuweilen geben auch manche Vögel, ohne vorhergegan- gene Befruchtung, Eyer von sich, die aber zum Bebrüten untauglich sind und Windeyer (ova zephyria, hypenemia) heissen. §. 82. Die Gestalt der Eyer variirt bey einer und eben derselben Gattung von Vögeln, und ist bald kuglichter, bald länglichter; eine Ver- schiedenheit, die aber lediglich von der Bil- dung der Geburtsglieder bey der Mutter ab- hängt, und gar keine Beziehung auf das da- rin enthaltene Thier hat. Diejenige Stelle des Dotters, an welcher seitwärts der Keim des künftigen Hünchens eingewickelt liegt, ist leichter, als die entgegengesetzte Seite. Man mag daher das bebrütete Ey an einer jeden willkürlichen Stelle von der Seite öffnen, so wird sich doch immer der Embryo des Hünchens auf der Oberfläche zeigen; und es ist eine ver-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/179>, abgerufen am 26.11.2024.