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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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XI. PALMATA.

Die Säugethiere mit kurzen Schwimmfüs-
sen. Sie zerfallen, nach der Bildung dieser Füsse
und ihrem Aufenthalt wieder in zwey Fami-
lien: a) mit deutlichen Zehen an den Füssen,
die nur durch eine Schwimmhaut unter einan-
der verbunden, und daher zum Rudern ges
schickt sind: b) mit plumpen Füssen und un-
deutlichen Zehen, deren Spur fast blos durch
die Krallen sichtbar wird. Jene halten sich
in süssen Wassern, diese in der See auf.

a) lacustria.

38. castor. Pedes tantum postici palmati.

1. +. Fiber. der Biber. C. cauda depressa, ova-
ta, squamosa.

Der Biber lebt in der nördlichern Erde, am
liebsten in einsamen Gegenden an Teichen und
grössern Flüssen. Er wird wegen seiner feinen
Haare für die Handlung, und für die Arzney-
kunst wegen einer schmierichten Substanz wich-
tig, die sich bey beiden Geschlechtern in beson-
dern Behältern unterm Schwänze findet, und
die unter dem unschicklichen Namen Bibergeil,
als eins der wirksamsten Heilmittel verbraucht
wird. Was aber diese Thiere für die Natur-
geschichte am merkwürdigsten macht, sind die
erstaunlichen Kunsttriebe mit welchen sie, beson-
ders da wo sie sich, wie in Canada u. a. stil-
len nicht sehr volkreichen Gegenden, noch in

XI. PALMATA.

Die Säugethiere mit kurzen Schwimmfüs-
sen. Sie zerfallen, nach der Bildung dieser Füsse
und ihrem Aufenthalt wieder in zwey Fami-
lien: a) mit deutlichen Zehen an den Füssen,
die nur durch eine Schwimmhaut unter einan-
der verbunden, und daher zum Rudern ges
schickt sind: b) mit plumpen Füssen und un-
deutlichen Zehen, deren Spur fast blos durch
die Krallen sichtbar wird. Jene halten sich
in süssen Wassern, diese in der See auf.

a) lacustria.

38. castor. Pedes tantum postici palmati.

1. †. Fiber. der Biber. C. cauda depressa, ova-
ta, squamosa.

Der Biber lebt in der nördlichern Erde, am
liebsten in einsamen Gegenden an Teichen und
grössern Flüssen. Er wird wegen seiner feinen
Haare für die Handlung, und für die Arzney-
kunst wegen einer schmierichten Substanz wich-
tig, die sich bey beiden Geschlechtern in beson-
dern Behältern unterm Schwänze findet, und
die unter dem unschicklichen Namen Bibergeil,
als eins der wirksamsten Heilmittel verbraucht
wird. Was aber diese Thiere für die Natur-
geschichte am merkwürdigsten macht, sind die
erstaunlichen Kunsttriebe mit welchen sie, beson-
ders da wo sie sich, wie in Canada u. a. stil-
len nicht sehr volkreichen Gegenden, noch in

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[136/0148] XI. PALMATA. Die Säugethiere mit kurzen Schwimmfüs- sen. Sie zerfallen, nach der Bildung dieser Füsse und ihrem Aufenthalt wieder in zwey Fami- lien: a) mit deutlichen Zehen an den Füssen, die nur durch eine Schwimmhaut unter einan- der verbunden, und daher zum Rudern ges schickt sind: b) mit plumpen Füssen und un- deutlichen Zehen, deren Spur fast blos durch die Krallen sichtbar wird. Jene halten sich in süssen Wassern, diese in der See auf. a) lacustria. 38. castor. Pedes tantum postici palmati. 1. †. Fiber. der Biber. C. cauda depressa, ova- ta, squamosa. Der Biber lebt in der nördlichern Erde, am liebsten in einsamen Gegenden an Teichen und grössern Flüssen. Er wird wegen seiner feinen Haare für die Handlung, und für die Arzney- kunst wegen einer schmierichten Substanz wich- tig, die sich bey beiden Geschlechtern in beson- dern Behältern unterm Schwänze findet, und die unter dem unschicklichen Namen Bibergeil, als eins der wirksamsten Heilmittel verbraucht wird. Was aber diese Thiere für die Natur- geschichte am merkwürdigsten macht, sind die erstaunlichen Kunsttriebe mit welchen sie, beson- ders da wo sie sich, wie in Canada u. a. stil- len nicht sehr volkreichen Gegenden, noch in

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/148>, abgerufen am 25.12.2024.